Wasserbau an der Stadtmühle Wertheim
Skizze vom neuen Wasserbau an der Stadtmühle Wertheim aus dem Jahr 1663. Vorlage: Landesarchiv BW, StAWt-F K Nr. 94

Große Pläne für das Taubertal: Das Flüsschen entspringt rund 20 Kilometer südlich von Rothenburg, passiert Creglingen, Weikersheim, Bad Mergentheim und das Kloster Bronnbach, bis es nach 130 Kilometern Wertheim erreicht und in den Main mündet. Immer wieder gab es Überlegungen, die Tauber in großem Stil schiffbar zu machen. Erste Versuche für den Abschnitt ab Bronnbach lassen sich bereits für 1244 belegen. Das Ansinnen scheiterte letztendlich an den Kosten. Auch späteren Unternehmungen war kein Erfolg beschert. So verhandelten in der Mitte des 17. Jh. fünf Anrainer, dieses Mal über die Strecke von Weikersheim bis Wertheim. Beteiligt waren die Grafschaft Wertheim, Kurmainz, das Hochstift Würzburg und der Deutsche Orden unter Federführung der Grafen von Hohenlohe. Auch hier erwiesen sich die Hürden als zu hoch. Eines von vielen Hindernissen waren die vielen Mühlen, was die Errichtung von teuren Schleusen erfordert hätte. Bis heute ist das abseits gelegene Taubertal eine Idylle geblieben. Die ganz Geschichte gibt es auf LEO BW.

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Der blühende Magnolienbaum im Kloster Maulbronn
Die Entwicklung der Magnolie im Kloster Maulbronn am 27. März 2020, Foto von Petra Mohr (Quelle: Blühbarometer Maulbronn; Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)

Die Blüte des Magnolienbaums im Kreuzgang des einstigen Zisterzienserklosters in Maulbronn ist jedes Jahr aufs Neue eine besondere Attraktion. Ungewöhnlich ist dabei vor allem der Standort des imposanten Baums: Er wächst mitten in der Klausur, im Kreuzgarten. Umgeben von den Flügeln des gotischen Kreuzgangs, öffnet der Magnolienbaum – je nach Witterung – im Laufe des Monats April seine großen Blütenkelche. Auch wenn das Kloster momentan geschlossen ist, kann man durch das „Blühbarometer zur Magnolienblüte“ die Entwicklung der Blütenpracht verfolgen. Alle zwei bis drei Tage werden hier neue Bilder eingestellt, die über den aktuellen Entwicklungsstand der Magnolienblüte informieren. Mehr zur Geschichte der Zisterzienserabtei Maulbronn erfahren Sie auf der Seite der Klosterdatenbank Baden-Württemberg.

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1945 war der Krieg zu Ende. Was wurde aus den Verfolgten des NS-Regimes? In der oberen Reinsburg- bzw. Klugestraße im Stuttgarter Westen hatte die Militärregierung einige Wohnblocks zur Unterbringung von Flüchtlingen (Displaced Persons) beschlagnahmt. Dort waren bis 1949 um die 1500 vorwiegend jüdische Überlebende von Zwangsarbeits- und Vernichtungslagern aus Polen untergebracht, die nach Israel und in die USA emigrieren wollten – wieder ein Lager. Die deutsche Polizei betrachtete die Bewohner als kriminelle Elemente und scheute nicht davor zurück, in Berichten antisemitischen Äußerungen zu verwenden. Am 29.03.1946 fand eine Razzia gegen Schwarzmarkthändler statt. Die Polizei griff zu harten Mitteln und setzte Schusswaffen gegen die aufgebrachten Flüchtlinge ein. Es gab drei Verletzte und einen Toten, den 36-jährigen Samuel Danziger, ein Auschwitz-Überlebender, der am Vorabend aus Frankreich gekommen und seine Familie wiedergefunden hatte. Der traurige Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund von Kompetenzstreitigkeiten zwischen Militärregierung und deutscher Polizei, die nach mehr Machtbefugnissen strebte. Die führenden Köpfe der Gestapo waren verhaftet, die meisten Polizeikräfte ausgetauscht worden. Viele ehemalige Soldaten hatten hier eine Anstellung gefunden. Der Schütze im Fall Danziger wurde nie ermittelt. Für mehr Informationen besuchen Sie den "Virtuellen Geschichtsort Hotel Silber", ein Projekt, das vom Haus der Geschichte betreut wird.

Displaced Persons in Stuttgart
Gedenktafel des Vereins "Zeichen der Erinnerung e.V." für Samuel Danziger und “Displaced Persons” in der Reinsburgstraße 205 – 207 in 70197 Stuttgart
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Museum digital
Digitale Angebote des Badischen Landesmuseums

Mit der notwendigen Schließung der Museen musste auch das Badische Landesmuseum die Ausstellung „Kaiser und Sultan – Nachbarn in Europas Mitte 1600–1700“ vorzeitig schließen. Doch um die Zeit bis zur Wiedereröffnung zu überbrücken, wird auf der Internetseite des Landesmuseums jeden Tag ein Video veröffentlicht, das spannende Einblicke in die Sammlungen, Projekte und Ausstellungen gibt. Darüber hinaus stellt das Badische Landesmuseum auf LEO-BW zahlreiche Objekte aus dem Digitalen Katalog und der Sammlung Eckert zur Verfügung.

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Elisabeth Altmann-Gottheiner
Elisabeth Altmann-Gottheiner. Bild entnommen aus dem Beitrag von Dr. Rosmarie Günther in Momente 1|2016.

Wir erinnern an die Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Elisabeth Gottheiner, die am 26. März 1874 als Tochter einer liberalen jüdischen Familie in Berlin geboren wurde und die 1907 zusammen mit ihrem Ehegatten Sally Altmann nach Mannheim kam. Hier arbeitete sie ab 1908 nebenamtlich als Hochschuldozentin der Handelshochschule, eine Vorläuferin der Universität Mannheim - University of Mannheim und war damit damit die erste Hochschuldozentin in Deutschland. Ihr Studium begann sie zunächst in London, wechselte dann nach Berlin, wo sie nicht promovieren durfte und beendete ihre Ausbildung in Zürich. Im März 1925 wurde Elisabeth Altmann-Gottheiner zur Professorin der Handelshochschule ernannt. Ihre Lehrveranstaltungen orientierten sich an aktuellen Themen, oft mit Bezug zu frauenrelevanten Fragen. Während der gesamten Zeit war Elisabeth Altmann-Gottheiner auch in der deutschen Frauenbewegung aktiv. Die englische Frauenbewegung hatte sie vermutlich in jungen Jahren während eines Großbritannien-Aufenthalts kennengelernt. Die letzten Lebensjahre des Paares Altmann/Gottheiner waren überschattet von Krankheit und zunehmendem Antisemitismus. Elisabeth starb am 21.10.1930 in Mannheim. Weiterführende Infos auf LEO-BW und im Artikel in Momente 1/2016.

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