Wie viele barocke Fürsten war auch der Badische Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738) ein großer Freund kostbarer Tulpen. Im Karlsruher Schlossgarten baute er zahlreiche Sorten an. In einem 1713 gedruckten Katalog wurden nach Gattungen unterschieden alle Blumensorten festgehalten, die im Karlsruher Schlossgarten zu sehen waren. Um der stets rasch verwelkenden Blütenpracht Dauer zu verleihen, ließ Karl Wilhelm über 5000 Tulpenporträts malen, die in großen Folianten aufbewahrt wurden. Von den Pflanzenbüchern haben nur vier Bände den Zweiten Weltkrieg überstanden.
Das sogenannte Karlsruher Tulpenbuch enthält insgesamt 72 Blumenaquarelle. Darunter befinden sich neben 40 Tulpendarstellungen auch Abbildungen von Hyazinthen, Ranunkeln, Anemonen und Aurikeln. Gemalt wurden die Blumenporträts um das Jahr 1730 unter anderem von August Wilhelm Sievert, Philipp Andreas Eichrodt, Johann Ziegler und vermutlich auch von Georg Dionys Ehret.