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Musikalisches aus der Brillenhöhle

 Trommelschlägel aus der Brillenhöhle im Achtal bei Blaubeuren-Seißen (Quelle: Landesmuseum Württemberg)
Trommelschlägel aus der Brillenhöhle im Achtal bei Blaubeuren-Seißen [Quelle: Landesmuseum Württemberg]

Die ältesten Belege für eine menschliche Musikkultur sind 40. 000 Jahre alt. Sie wurden in den Höhlen des Ach- und Lonetals am Südrand der Schwäbischen Alb gefunden und zeigen eindrucksvoll, dass Musik im Alltag der Menschen seit jeher eine wichtige Rolle gespielt hat.

Neben der Eiszeitkunst hat vor allem auch die Entdeckung der altsteinzeitlichen Flöten aus den Höhlen der Schwäbischen Alb für Aufsehen gesorgt. Flöten und der maultrommelartige Mundbogen aus dem Geißenklösterle sind jedoch aufgrund ihrer geringen Lautstärke eher Soloinstrumente. Für den Gruppentanz, der in zeitgleichen Darstellungen fast ausschließlich von Frauen aufgeführt wird und der vom Rhythmus lebt, ist die Trommel viel besser geeignet.

Zu einer solchen gehörte der gegabelte Trommelschlägel, mit dem man durch die zwei Schlagenden einen markanten Doppellaut erzeugen konnte. Gefunden wurde er in der Brillenhöhle im Achtal bei Blaubeuren-Seißen. Die Brillenhöhle - früher Zwickerhöhle genannt - ist eine Kuppelhöhle mit einem kurzen Gang und einer Halle mit zwei Deckendurchbrüchen, von denen sich ihr Name ableitet. Sie gehört zu den bedeutendsten jungpaläolithischen Fundplätzen der baden-württembergischen Urgeschichte.

Die Höhle ist aus Schutzgründen vergittert und kann im Rahmen des museumspädagogischen Programms besucht werden. Der Einblick in die Hallenhöhle ist von außen möglich.

Wer die Höhle bequem vor dem heimischen Computer besichtigen möchte, der kann das über das 3D-Modell des Landesamts für Denkmalpflege. Darüber hinaus bietet die 3D-Galerie auf LEO-BW noch zahlreiche weitere Modelle von Höhlen, Schlössern und Burgen, die virtuell entdeckt werden können oder als Inspiration für den nächsten Ausflug dienen. (JH)

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