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Ein Kleinod des Oberschwäbischen Barock: Die Pfarrkirche St. Martin in Altheim

 

Die Pfarrkirche St. Martin in Altheim bei Riedlingen. [Quelle: Gemeinde Altheim]
Die Pfarrkirche St. Martin in Altheim bei Riedlingen. [Quelle: Gemeinde Altheim]

Die Pfarrkirche St. Martin in Altheim: Sie gehört nicht zu den Hauptattraktionen, trotzdem ist die Mutterkirche des nahen Riedlingen eines der Highlights der Oberschwäbischen Barocksstraße. Eines der ersten schriftlichen Zeugnisse der Kirche stammt von 1318. Der mächtige Turm mit Dachreiter und spitzbogigen Schallfenstern trägt die Jahreszahl 1493. Er ist das Wahrzeichen der Gemeinde. Beim Eintritt in das Gotteshaus ergibt sich ein völlig anderes Bild. Hier dominiert die Mitte des 18. Jh. geschaffene, lichte und farbenfrohe Gestaltung des Spätbarock. An den Arbeiten hatten die beiden Künstler Franz Joseph Spiegler mit Altarblättern und Joseph Anton Feuchtmayer mit feingliedrigen Stuckaturen bedeutenden Anteil. Der Vater Franz Josef Feuchtmayer kam Ende der 1690er Jahr nach Salem, wo er beim Wiederaufbau des abgebrannten Klosters mitwirkte. Als er rund 20 Jahr später verstarb, übernahm sein Sohn die Werkstatt. Außer Salem waren Weingarten, die Mainau, Meersburg, Scheer und die berühmte Birnau seine Wirkungsstätten. Etwa zeitgleich übernahm er den Auftrag in Altheim. Neben den Verzierungen von Wänden, Decken und Fensterlaibungen entstanden Altarfassungen, die Kanzel und einige Skulpturen, die später ersetzt wurden. Neben den zeittypischen Rocaille-Formen und typischen Putti des Künstlers bereichern Blumen, Früchte und andere florale Elemente den Schmuck.

Der in Wangen im Allgäu geborene Maler Franz Josef Spiegler ließ sich um 1730 in Riedlingen nieder. Die Deckenfresken in Langhaus und Chor sowie die Darstellungen des Haupt- und der Seitenaltäre umfassen ein Bildprogramm, beginnend mit der Geburt Christi bis zur Erlösung. Die Geburt Christi ist auf dem Haupt-, die Beweinung auf dem linken Seitenaltar wiedergegeben. Der rechte Seitenaltar zeigt den Kampf des Erzengels Michael mit dem Bösen. Die Darstellungen werden von den Deckenfresken überhöht. Die auf dem Langhausfresko wiedergegebene Geschichte ist dem hl. Martin von Tours gewidmet, dem Namenspatron der Kirche, der einen Jüngling von den Toten auferstehen lässt. Das Deckenfresko im Chor stellt die Anbetung des Lammes dar und nimmt Bezug auf die Erlösung, begleitet von betenden, singenden und musizierenden Engeln in den benachbarten Zwickeln. Die bekanntesten Werke Spieglers befinden sich in Zwiefalten, wo er die Deckenfresken der Klosterkirche gestaltete.

Weitere bauliche Maßnahmen und Veränderungen der Ausstattung, wie etwa die Ergänzung eines Querhauses und weitere Anbauten fügen sich sowohl äußerlich wie auch in Bezug auf die Innenausstattung harmonisch in das Gebäude ein.

Eine ausführliche Beschreibung zur Geschichte der Pfarrkirche St. Martin finden Sie in den Heimatkundlichen Blättern der Gesellschaft für Heimatpflege in Stadt und Kreis Biberach e. V., Bildbeispiele bei Wikipedia.

Mehr zur Geschichte von Altheim auf LEO-BW.

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