Während der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Klöster aufgelöst. Von einigen finden sich heute kaum noch Spuren. So befand sich in dem kleinen Ort Amtenhausen bei Immendingen bis 1803 ein Benediktinerinnenkloster, dessen Gründung Anfang des 12. Jahrhunderts von dem damals bedeutenden Kloster St. Georgen ausgegangen war. Zunächst erlangten die Herren von Wartenberg Einfluss, im Lauf des Spätmittelalters zunehmend das Haus Fürstenberg als deren Erbe. Bis zum Dreißigjährigen Krieg scheint der Konvent recht groß gewesen zu sein. Der Grundbesitz verteilte sich über die Baar, weitere Ländereien befanden sich am Bodensee und im Hegau. Die Nonnen produzierten Paramente, Kerzen und Hostien für die umliegenden Pfarreien. Bereits im Dreißigjährigen Krieg mussten die Schwestern fliehen und hatten auch während der folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder zu leiden. 1803 fiel die Einrichtung an Fürstenberg. Mitte des 19. Jh. wurden die meisten Gebäude abgerissen. Heute existiert nur noch das ehemalige Prioratsgebäude. Mehr Informationen gibt es auf LEO BW.
Die Archivalie des Monats März stammt diesmal aus dem Staatsarchiv Freiburg. Das mit viel Hingabe zum Detail gemalte Aquarell des Malers und Oberlehrers Lucian Reich zeigt ein schmiedeeisernes Tor und einen kleineren Seiteneingang zu einer Parkanlage in der Stadt Hüfingen. Erbaut wurde die Anlage vor 200 Jahren durch die Hüfinger „Freunde der Natur“, zu denen auch der berühmte Komponist und Pädagoge Johann Nepomuk Schelble gehörte. Die in kürzester Zeit entstanden Anlagen wurden jedoch in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821 wieder zerstört. Das Bild befindet sich in einer Akte des Bezirksamtes Hüfingen, die im Rahmen des abgeschlossenen Projekts "Erschließung der Bezirks- und Landratsamtsbestände" des Staatsarchivs Freiburg verzeichnet wurde. Diese Akte offenbart eine bemerkenswerte Geschichte aus der historischen Stadt auf der Baar und stellt darüber hinaus ein anschauliches Zeugnis einer von Revolution und Aufständen geprägten Generation dar.
Die Basilika St. Martin des Klosters Weingarten gilt als eine der prächtigsten deutschen Kirchen. Der Bau der Abtei war in kürzester Zeit (1715–24) beendet. Anschließend sollte die Kirche durch eine neue repräsentative Hauptorgel geschmückt werden. Den Auftrag erhielt der junge Joseph Gabler, der sich mit dem Orgelbau in seiner heimatlichen Klosterkirche Ochsenhausen einen Namen gemacht hatte. In Weingarten kam Gabler den ausgefallenen Wünschen der Äbte für ihre große Orgel nach. Kunstvoll baute er die sechs Fenster der Westempore als Teil des Gehäuses mit ein. Doch immer mehr Zeit und Geld musste investiert werden. Schließlich vergingen dreizehn Jahre und Gabler verließ Weingarten finanziell und moralisch ruiniert. Die ausführliche Geschichte gibt es auf LEO BW.
Die württembergische Erdbebenwarte und ihre Geschichte: Diese ist ebenso spannend, wie die Aufzeichnungen der zahlreich erhaltenen Seismogramme, die nicht nur die Bewegung der Erdplatten registrierten. Zuletzt befand sich das Seismogrammarchiv im Luftschutzbunker unter der Villa Reitzenstein. 2016 kamen die in rund 90 Jahren gesammelten Unterlagen aus Stuttgart, Hohenheim, Meßstetten, Ravensburg und dem Schwarzwald ins Staatsarchiv Ludwigsburg. Die Details zu diesem interessanten Bestand finden Sie auf LEO BW.
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