Aglasterhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1143

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ausgedehnte Siedlung mit unregelmäßig leiterförmigem Grundriss im Ortskern, der im oberen Schwarzbachtal in einer durch die Einmündung mehrerer Nebenbäche bedingten Talweitung liegt. Geschlossene Neubaubereiche überziehen die Hänge nördlich und östlich des alten Dorfes und den rechtsseitigen Hang des Schwarzbachtals westlich der Siedlung.
Historische Namensformen:
  • Husin 1143
  • Ageleisterenhusen 1161
Geschichte: 1143 Husin, 1161 Ageleisterenhusen, zu agleister, Elster. Ausbauort des Frühmittelalters. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts ein vermutlich durch die Wormser Kirche belehntes edelfreies Geschlecht von Aglasterhausen bezeugt, oft nach Agelesterwilare (1150), dem Weilerhof bzw. der dortigen Burg, benannt. Seitenzweig der Herren von Kirchheim bei Heidelberg. Ende 13. Jahrhundert erloschen. Die Burg, noch auf Gemarkung Aglasterhausen oberhalb der Weilermühle gelegen, war eine einfache Wohnturmanlage, seit Anfang 16. Jahrhundert zerfallen, letzte Reste 1959 bei Flurbereinigung beseitigt. Sie wurde 1421 von den von Helmstatt an die von Hirschhorn verkauft, anschließend der Pfalz zu Lehen aufgetragen. Die Ortsherrschaft über Aglasterhausen, das zur Stüber Zent und mit dieser seit 1380 zur Pfalz gehörte, war wormsisches Lehen und kam im späten 14. Jahrhundert an die von Hirschhorn, nach deren Aussterben 1632 für kurze Zeit an die von Ehrenberg, dann an die Gratz von Scharffenstein. Sie fiel 1719 an das Bistum Worms heim. Mit der Zent kam Aglasterhausen 1803 unter badische Landeshoheit. Hessen trat noch im selben Jahr die mit der Säkularisation des Wormser Bistums angetretene Ortsherrschaft an Baden ab. Amtszugehörigkeit bis 1813 Neckarschwarzach, seither Mosbach (1840-1848 Amt Neudenau in Mosbach) Sitz der unteren Verwaltungsbehörde.

Name: Burg Aglasterhausen.
Datum der Ersterwähnung: 1150 [12. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1254
Kirche und Schule: Das Patronat der Pfarrkirche St. Matthäus (1496) von den Herren von Horneck 1254 an das Wimpfener Stift gegeben. In der Reformation durch die von Hirschhorn als Ortsherren früh lutherisch, 1699 führte Worms zusammen mit der Ortsherrschaft das Simultaneum ein. Nach dessen Ablösung 1802 Kirchenneubau beider Konfessionen: jeweils an den gemeinsam benutzten, im Kern mittelalterlichen einstigen Chorturm im rechten Winkel anstoßend. Von diesen Kirchen wird die evangelische, ein klassizistischer Saal, noch genutzt. Zur evangelischen Pfarrei gehört Unterschwarzach. Die Katholiken, zunächst nach Neunkirchen eingepfarrt, erhielten 1885 eine Pfarrei, zu der Daudenzell, Michelbach, Reichartshausen und Unterschwarzach als Filialen gehören. Die 1964/65 errichtete Kirche St. Matthäus ist ein bemerkenswerter Bau auf fünfeckigem Grundriss mit dreikantigem Turm.
Patrozinium: St. Matthäus
Ersterwähnung: 1496

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