Baiersbronn - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1292

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Streusiedlung in 7 Tälern (Murg mit Quellästen Rechtmurg und Rotmurg, Forbach, Sankenbach, Ellbach und Tonbach). Längste West-Ost-Erstreckung fast 10 km, ohne die Hotels an der Schwarzwaldhochstraße. Gliederung in 5 Ge­meindebezirke (Baiersbronn, Friedrichstal, Mitteltal, Obertal-Buhlbach und Tonbach). Die Einzelhöfe, Doppelhöfe und Weiler reihen sich kettenartig auf der Grundgebirgsterrasse, zumeist bei Quellaustritten. Jüngere Wohnplätze auch auf der Talsoh­le, vorwiegend mit gewerblicher Wurzel (Eisenwerk Friedrichstal, ehemalige Glashütte Buhlbach, Mühlen, Waldarbeiterhäuser, Gasthöfe). An den Talstraßen punktuelle Siedlungsverdichtung. Seit 1950 in allen Tälern starke Bautätigkeit durch den Frem­denverkehr. Insbesondere Entwicklung des in der Talgabel von Murg, Forbach und Sankenbach mit seinem Kern auf einer Hangterrasse gelegenen Hauptortes zum Ge­schäfts- und Verkehrszentrum. Appartementhotel am rechten Talhang 1956. Neue Wohn- und Ferienhausgebiete Surrbach-Kanne, Lehen, Höferköpfle, Tonbach, Ellbachtal, Buhl­bachsaue, Obertal (Kur- und Erholungsgebiet). Gewerbegebiet im Forbachtal und bei Mitteltal.
Historische Namensformen:
  • Baiersbrunne 1292
Geschichte: 1292 Baiersbrunne, von Personenname oder von baier, Eber. Baiersbronn wurde im Hoch­mittelalter im zähringischen Forst von Dornstetten her angelegt. Bei der Erstnennung be­fand es sich bereits in Händen der Grafen von Fürstenberg. 1320 kam Baiersbronn mit Dorn­stetten an Württemberg, zählte bis 1806 zum Amt, später Oberamt Dornstetten, seitdem zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Freudenstadt. Die riesige Gemarkung wurde erst seit dem Hochmittelalter allmählich mit Kleinsiedlungen überzogen. Klosterreichenbach erhielt bereits in seiner Frühzeit von mehreren Grundherren umfangreiche Schenkungen von Waldland, auf dem es zunächst Viehhöfe einrichtete. 1521 im württembergischen Herrschaftsbe­reich neben Baiersbronn selbst erst 12 Parzellen genannt: Aue, Berg, Häslen, Hof, Loch, Ödenhof, Eulengrund, Ellbach, Rain, Orspach, Tannenfels und Aiterbächle. Im 16. Jahrhundert verdichtete sich die Besiedlung, die sich noch bis ins 18./19. Jahrhundert fortsetzte (Glashütten, Holzhauersiedlungen). Die Bewohner des Waldgebiets hatten ähnliche Jagd-, Fischerei- und Holzgerechtigkeiten wie die Orte des Dornstetter Waldgedings. Die Grenzlage des Bezirks gab Anlaß zu zahlreichen Streitigkeiten um Hoheits- und Gemeinderechte zwischen Württemberg einerseits, Baden und Eberstein andererseits. End­gültige Regelung brachte 1557 ein Vergleich. 1599 Freudenstadt zum Teil auf Gemarkung Baiersbronn ge­gründet, 1605 ausgemarkt. 1832 erhielt die Gemeinde Baiersbronn vom württembergischen Staat als Ablösung ih­rer Waldgerechtigkeiten 8718 Morgen Wald zugeteilt. Die Wohnplätze Leimiß, Mittlerer Langenbach, Schönmünz (Volzenhäuser), Vorderer Langenbach und Zwickgabel sind durch Gemeinderatsbeschluß 1974 Schwarzenberg (vergleiche Wohnplatz Schwarzenberg, Gemeinde Baiersbronn) zugeteilt. Der zur Gemeinde Baiersbronn gehörige Anteil am Wohnplatz Kniebis wurde am 1. 1. 1975 nach Freu­denstadt eingemeindet.

Ersterwähnung: 1460
Kirche und Schule: Kirchlich war Baiersbronn bis zur Reformation Filial von Dornstetten. In die Kirche (1460 Unserer Lieben Frau) wurde 1465 eine Kaplanei gestiftet (Patronat Württemberg), vereinzelt 1494 und 1504 ecclesia parochialis genannt. Eine evangelische Pfarrei Baiersbronn 1534 errichtet, erst seit 1563 mit eigenem Pfarrer. Zum Sprengel zählt bis heute Tonbach (vergleiche Klosterrei­chenbach). Evangelische Pfarrkirche »Marienkirche« 1802 anstelle der mit fast dem ganzen Ort 1791 abgebrannten Kirche neu erbaut. Untergeschosse des Turms aus romanischer Zeit. In Mitteltal 1871 Pfarrverweser, 1889 Pfarrei mit Kirche von 1868/69. In Obertal 1932/33 errichtete Kirche, als Pfarrei erst um 1965 besetzt. Seit 1961 katholische Pfarrei, umfassend Besenfeld, Erzgrube, Göttelfingen, Huzenbach, Igelsberg, Klosterrei­chenbach, Röt und Schwarzenberg. Kirche Maria Königin 1957 erbaut. Filialkirche St. Markus im Obertal von 1971. Sie bildet mit dem Gemeindesaal eine bauliche Einheit.
Patrozinium: Unserer Lieben Frau
Ersterwähnung: 1460

Suche
Average (0 Votes)