Der dreiteilige Gesichtshelm besteht aus Kalotte, Gesichtsmaske und Visier. Ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen sitzt auf der Stirn, seitlich daneben sind Flügel und Schlangen dargestellt, womit der Eindruck eines Medusenhauptes erweckt wird. Der Helm zählt zu den besterhaltenen seiner Art. Gesichtshelme wie dieser wurden nicht im Kampf, sondern von römischen Reitersoldaten bei Paraden und Turnieren getragen. Diese Turniere und Paraden scheinen unter Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) eingeführt worden zu sein, in einer Zeit als das Imperium Romanum zunehmend mit feindlich gesinnten Reitervölkern an der Donau und im Osten des Reiches konfrontiert war. Sie sollten in erster Linie wohl dem Training der Reiterei dienen. Der Gesichtshelm aus Pfrondorf wurde im Jahre 1869 im Bereich der Mündung des Schwarzbaches in der Nagold gefunden; eine rituelle Niederlegung ist nicht auszuschließen.