In Taschkent

Von Laëtitia Brasseur-Wild


 

Joseph Luthringer

Soldat
11.11.1888 – 18.2.1944


„Laut Mitteilung vom 10.3.1916 des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz – Ausschuss für Deutsche Kriegsgefangene – befindet sich Luthringer in Gefangenschaft in Taschkent.“
(Kriegsstammrolle des Dragoner-Regiments 20)

 

Foto von Joseph Luthringer auf seinem Passierschein von 1921. Das Dokument gestattete seine Reise von Moskau nach Deutschland. (Quelle: Landesarchiv BW, GLA 456 G1, Nr 17375)
Foto von Joseph Luthringer auf seinem Passierschein von 1921. Das Dokument gestattete seine Reise von Moskau nach Deutschland. (Quelle: Landesarchiv BW, GLAK 456 G1, Nr 17375)

Joseph Luthringer wurde mit dem Dragoner-Regiment 20 am 31. Juli 1914 mobilisiert und am 3. August an die russische Front verlegt. Im Mai 1915 befand er sich mit seinem Regiment in Kurland in der Region um Mitau, heute Jelgava in Litauen. Während der Truppenbewegungen und den Kämpfen gegen russische Soldaten geriet er Gefangenschaft, und seine Spur verlor sich bis zum März 1916. Dann konnte ihn das Rote Kreuz in einem russischen Gefangenenlager in Taschkent, heute Usbekistan, ausfindig machen, was vom Kriegsministerium im September bestätigt wurde. Dort blieb er bis zum Ende des Krieges. Erst 1921 kehrte er aus Buchara über das deutsche Durchgangslager Swinemünde in Pommern zurück, wo er am 7. Mai entlassen wurde. Er empfing seinen Sold (167,90 Mark Lohn, 50 Mark Entlassungsgeld und 336 Mark Verpflegungsgeld) und neue Kleidung: eine Mütze, Jacke, Weste, Hose, Unterhose sowie einen Mantel, Schuhe und Socken. Obwohl in Kriegsgefangenschaft geraten, war er aufgrund seiner Tapferkeit für die Verleihung des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen worden. Doch findet er sich nicht in den Namenslisten der Dekorierten.

 

 

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