Markgrafenbad, Cassiopeia-Therme (Ernst-Eisenlohr-Straße 1, Badenweiler) 

Kurzbeschreibung: Thermalbad
Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: [1874-1981]
Beschreibung: Cassiopeia-Therme, Markgrafenbad. 1874/75 wurde durch Heinrich Leonhard das sog. Marmorbad, die Keimzelle der heutigen Cassiopeia-Therme erbaut. In Grundriss (absidial schließende Badehalle) und Aufriss sowie der Baudekoration (Thermenfenster mit Karyathiden, Akroteren an Ecken und First des Giebels) bedient sich Leonhard antiker Motive und greift Elemente der gegenüberliegenden römischen Baderuine auf. Malereien im pompejanischen Stil gliedern Tonnengewölbe und Kalotte. Nach Norden war dem Bau ein Außenbecken vorgelagert. Da das Bad für nur 50 Besucher pro Tag ausgelegt war und die Behandlungsmethoden um hydroterapeutische Einrichtungen erweitert werden mussten, entschloss man sich 1906-1908 das Bad nach Entwürfen von Ludwig Levy und August Stürzenacker zu erweitern. 1928 Anbau eines Gebäudeflügels an der Nordostseite des Markgrafenbades.
Dieser rechtwinklig an der Ostseite anschließende Erweiterungsbau nimmt in seiner Grundrissform -Rechteck mit Apsis- die Grundidee Leonhards auf, enthält aber Einzelkabinen anstelle eines großen Beckens. Der Bau Levys verbindet Elemente von Badarchitektur der klassischen Antike mit Formen und Motiven der repräsentativen Barockbaukunst. Diese eklektizistische Architekturauffassung ist bezeichnend für das ausgehende 19. und beginnende 20. Jh. Nach der Erweiterung erhielt der Bau den Namen Markgrafenbad. Der starke Anstieg der Gästezahlen in den folgenden Jahrzehnten machte eine weitere Vergrößerung der Badeanlagen notwendig. Entwurf und künstlerische Oberleitung des 1958 eingeweihten „Neuen Badehauses“ lag in Händen von Horst Linde. Dem Zeitgeist entsprechend schuf er einen nahezu eigenständigen Baukörper, der sich in Form und Dekoration nicht auf die vorhandene Bebauung bezog: Stark durchfenstert mit sehr dünnem Wellendach öffnet sich der Bau zur Liegewiese und bezieht die umgebende Landschaft mit ein. Die progressive Gestaltung der 50er Jahre zeigt sich im Innern u. a. an dem nierenformähnlichen Schwimmbecken, der geschwungenen Treppe und dem Glasfenster von Georg Meistermann. In den 70er/80er Jahren des 20. Jh. erneute Erweiterung um das sog. Kuppelbad. Seit einer Modernisierung 1991-94 Umbenennung in Cassiopeia-Therme.
Objekttyp: Sonstige Denkmale
Personenbezüge:
  • Heinrich Leonhard [Architekt]
  • Horst Linde [Architekt]
  • Ludwig Levy [Architekt]
  • August Stürzenacker [Architekt]

Adresse Ernst-Eisenlohr-Straße 1, Badenweiler
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