Kapuzinerhospiz Wurmlingen 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1764 [1764]
Zerstörung/Aufhebung: 1809 [1809]
Beschreibung: Das 1764 auf Betreiben des Ortspfarrers Anton Heinrich Mesmer ins Leben gerufene Kapuzinerhospiz Wurmlingen war die letzte kapuzinische Gründung auf dem Gebiet des Bistums Konstanz. Mesmer gelang es, den als Dompropst von Konstanz im Besitz der Herrschaft Konzenberg befindlichen Grafen Johann Ferdinand von Wolfegg für sein Projekt zu gewinnen, der wiederum seinen Einfluss beim Konstanzer Kardinalbischof Franz Konrad von Rodt erfolgreich geltend machte. Eine den Pestpatronen St. Sebastian und St. Rochus geweihte Kapelle konnte durch die Erweiterung um einen Betchor leicht zur Ordenskirche umgewandelt werden. Ein fünf Patres und einem Laienbruder eine Heimat bietendes Hospizgebäude wurde noch 1764 fertiggestellt und ein Jahr später feierlich bezogen. Der Konstanzer Dompropst und die in der Folgezeit von den Kapuzinern seelsorgerlich betreuten Gemeinden der Herrschaft Konzenberg brachten der Neugründung ein finanzielles Engagement entgegen. Die 1781 der Schwäbischen Provinz zugeteilte Kapuzinerniederlassung teilte die Geschicke Wurmlingens, das 1802 an Baden und 1806 an Württemberg fiel. Zwischenzeitlich hatte der vom Reichsdeputationshauptschluss von 1803 dazu ermächtigte Deutsche Orden vom Wurmlinger Hospiz Besitz ergriffen. Der 1809 durchgeführten Aufhebung folgte 1814 der Abbruch des Hospizgebäudes, wohingegen die Kirche als gemeindliches Eigentum erhalten blieb.
Autor: MATTHIAS ILG
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Kapuziner 1764-1809
Sonstiges: Bistum: Konstanz, ab 1821 Rottenburg-Stuttgart,
fiel an: Deutschen Orden (1803), Baden (1805), Württemberg (1806)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=463

Adresse Wurmlingen

Literatur:
  • M. Erzberger: Die Säkularisation in Württemberg von 1802 bis 1810. Ihr Verlauf und ihre Nachwirkungen. Stuttgart 1902, ND Aalen 1974. 295.W. Zimmermann / N. Priesching (Hg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Stuttgart 2003. 518f. (M. ILG).Die Kunst- und Altertumsdenkmale im Königreich Württemberg. Inventar Schwarzwaldkreis. Bearb. v. E. von Paulus. Stuttgart 1897. OA Tuttlingen, 448.P.O. Zierler O.F.M. Cap.: Das Kapuzinerhospiz in Wurmlingen. In: Franziskanische Studien 12 (1925), 213-237.
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