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Friedrich I. von Baden im Spiegel der badischen Presse

Konstanzer Zeitung 1896
Konstanzer Zeitung 1896 [Quelle: Badische Landebibliothek ]

1896 beging Großherzog Friedrich I. von Baden einen ganz besonderen Festtag: Sein 70. Geburtstag fiel zusammen mit seinem 40. Hochzeitstag und seinem vierzigjährigen Thronjubiläum. Aus diesem Anlass entstand ein Sammelband mit Jubiläumsausgaben von Tageszeitungen aus allen Ecken des Landes. Das überlieferte Konvolut mit über 50 verschiedenen Zeitungen gibt einen repräsentativen Überblick über die Presselandschaft Badens gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Vom Alb-Boten bis zum Weinheimer Anzeiger – alle Tageszeitungen widmeten Friedrich I. von Baden eine Ausgabe.

Friedrich I. von Baden, der von 1856 bis zu seinem Tod 1907 Großherzog von Baden war, galt als liberaler und moderner Fürst und als Verfechter einer konstitutionellen Monarchie.

Bereits vor seinem offiziellen Antritt hatte Friedrich 1852 die Regentschaft seines schwer erkrankten Bruders Ludwig übernommen und in Baden viele wichtige und richtungweisende Reformen durchgeführt. Liberal Gesinnte innerhalb wie außerhalb Badens schöpften durch seine Herrschaft erneut Zuversicht.

Zudem legte er die Grundlagen für den wirtschaftlichen Wohlstand im Südwesten, vor allem, weil er das aufstrebende Mannheim zu einem Zentrum der Industrie machte, indem er die Wasserwege und das Eisenbahnnetz den Anforderungen der Industrialisierung entsprechend ausbauen ließ.

Weil Friedrich ursprünglich nicht für die Thronfolge vorgesehen war, hatte er eine Erziehung erhalten, wie sie Söhne aus wohlhabenden Bürgerhäusern genossen und die es ihm erlaubte, den Lebensstil eines kultivierten Privatiers etwa durch ein ernsthaft betriebenes Heidelberger Universitätsstudium zu pflegen. So wurde Friedrich der I. von Baden auch als Förderer der Universitäten bekannt. Die Errichtung der Großherzoglich-Badischen Kunstschule (die heutige Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe) im Jahr 1854 geht auf seine Initiative zurück und auch das Karlsruher Polytechnikum förderte er mit allen Mitteln. Aufgrund seiner Verdienste wurde er vom Lehrkörper der Technischen Hochschule Karlsruhe gebeten, dieser seinen Namen zu verleihen. So widmete er am 12. April 1902 der Hochschule den Namen „Fridericiana“.

Unter seiner Regentschaft wurde Karslruhe außerdem zu einem wichtigen Schrittmacher der Vorbereitung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen im Bildungsbereich. So wurde am 16.09.1893 das erste deutsche Mädchengymnasium in Karlsruhe eingeweiht. Vor allem seine Frau Luise von Baden (1838-1923) war eine grosse Unterstützerin der Mädchen- und Frauenbildung.

 

Weitere Informationen zu Großherzog Friedrich I. von Baden finden Sie auf der Seite der BLB sowie beim Online-Portal Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. (JH)

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