Schloss Bartenstein

Das Schloss in Schrozberg-Bartenstein.Copyright: LABW
Das Schloss in Schrozberg-Bartenstein. Copyright: LABW
Ausgangspunkt der Entwicklung Bartensteins war eine auf dem westlichen Bergsporn gelegene Burg. Als Philipp Karl und seine Frau Sophie 1688 hier Residenz nahmen, wies die zweiteilige Anlage nur wenige bewohnbare Räume auf. Größere Baumaßnahmen sind trotzdem erst Anfang des 18. Jh. zu verzeichnen; sie betreffen zunächst den Bau eines Hospizes im Bereich des heutigen Hofgartens, eine Erweiterung der vorhandenen Schlossgebäude um den so genannten Newbau und ab 1710 die Planung einer neuen Hofkirche (Weihe 1716). Die in den Nordflügel des Schlosses integrierte Saalkirche geht auf Entwürfe des Bamberger Baumeisters Bernhard Schießer zurück; für die weitgehend unverändert überlieferte Innenausstattung zeichneten unter anderem der Schreinermeister Matthias Deichelmann aus Kitzingen sowie der kurfürstliche Hofstuckateur Daniel Schenk verantwortlich. Unter der Kirche befindet sich die Gruft der Herren von Bartenstein. 1728 folgte der Bau des mächtigen Kirchturms, den der Mergentheimer Baumeister Johann Wolfgang Feichtmeyer 1728 an die Ostseite der Schlosskirche setzte.

1749–53 entstand der Neue Bau mit dem Marstall im Erdgeschoss und Wohnräumen im Obergeschoss. Er bildet den Kern des heutigen Südflügels. Pläne hierfür könnten vom Pfedelbacher Bauinspektor Johann Georg Wölffling stammen, der dann 1755 mit der Anfertigung von Entwürfen für die geplante Schlosserweiterung beauftragt wurde. Der Ausbau von Schloss Bartenstein zur Dreiflügelanlage erfolgte aber wohl erst nach 1762 und zwar unter Leitung von Andreas Gallasini, der zuvor in Fulda als fürstäbtlicher Hofbaumeister tätig gewesen war. Durch den leicht geknickten Grundriss des neuen Westflügels mit vorgeschobenen Corps de Logis konnten in Bartenstein die vorhandenen Gebäude im Norden und Süden miteinander zu einer Dreiflügelanlage verbunden werden. Die beiden kurzen Ostflügel nehmen die Fluchten auf und verstärken somit gekonnt den Eindruck einer einheitlichen Konzeption.

Ulrike Plate

Veröffentlicht in: Der Landkreis Schwäbisch Hall. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Schwäbisch Hall (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2005, Bd. 2, S. 275. 
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