Kersch - Wüstung 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wüstung
Liegt auf Gemarkung: Deizisau
Ersterwähnung: 1262

Historische Namensformen:
  • Kerse 1193
  • Cersi
Geschichte: Auf vormals Denkendorfer Gemarkung befand sich circa 1,5 Kilometer westlich auf einem Sporn des Filderplateaus zwischen Neckar und hier einmündender Körsch die Körschburg, nahe einer 1269 zuerst bezeugten Furt. Eine Anlage könnte bereits in keltischer Zeit als Fluchtburg gedient haben, doch stammen die heutigen Befunde alle von der hochmittelalterlichen Burg. Neben Mauerresten sind dies einige verbrannte Hohlziegel und Geschosskugeln, aber ebenso ein Scheibenknaufschwert des späten 13. Jahrhunderts und eine Schnalle mit tierkopfartigem Dorn des 11./12. Jahrhunderts. Wohl in Bezug auf die Fernhandelsstraße am Neckar erbaut, wurde die Anlage 1292 nach zehntägiger Untergrabung durch Württemberg und die Esslinger vollständig geschleift. Der Platz war noch 1315 bei Württemberg, das dort jedoch keine Burg errichten durfte und so 1319 alles an Esslingen verkaufte. Nach der Burg benannte sich seit 1213 ein Graf Diepold, wahrscheinlich ein Vorfahr der späteren Grafen von Aichelberg. Ganz in der Nähe lag der 1262 ersterwähnte und wohl als Burgweiler des 12. Jahrhunderts anzusprechende Ort Kersch (1193 [?]»Kerse«, 1292 »Cersi«). Schon an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert weitgehend wüst – 1332 wird eine Mühle genannt –, waren hier neben der Gemeinde Deizisau sowie den Kilse, Remser und Ungelter das Esslinger Spital, Esslinger Klöster sowie Adelberg, Blaubeuren, Denkendorf und Sirnau begütert. 1335 verkaufte die Stadt allen Besitz an ihre Bürger, achtete zukünftig aber darauf, dass die Güter stets in deren Hand verblieben.

Name: Körschburg
Datum der Ersterwähnung: 1193
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