Anhausen - Wüstung 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wüstung
Liegt auf Gemarkung: Gröningen
Ersterwähnung: 1344

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
nordwestlich von Gröningen
Historische Namensformen:
  • Andenhusen 1344
Geschichte: 1344 Andenhusen, seit dem 15. Jahrhundert Anhausen, Personenname, älterer Ausbauort. Der Weiler war durch die Hohenlohe an die Hornberg verliehen. Die 1344 erwähnte Marienkapelle wurde 1360 Pfarrkirche, brannte im Bauernkrieg aus und wurde um 1700 abgerissen. Kloster Anhausen soll 1357 durch die Bebenburg gegründet worden sein, genauere Nachrichten darüber fehlen. 1359 bestand eine Einsiedelei, 1360 wurde die Pfarrei von Gröningen getrennt, 1403 wurde Anhausen Propstei der Pauliner-Eremiten. Der benachbarte Adel, vor allem die Hornberg, statteten das Kloster reich aus. Kurz nach 1403 erhielt das Kloster den Kirchensatz von Wallhausen, 1469 den von Oberaspach; diese Pfarreien wurden 1463 beziehungsweise 1493 dem Kloster inkorporiert. Schirmvögte waren zuerst die Hornberg, dann als deren Erben die Bebenburg, seit 1504 Ansbach. 1436 wurde das Kloster mit seiner Pfarrei aus dem Kapitelsverband Crailsheim herausgelöst. Die Klosteranlagen, schließlich ummauert, brachten den Weiler Anhausen völlig zum Verschwinden. 1445 brannte das Kloster zum Teil ab, im Bauernkrieg 1525 wurde es geplündert und verwüstet. Nachdem sich einige Mönche gegen den Willen des Priors der neuen Lehre zugewandt hatten, verbot Ansbach Neuaufnahmen und hob 1557 das Kloster nach dem Tod des letzten, bereits evangelischen Priors auf. Aus dem Klosterbesitz bildete Ansbach ein eigenes Klosteramt, das Güter und Rechte unter anderem in Bölgental, Wallhausen, Gröningen, Beuerlbach, Niederwinden, Leukershausen umfaßte, aber bald mit dem Amt Lobenhausen vereinigt wurde. Den Grundbesitz des Klosters verkaufte Ansbach, die Gebäude wurden um 1700 abgerissen. Dem Abbruch entging nur die heute mitten im Feld stehende nördliche Seitenwand des hochgotischen Chors, an dessen Außenseite der Ansatz einer Seitenkapelle erkennbar ist, der um 1480 gestifteten »Crailsheimer Kapelle«, der im Süden eine St. Anna-Kapelle entsprach. In die Innenseite sind fünf gotische Grabmäler von zwischen 1363 und 1472 gestorbenen Bebenburgern eingelassen.
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