Der Glanz des Kaiserreichs

Von Rainer Brüning
 

Luise von Preußen

Großherzogin von Baden 
3.12.1838 – 23.4.1923

„Und nun nach 500 Jahren inmitten des gewaltigsten und furchtbarsten aller Kriege erkennen wir Gottes Wille, ja Gottes Werk in ergreifender Kraft. Du mein teurer Wilhelm bist dazu berufen diesen bedeutungsvollen Gedenktag zu feiern, das geeinte Vaterland in Deiner starken Hand gegen eine Welt von Feinden.“
(Luise an Kaiser Wilhelm II. zum 500. Jahrestag der Belehnung Friedrichs von Hohenzollern mit der Mark Brandenburg, 18. April 1917)

Großherzogin Luise, sitzend, Halbporträt., Bild 1 [Quelle: Generallandesarchiv Karlsruhe]
Großherzogin Luise von Baden bei der Hochzeit der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen mit Prinz Ernst August von Hannover am 24. Mai 1913. Die Heirat sollte die Versöhnung der Hohenzollern mit den 1866 von ihnen entmachteten Welfen besiegeln und war das letzte gesellschaftliche Großereignis in der europäischen Adelswelt vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
(Quelle: Landesarchiv BW, GLAK, 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 1359)

 

Luise war die einzige Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen, der 1871 als Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen wurde. 1856 heiratete sie Großherzog Friedrich I. von Baden, mit dem sie drei Kinder hatte. Sie engagierte sich vor allem im karitativen Bereich und bewies hohes organisatorisches Geschick bei dem 1859 von ihr gegründeten Badischen Frauenverein: Seine Hauptaufgabe sollte die Versorgung verwundeter Soldaten und die Unterstützung ihrer Angehörigen sein. Tief verwurzelt im evangelischen Glauben, war sie von der Bedeutung des Hauses Hohenzollern und der besonderen Rolle Preußens in der
deutschen Geschichte fest überzeugt. Als ältestem noch lebendem Mitglied des Kaiserhauses wurde ihr auch von ihrem Neffen Wilhelm II. große Hochachtung entgegengebracht. Während des Krieges besuchte sie unablässig die Kriegslazarette, um den Durchhaltewillen der Verwundeten und der Heimatfront zu stärken. Nach der Flucht der großherzoglichen Familie aus Karlsruhe und dem Ende der Monarchie 1918 lebte sie schließlich allseits geachtet in Baden-Baden. Sie hatte den Beginn und das Ende des Kaiserreichs erlebt.

 

 

 

Großherzogin Luise im Kreis von Familienangehörigen und des Karlsruher Hofes beim Packen von sogenannten Liebesgaben zum Weihnachtsfest im ersten Kriegsjahr 1914, die die Verbundenheit von Heimat und Front dokumentieren sollten. (Quelle: Generallandesarchiv Karlsruhe)
Großherzogin Luise im Kreis von Familienangehörigen und des Karlsruher Hofes beim Packen von sogenannten Liebesgaben zum Weihnachtsfest im ersten Kriegsjahr 1914, die die Verbundenheit von Heimat und Front dokumentieren sollten. (Quelle: Landesarchiv BW, GLAK J-E-K 12)
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