Asperg - Altgemeinde~Teilort
| Regionalauswahl: | |
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| Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
| Typ: | Teilort |
| Ersterwähnung: | 0500 [6. Jahrhundert] |
Ortsgeschichte
| Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Südlich zu Füßen des Hohenaspergs breitet sich das Städtchen, von seinen Wohngebieten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Westen ( »Entenäcker«, »Seegärten«, 1949), Süden (»Straßenäcker«, »Lange Äcker«, 1961), Südosten (»Osterholz«, »Rattenweg«, 1955) und Osten (»Grafenbühl«, »Hirschberg«, 1959) umgeben, aus. Auf die Jahre 1950/55 gehen die gewerblichen Ansiedlungen im »Lehenfeld« (nördlich), im »Erle« (westlich) und im »Osterholz« (südöstlich) zurück. |
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| Historische Namensformen: |
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| Geschichte: | 6. Jahrhundert Ascis (Geograph von Ravenna), 819 Assesberg, 1181 Ascisberc, 1191 Asperg. Die Geschichte der Stadt Asperg fällt zu einem guten Teil mit der des gleichnamigen Bergs zusammen. In vorgeschichtlicher Zeit Fliehburg und Fürstensitz erlangte der Asperg nach der Niederlage der Alemannen gegen die Franken um 496 nicht nur als südlicher Grenzpunkt des stark erweiterten fränkischen Herrschafts- und Siedlungsbereichs, sondern auch als Herrensitz und Gerichts statte besondere Bedeutung. Gräberfeld der Merowingerzeit am Fuß des Berges nördlich der Bahnhofstr. 879 schenkte Graf Gozbert dem Kloster Weißenburg im Elsass einen Fronhof sowie zwei Kirchen auf dem Berg. 1181 hatten die Pfalzgrafen von Tübingen Berg und Burg Asperg inne. Eine Linie der Pfalzgrafen nannte sich seit 1228 Grafen von Asperg. Diese verkaufte 1308 Burg und Stadt Asperg, die Burg Richtenberg und den Glemsgau an Graf Eberhard I. von Württemberg. Die Bergstadt Asperg wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert von den Grafen von Tübingen bzw. Asperg in Anlehnung an die Burg gegründet. Die Württemberger bauten sie nach ihrer Zerstörung 1312 während des Reichskriegs gegen Graf Eberhard wieder auf und statteten sie in der Folgezeit mit besonderen Rechten und Freiheiten, so 1450 und 1493 (Freiheitsbrief), aus. 1510 verlieh Herzog Ulrich Asperg das Tübinger Stadtrecht von 1493. Im Zuge des Ausbaus des Hohenaspergs zu einer der wichtigsten Landesfestungen wurde die bürgerliche Siedlung zwischen 1523 und 1535 an den Fuß des Berges verlegt und mit dem aus einem Weißenburger Klosterhof hervorgegangenen Dorf Weihenberg zur Stadt Unterasperg vereinigt. Das neue Städtchen unterhalb der sie beherrschenden Höhenfestung militärisch, aber auch verkehrsmäßig und wirtschaftlich gänzlich bedeutungslos, sank zum Dorf herab. Es behielt allerdings bis 1805 das Recht, einen eigenen Abgeordneten in den Stuttgarter Landtag zu entsenden. Erst 1875 erlangte die Gemeinde, die inzwischen an das württembergische Eisenbahnnetz angeschlossen worden war und wirtschaftlich von der zunehmenden Industrialisierung des Stuttgarter Raums profitierte, ihr altes Stadtrecht zurück. |
| Ersterwähnung als Stadt: | 1510 |
Kirche und Religion
| Ersterwähnung: | 0819 |
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| Kirche und Schule: | 819 befanden sich auf dem Asperg eine Martins- und eine Michaelskirche, 1181 ist hier nur noch eine Kirche genannt. 1558 wurde in dem an den Fuß verlegten Städtchen mit dem Bau eines Gotteshauses begonnen, das 1591 eine Erweiterung erfuhr und 1614 einen Treppenturm erhielt. 1949 trat neben die evangelische Michaelskirche die katholische Bonifatiuskirche; Pfarrei seit 1958. Zweite evangelische Pfarrkirche 1963 erbaut. |
| Patrozinium: | St. Martin und St. Michael |
| Ersterwähnung: | 0819 |

















![Dekan [Rugger] von Esslingen entscheidet als Schiedsrichter den Streit zwischen Heinrich dem Schultheiß von Stuttgart (Stu{o}ggarten) früherem Vogt in Asperg und seinen Söhnen den Klerikern Konrad und Heinrich einerseits und der Witwe Irmingard genannt Nu{i}win von Markgröningen (Gru{o}ningen) andererseits um einen Hof in Münchingen (super curia sita in Mu{i}nchingen quam Ru{o}dolfus dictus Phender incolit sive super quadam pecunie quantitate ipsi sculteto et filiis eius debite ut dicebant occasione venditionis curie eiusdem ac super pluribus aliis rebus et causis), worüber schon längere Zeit vor Richtern, die vom päpstlichen Stuhl beauftragt waren, prozessiert worden ist. Die Parteien haben sich bei Verlust ihrer Sache, die Witwe auch noch bei einer Strafe von 20 Mark Silber verpflichtet seinen Spruch anzunehmen. Auf einem Termin in Esslingen erklärt der Schultheiß Heinrich, dass er selbst vor vielen Jahren den Hof mit allen seinen Zugehörden an den Mann seiner Gegnerin (dicto Nuwen de Gru{o}ningen quondam marito ipsius vidue) verkauft und sich keinerlei Recht vorbehalten habe. Die Entscheidung lautet, dass der Hof der Witwe und ihren Nachfolgern gehören, dass sie aber ad redimendam vexationem dem Schultheiß Heinrich 10 Pfund Heller bezahlen soll, was sie auch zu Handen des Dekans getan hat. Beide Parteien erklären ihre Zustimmung. In cuius ratificationis et approbationis et omnium premissorum evidentiam pleniorem presens instrumentum nos partes prefate conscribi fecimus et sigillis honorabilium virorum . . decani pretacti et . . rectoris ecclesie in Sighelmingen optinuimus communiri. Actum et datum apud Ezzelingen, anno domini millesimo trecentesimo, nonas Novembris.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-6583.jpg)





























![Dekan [Rugger] von Esslingen entscheidet als Schiedsrichter den Streit zwischen Heinrich dem Schultheiß von Stuttgart (Stu{o}ggarten) früherem Vogt in Asperg und seinen Söhnen den Klerikern Konrad und Heinrich einerseits und der Witwe Irmingard genannt Nu{i}win von Markgröningen (Gru{o}ningen) andererseits um einen Hof in Münchingen (super curia sita in Mu{i}nchingen quam Ru{o}dolfus dictus Phender incolit sive super quadam pecunie quantitate ipsi sculteto et filiis eius debite ut dicebant occasione venditionis curie eiusdem ac super pluribus aliis rebus et causis), worüber schon längere Zeit vor Richtern, die vom päpstlichen Stuhl beauftragt waren, prozessiert worden ist. Die Parteien haben sich bei Verlust ihrer Sache, die Witwe auch noch bei einer Strafe von 20 Mark Silber verpflichtet seinen Spruch anzunehmen. Auf einem Termin in Esslingen erklärt der Schultheiß Heinrich, dass er selbst vor vielen Jahren den Hof mit allen seinen Zugehörden an den Mann seiner Gegnerin (dicto Nuwen de Gru{o}ningen quondam marito ipsius vidue) verkauft und sich keinerlei Recht vorbehalten habe. Die Entscheidung lautet, dass der Hof der Witwe und ihren Nachfolgern gehören, dass sie aber ad redimendam vexationem dem Schultheiß Heinrich 10 Pfund Heller bezahlen soll, was sie auch zu Handen des Dekans getan hat. Beide Parteien erklären ihre Zustimmung. In cuius ratificationis et approbationis et omnium premissorum evidentiam pleniorem presens instrumentum nos partes prefate conscribi fecimus et sigillis honorabilium virorum . . decani pretacti et . . rectoris ecclesie in Sighelmingen optinuimus communiri. Actum et datum apud Ezzelingen, anno domini millesimo trecentesimo, nonas Novembris.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-6583.jpg.tm.png)




































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