Schwarzwälder Flötenuhr mit drei Figurenautomaten vor bühnenartigem Schildaufbau 

Datierung :
  • um 1830 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Streifer, Jakob [Uhrmacher]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Musikuhr
Weitere Angaben zum Werk: Holz [Material], Eisen [Material], Uhrmacherhandwerk [Technik], Höhe: 66.0 cm, Breite: 47.0 cm, Tiefe: 29.0 cm
Kurzbeschreibung:

Die Verwendung von Türkenfiguren als Automatenfiguren für Schwarzwalduhren beginnt im 18. Jh. und stellt eine ironische Brechung der Wirklichkeit dar. Denn bis zu den letzten Türkenkriegen im 18. Jh. galten die Soldaten des Osmanischen Reiches als der Inbegriff des Schreckens. In "harmlose Figuren" gewandelt, traten sie in der westeuropäischen Kulturgeschichte erst danach auf. Nun war die osmanische Kultur Gegenstand des politischen und kulturellen Diskurses, der publizistischen Auseinandersetzung, der Polemisierung und Verballhornung und vielfältiger kultureller Rezeptionen (Musik und Konsumgüter).

Die Figuren mit ihren markant roten Hosen und (tressenbestickten) Jacken und schwarzen Fellmützen, die den Turban tragenden "Türken" flankieren, sind identifizierbar als Angehörige des Grenzinfanterieregiments Nr. 60 dargestellt, der "Karlstädter-Lykaner Grenzer", welche die Kroatische Militärgrenze zum Osmanischen Reich sicherten: 9.000 Soldaten in 6 Bataillonen.

Literatur: Berthold Schaaf, Schwarzwalduhren. Freiburg 1983, S. 91/92

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Uhren
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 87/79 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/9C33D3C04839EBDB37C8749678BED058

Schlagwörter: Schwarzwald / Uhrmacherei, Schwarzwälderuhr, Flötenuhr, Figurenautomat, Soldat, Turban, Osmanisches Reich, Türkenkrieg, Türkenkriege, Karlovac, Lika
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