Wöhrle, Theodor Oskar 

Geburtsdatum/-ort: 26.01.1890; St. Ludwig (St. Louis)
Sterbedatum/-ort: 31.01.1946;  Glotterbad
Beruf/Funktion:
  • Schriftsteller, Verleger
Kurzbiografie: 1896 Volksschule
um 1904 Präparandenanstalt Kolmar
um 1906 Flucht; Vagabundentum in Innerfrankreich, Italien; Fremdenlegion. Einsatz in Nordafrika, Typhus, Flucht, Abschiebung, Heimkehr; Fabrikarbeit in Basel und Weil am Rhein
um 1910 Kanonier in Straßburg, Entlassung
um 1911 Arbeit in einer Straßburger Konservenfabrik
1912 Friedrich Lienhard vermittelt Wöhrle als Redakteur an die „Lese“ in München
1913 Umzug nach Stuttgart
1914 Kriegsfreiwilliger, Schriftleiter der Zeitung der X. Armee in Posen, Insterburg, Wilna und Minsk
1918 Angehöriger des Arbeiter- und Soldatenrates in Minsk
1920-1924 Verlag Oskar Wöhrle mit Buchhandlung und Antiquariat; später Angliederung einer Buchdruckerei und -binderei in Konstanz
1925 Umzug nach Stuttgart und zeitweilige Trennung von der Familie
1928 Umzug nach Berlin, Brotarbeit beim „Vorwärts“
1929 Wöhrles Roman „Baldamus“ erscheint im 100. Tausend
1934 Aufenthaltsverbot im Elsaß
1937 Rückkehr aus dem Prager „Exil“ nach Freiburg. Mitarbeit beim Sender Stuttgart
1940 Einziehung zum Elsässischen Hilfsdienst als Referent im Gefreitenrang
1941/42 Umzug nach St. Ludwig, Alemannische Lustspiele
1944 Tätigkeit in Konstanz
1945 Krankenhaus Konstanz, wechselnde Aufenthalte und Untertauchen
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 1914 Juliette, geb. Schrader
Eltern: Vater: Theodor Christian Wöhrle (geb. 1867 Schiltach), Schuhmacher
Mutter: Julie, geb. Naas (geb. 1865 Buschwiller)
Geschwister: 3: Emil; Julius; Elsy, verheiratete Hartung
Kinder: 2
GND-ID: GND/11901470X

Biografie: In: Badische Biographien NF 3 (1990), 306-307
Quellen: Nachlaß in Privatbesitz.
Werke: (in Auswahl) Der Baldamus und seine Streiche. Stuttgart o.J. (1912); Die frühen Lieder. Gedichte. Stuttgart 1914; Als ein Soldat in Reih und Glied. Gedichte. Berlin 1915; Soldatenblut. Geschichten. Berlin 1915; Das Bumserbuch. Skizzen. Berlin 1916; Querschläger. Das Bumserbuch. Aufzeichnungen eines Kanoniers, Berlin 1929; Jan Hus. Der letzte Tag. Roman. Dresden 1929; Der Baldamus und seine Streiche. Neue, veränderte, endgültige Fassung. Berlin 1931; Kamrad im grauen Heer. Ein Soldatenbrevier, Freiburg 1939 und Straßburg 1942; Pömperles Ausfahrt in die Welt. Elsässische Novelle. Karlsruhe 1940; Lustig ist das Landserleben. Neue Soldatenlieder. Freiburg o.J. (1940); Das Sundgaubuch. Elsässische Geschichten, Kolmar 1941; Das Elsaß. Ein Hymnus, Bielefeld und Leipzig 1942. Vgl. die Bibliographie in O. Wöhrle 1890-1946, Écrivain de Saint-Louis 1990, 101 ff.
Nachweis: Bildnachweise: in: Der Erwin von Steinbach-Preis 1940, vgl. Literatur

Literatur: Martin Andersen-Nexö, Jeanette. Erinnerungsroman (= Morten der Rote III). Berlin (Ost) 1958 (Wehrmann= Wöhrle); Die ersten vier Jahre des Verlags O. Wöhrle in Konstanz am Bodensee 1920-1924. Konstanz o. J.; Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung (Hg.), Der Erwin von Steinbach-Preis 1940 O. Wöhrle Zur Erinnerung an die Verleihung des Erwin von Steinbach-Preises 1940, Kolmar o. J.; Wilhelm E. Oeftering, Geschichte der Literatur in Baden, Eduard Reinacher, Am Abgrund hin. Fragmente der Lebenserinnerungen, Weinheim 1972; ders., Der Dichter O. Wöhrle, in: Der Westen 21. Jg. (1971), Nr. 2; ders., O. Wöhrle Liebender, Landstreicher, Soldat, in: Die Westmark 7. Jg. (1939) H. 2 Nathenkatz, Mein Freund, der Dichter O. Wöhrle, in: Saisons d'Alsace 25. Jg. (1981) No 73, 79-89; M. Bosch, S. Moll, G. Platt, O. Wöhrle 1890-1946. Écrivain de Saint-Louis. Saint-Louis 1990.
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