Unteroffiziersvorschule Sigmaringen (1910 - 1920) 

Kurzbeschreibung: Enthält: 1) Hermann Müller, Regierungsinspektor, berichtet, S. 1 - 7, über den Werdegang der Unteroffiziersvorschule: A Grundgedanken und Ziele derselben in militärischer Hinsicht b Grundgedanken und Ziele derselben in geistiger und kultureller Hinsicht Der Bericht ist wertvoll, weil Herr Müller in den Jahren 1915 bis zur Auflösung der Schule am 1.4.1920 dem Lehrkörper angehörte und seitdem hier beruflich tätig ist. Seine klaren Ausführungen sind kurz zusammengefasst und doch erschöpfend. Vornehmste Aufgabe: Erziehung zur Pflichterfüllung, Gehorsam, Manneszucht; dafür Auswahl der besten Offiziere, Unteroffiziere und Lehrer für die militärische und theoretische Ausbildung der Zöglinge, die aus allen Teilen Deutschlands, auch Hohenzollern und Sigmaringen, nach Verlegung der Unteroffiziersvorschule Neubreisach nach Sigmaringen am 1.10.1910 in die neu erbaute Kaserne mit zwei Kompanien je 150 Schüler einzogen. Zur Anstalt gehörten: Ein Stabsoffizier als Kommandeur (Major Büsken, dann von Bockelmann, von Schönebeck, von Saucken, von Wartenberg), ein Bürooffizier, zwei Hauptleute als Kompanieführer, vier Jahrgangsoffiziere, ein Sanitätsoffizier, ein Rendant, vier Zivillehrer, ein Maschinist, 24 Unteroffiziere, Feldwebel usw. Die Schüler erhielten außer Unterkunft, freier Verpflegung und Kleidung, ein Monatstaschengeld von RM. 1,- Die Zöglinge, in vier Klassen eingeteilt, erhielten Unterricht in Deutsch, Rechnen, Schönschreiben, Naturkunde, Geschichte, Geographie und Religion. Als Lehrer wirkten: Henn (gestorben 1914), später Steinbruck, Arendt (gestorben 1928), Schulze (gestorben 1918), später Zander, Heim Religionsunterricht erteilten: Geistlicher Rat Reiser bis 1916, Marmon, Studienrat Dr. Waldner, für Evangelische Superintendent Theobald bis 1914 und Superintendent Distel Der Gesamtlehrplan entsprach dem einer Mittelschule. Nach zweijährigem Lehrgang Überweisung an die Unteroffiziersschule Jülich. Auf Turnen und Sport wurde besonderer Wert gelegt. Sportfest mit Preisen. Handwerksmäßige Ausbildung je nach Veranlagung als Schreiner, Schlosser, Schuhmacher, Buchbinder, Gärtner. Musikliebende durch Musiklehrer unterrichtet Neben Zucht und Ordnung fand die Kameradschaft eifrige Pflege Offziere und Unteroffziere in ihren Kasinos. Zöglinge im Speisesaal und der Kantine 2) Persönliche Erinnerungen an die Unteroffiziersvorschule von Keller, S. 1 - 4 1908 - 1910 Kasernenbau. Einzug der Schule, 1.10.1910 Die Zöglinge in der Stadt, Kirchgang, Feste, anderweitige Benützung der Schule: Landwirtschaftsschule 1920 - 1922, Polizeischule 1923 - 1927, Marien-Lyzeum 1927 - 1934, SA-Schule 1934 - 1936, Finanzschule 1936 - 1945, Finanzamt 1920 - 1945 (östlicher Flügel), 1945 französische Kaserne 3) Zwei Fotos der Begrüßung der Unteroffiziersvorschüler auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, 1.10.1910 4) Nähere Angaben über Lehrer Arndt und Schulz Abgeschlossen 17.9.1947. Keller
Quelle/Sammlung: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen
Deposita (ohne FAS - Dep. 39) / 819-2007
Stadtarchiv Sigmaringen / 1334-1999
Nachlässe
Stadtarchiv Sigmaringen: Nachlass Franz Keller, Pädagoge, Heimatkundler (1875-1950) / 19. Jh. - 1949
Schulen und Lehrer
Archivalieneinheit
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: Dep. 1 T 6-7 Nr. 27 [Bestellsignatur]
Weiter im Partnersystem: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-365025

Ortsbezüge:
  • Jülich DN; Unteroffiziersschule
  • Neuf-Brisach [F]; Unteroffiziersvorschule
  • Sigmaringen SIG; Finanzamt
  • Sigmaringen SIG; Finanzschule
  • Sigmaringen SIG; Kaserne
  • Sigmaringen SIG; Landwirtschaftsschule
  • Sigmaringen SIG; Marienlyzeum
  • Sigmaringen SIG; Marktplatz
  • Sigmaringen SIG; Rathaus
  • Sigmaringen SIG; Unteroffiziersvorschule
Personenbezüge:
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