Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach
Der jugendliche Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach (1679-1738) trägt eine altertümliche Rüstung, darüber den Fürstenmantel. Neben ihm liegt sein Helm. Karl Wilhelm erlebte, bedingt durch die Kriege des französischen Königs Ludwig XIV. (1638-1715), eine gefahrvolle Jugend. Trotz der Kriegswirren erhielt er eine fundierte Erziehung, studierte an den Universitäten Lausanne, Genf sowie Utrecht und unternahm weite Bildungsreisen. Später nahm er am Spanischen Erbfolgekrieg teil, zum Teil unter dem Kommando seines Vetters Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden, dem "Türkenlouis" (1655-1707). Ab 1715 ließ er anstelle des zerstörten Schlosses in Durlach im Hardtwald eine neue Residenz "Carols Ruh" errichten, gleichzeitig förderte er die Anlage einer neuen Stadt, die dank mancher Privilegien, wie Gewerbe- und Religionsfreiheit, einen raschen Aufschwung nahm. Seit 1697 war er mit der württembergischen Herzogstochter Magdalena Wilhelmine (1677-1742) verheiratet. Das Porträt scheint sich in die Bildnisse seiner Ahnen einzugliedern, die von Kisling für das Karlsruher Schloss gemalt worden waren. Diese Ahnengalerie ging zum Teil auf die berühmte Fürstengalerie zurück, die Tobias Stimmer für das Neue Schloss in Baden-Baden geschaffen hatte und die bei der Zerstörung des Baues durch die Franzosen im Jahre 1689 verloren ging. Das Bild ist rückseitig beschriftet mit "Carl Wilhelm Erbauer der Stadt Carlsruhe".
Partner: Badisches Landesmuseum Karlsruhe