Deckelpokal 

Datierung :
  • um 1598 [Herstellung]
Ortsbezüge (Werk):
  • Straßburg [Herstellungsort]
Objekttyp: Deckelpokal
Weitere Angaben zum Werk: Silber [Material], ziseliert [Technik], vergoldet [Technik], gegossen [Technik], graviert [Technik], getrieben [Technik], Höhe: 35.0 cm, Gewicht: 650.0 g
Kurzbeschreibung:

Der Deckelpokal mit Jagdszenen ist in seiner Form und Dekoration ein typisches Beispiel der Goldschmiedekunst der deutschen Spätrenaissance. Charakteristisch sind die horizontale Gliederung des Aufbaus und die flächendeckende Verzierung. Auf der Wandung ist eine Jagd dargestellt. In einer von Büschen und Bäumen gegliederten Landschaft gibt ein Jäger in zeitgenössischer Tracht seinem Hund den Befehl, eine getroffene Ente zu aportieren, während anderes Federwild die Flucht ergreift. Ein Reiher oder Storch hält eine Schlange im Schnabel, darüber ist in einem Ovalfeld ein Einhorn zu sehen. In weiteren Ovalfeldern sind ein Löwe und ein Luchs (?) dargestellt. Auf dem Deckel steht ein antikisch gekleideter Krieger, der eine überproportional große Radschlosspistole läd. Die Deckelinnenseite birgt ein silbernes Medaillon mit einem in Email gestalteten Wappen der Markgrafen von Baden-Durlach sowie die Jahreszahl 1598.

Der Pokal kann sowohl aus dem Eigentum des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach (1560-1604) stammen, als auch aus dem Eigentum des Bruders Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638).

Vielleicht ist der prunkvolle Pokal im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Jagd in einer Straßburger Werkstatt gefertigt worden. Im Südwesten war, neben Basel und Ulm, vor allem Straßburg ein bedeutendes und leistungsfähiges Zentrum der Goldschmiedekunst.

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Metall
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 95/949 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/071302DD469EFF547417CA9C4DB3B51B

Autor/Urheber:
  • Thomas Goldschmidt [Fotograf]

Personenbezüge:
Schlagwörter: Raritätenkammer, Einhorn, Löwe, Jagd, Baden-Durlach (Familie)
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