Albert genannt Cleickelin überträgt nach reiflicher Überlegung und Beratung seiner Freunde dem Kloster Bebenhausen (Beibenhusen) zu Ehren der Jungfrau Maria und um seines und seiner Eltern Seelenheils willen alle seine Güter in Kiebingen (bona mea sita in Chóbingen tam in agris quam pratis ortis et areis universaliter pleno iure, quo ego et predecessores mei hucusque libere possedimus, dolo et fraude remotis penitus confero puro corde dans eis plenam potestatem dicta bona procurandi locandi exnunc et in perpetuum tamquam quilibet suum proprium gubernandi) unter Vorbehalt lebenslänglicher Nutznießung in der Weise, dass er bei seiner Anwesenheit im Lande (si in hac provincia stetero presentia corporali) selbst die Einkünfte einnimmt und dem Kloster 1/2 Pfund Wachs jährlich auf Mariä Reinigung reicht, im Fall seiner Abwesenheit aber (si autem extra provinciam me evagari contigerit) das Kloster die Einsammlung besorgt und nach Abzug der Unkosten für sich 1/4 an Stelle des Wachszinses zurückbehält, den Rest für seine, des Nutznießers Zwecke verwendet. Stirbt dieser innerhalb 10 Meilen (leugas) [um das Kloster] und wird sein Tod dem Kloster durch Boten angezeigt, so hat dasselbe auf eigene Kosten den Leichnam zu holen und in das Grab zu legen, das er selbst bei Lebzeiten sich im Kloster ausgewählt hat; am Tag des Begräbnisses soll der Konvent reichlich mit Fischen, Brot und Wein versehen werden. Kommt der Schenkende in Not, so darf ihn das Kloster nicht hindern, seine Güter zu verkaufen. Derselbe überträgt gleichzeitig dem Kloster alle seine Güter in Pfäffingen (omnia bona mea in Pheiffingen sita in agris pratis domibus areis prelibato monasterio in instanti et deinceps purissime confero possidenda) mit der Bedingung, dass es davon an Mechthild von Weil (Wile) bis zum nächsten Walpurgistag 7 Pfund Heller bezahlt; geschieht das nicht, so tritt Mechthild in den Genuss der Güter, bis die 7 Pfund auf den Termin bezahlt sind. Siegler: Der Dekan Ber. von Tübingen, der Pleban von Wurmlingen (Wórmelingen), der Pfarrer von Lustnau (veri pastoris in Lústenowe) und der Seelsorger (incurati) H. in Sülchen (Súlchen); ferner Abt Friedrich und Konvent von Bebenhausen, die sich zu der ihnen auferlegten Verpflichtung bekennen und versprechen nach Albert Cleikelins Tod an Vermächtnissen (pro testamento) und zur Tilgung seiner Schulden 5 Pfund Heller zu bezahlen. Facta autem et gesta sunt hec anno domini MCCLXXXXI., nonas Martii, indictione quarta. 

Erstellt (Anfang): 1291  [1291. März 7.]
Objekttyp: Urkunden
Quelle/Sammlung: WUB Band IX., Nr. 4095, Seite 440
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Überlieferung/Ausgaben: Lagerort: HStA Stuttgart
Signatur oder Titel des Originals: A 474 U 1635
Editionen: ZGO, Bd. 14,S. 104.

Ortsbezüge:
Sonstiges: Ausstellungsort: Ohne Ortsangabe
Beschreibstoff: Pergament
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