Vaihingen an der Enz - Altgemeinde~Teilort
| Regionalauswahl: | |
|---|---|
| Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
| Typ: | Teilort |
| Ersterwähnung: | 0779 |
Ortsgeschichte
| Ortslage und Siedlung (bis 1970): | In einer Talweitung der Enz, am Fuß und Abhang des in die Niederung vortretenden Schlossbergs die Altstadt, deren Marktplatz das Rathaus von 1720 ziert. Zu den sie umrahmenden, den Talhang emporgewachsenen Wohnsiedlungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gehören u.a. die Baugebiete »Heiligkreuz-Röthenhardt«, »Hinter Friedhof«, »Au«, »Flosch« und »Wolfsberg« mit Ein- und Zweifamilien-, aber auch Reihenhäusern. Industrielle Betriebe bevorzugten die Nähe von Eisenbahn und Bundesstraße 10, vorwiegend im Norden und Süden. |
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| Historische Namensformen: |
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| Geschichte: | 779 Feinga, 1230 Veihingen (Personenname). Wohl frühe Siedlung. Im 8. Jahrhundert hatte hier Kloster Fulda Besitz. Das 1096 erstmals genannte Castrum Vehingen war Sitz eines bis 1175 bezeugten Grafengeschlechts, das enge verwandtschaftliche Beziehungen zu den Uracher Grafen (Leitname Egino) besaß. Die seit 1189 genannte jüngere Linie der Vaihinger Grafen, die nachweisbar dem Geschlecht der Grafen von Calw-Löwenstein angehörte, dürfte das 1239 erstmals als oppidum bezeichnete Vaihingen in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts zur Stadt erhoben haben. 1339 erwarb Württemberg Burg und Stadt. Um die verkehrsmäßig wie militärisch gleichermaßen vorteilhafte Situation der Stadt, deren Zollstätte für die jeweiligen Landesherren eine beträchtliche Einnahmequelle bildete, voll zu nutzen, erweiterten die Grafen von Württemberg die Stadtanlage und verstärkten ihr Befestigungssystem, in das die ehemalige Burg der Vaihinger Grafen, das Schloss Kaltenstein, einbezogen war. Vaihingen wurde Mittelpunkt eines Amts (Oberamtes). Von 1938-1972 war es Kreisstadt. Schloss Kaltenstein, 1570 umgebaut und vergrößert, 1734 befestigt und mit Erdwerken versehen, war Amtssitz der württembergischer Obervögte, 1736-1815 Kaserne, seit 1842 staatliches Arbeitshaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Jugenddorf. 1291 wurde die ganze Stadt niedergebrannt. 1617 vernichtete ein Großbrand 144 Gebäude. Beim Franzoseneinfall 1693 ging nahezu die ganze Stadt in Flammen auf. Der Pest fielen 1635 einschließlich Flüchtlinge 1802 Menschen zum Opfer. In dem Außenlager Vaihingen des Konzentrationslagers Natzweiler im Elsass gingen 1944/45 an Hunger, Krankheiten und unmenschlicher Behandlung durch die SS-Wachmannschaft etwa 1600 Häftlinge zugrunde. In Vaihingen sind geboren: Johann Adam Osiander (1622-1697), Theologieprofessor und Kanzler in Tübingen. Karl Gerok (1815-1890), Prälat, Dichter. |
| Ersterwähnung als Stadt: | 1239 |
| Wirtschaft und Bevölkerung: | Von den Gewerben waren früher lediglich Gerberei und Tuchmacherei von einiger Bedeutung. Haupterwerbszweige bildeten Landwirtschaft und der bis ins 19. Jahrhundert umfangreiche Weinbau. Die Enzflößerei wurde bis 1900 betrieben. Sehr hinderlich für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Fehlen einer Eisenbahnverbindung. Erst 1904 erhielt Vaihingen durch eine 3km lange Kleinbahn zum Bahnhof Vaihingen-Sersheim Anschluss an die Eisenbahnhauptstrecke Stuttgart-Bruchsal. In der Folgezeit Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe. |
Burgen und Schlösser
| Name: | Schloss Kaltenstein. |
|---|---|
| Datum der Ersterwähnung: | 1100 [12./13. Jahrhundert] |
Kirche und Religion
| Ersterwähnung: | 1239 |
|---|---|
| Kirche und Schule: | Die ursprüngliche Pfarrkirche (1308/09: zum Hl. Petrus) lag außerhalb der Stadt. Auf eine 1239 genannte Liebfrauen-Kapelle in der Stadt wurden zu nicht bekannter Zeit die Pfarrechte übertragen. Das Patronatsrecht an der Pfarrkirche veräußerten 1348 die Grafen von Vaihingen an den Deutschorden, der die Inkorporation der Kirche erreichte und in der Stadt eine Pflege einrichtete. 1553 brachte Württemberg durch Tausch den Kirchensatz an sich. Bis zur Reformation bestand ein bereits 1239 bezeugtes Beginenhaus. Das 1414 von einigen Bürgerfamilien gestiftete Spital zum Hl. Geist und zu der Hl. Elisabeth erlangte in Vaihingen und Umgebung bedeutenden Besitz und Einkünfte. Die evangelische Pfarrkirche, aus einer Kapelle des 13. Jahrhunderts hervorgegangen, wurde 1513 neu erbaut: dreischiffige Basilika von je sechs Arkadenbögen mit Seitenkapellen zwischen den Strebepfeilern. Westturm und Teile der Westwand stammen noch aus romanischer und frühgotischer Zeit. Nach dem Brand von 1617 wurde die Kirche durch Heinrich Schickhardt und nach erneuter Einäscherung 1693 ohne den Chor notdürftig wiederhergestellt. Peterskirche (ehemalige Friedhofskirche, heute Turnhalle): romanische Chorturmanlage, im 15. Jahrhundert erweitert, Chor 1490 umgebaut. Zahlreiche Grabsteine aus dem 15./16. Jahrhundert. Heute 2 evangelische Pfarreien, ein Vikariat. Katholische Kirche 1938 erbaut. 1956 wurde in Vaihingen eine katholische Pfarrverweserei, 1958 die Pfarrei St. Antonius eingerichtet. Lateinschule vor 1450 erwähnt, Realschule seit 1861, Oberschule seit 1937. |
| Patrozinium: | Unserer lieben Frau |
| Ersterwähnung: | 1239 |









![Konrad von Gottes Gnaden Graf von Vaihingen verkauft dem Kloster Rechentshofen (Rechinhoven) mit Zustimmung seiner Mutter Agnes und seiner Geschwister Heinrich und Adelheid den ganzen Rest des Walds Grafenhart (totum nemus nostrum quod dicitur des grevin hart, quod anno domini MCCLXXXIIII. superfuit ultra ducenta iugera, que nos de eadem silva dictis . . abbatisse et conventui contuleramus in remedium anime nostre et animarum progenitorum nostrorum) um 38 Pfund Heller. Testes: dominus Al. pastor ecclesie in Veihingen, dominus Wal. pastor ecclesie in Haselach, dominus H. vicarius in Horhein, Ludewicus de Wihingen, C. de Ingersheim, Ber[toldus] de Mulhusen milites, Albertus scultetus in Horhein, . . dictus Sporlin, . . dictus Wetengil, Wolframus faber, H. de Ungaria, Erkinbertus, . . dictus Schamphier iurati in Horhein. Siegler: Der Aussteller, der Abt von Maulbronn, die Äbtissin von Rechentshofen, die Ritter Herr Erkinger (Er.) der Ältere von Magenheim, Herr Ulrich (Ul.) von Brtomberg (Branburc), Hermann (Her.) von Sachsenheim, Diether von Lomersheim. Actum et datum anno MCCLXXX sexto, in die beati Gregorii.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-4418.jpg)

![Graf Konrad von Vaihingen überlässt nach Anhörung seiner Ratgeben und mit Einwilligung seiner Mutter dem Katharinenspital zu Esslingen das Vogtrecht von den 16 Morgen Weinberg in Horrheim und Haslach, soweit sie der Spital selbst baut, ferner von 4 Morgen Wiesen, Haus, Kelter und Garten in Haslach, die dem Spital gehören, gegen Bezahlung von 30 Pfund Heller; soweit jedoch die Weinberge an Bauleute verliehen sind, sollen diese für ihren Teil das Vogtrecht zur Verfallzeit entrichten. Der Graf freit in gleicher Weise zum Dank für ein ihm seitens des Spitals gewährtes Darlehen von 10 Pfund Heller alle Güter, die dem Spital fernerhin geschenkt werden, doch mit der Einschränkung, dass nach der Heimzahlung der Schuldsumme dieses Privilegium hinfällig wird. Diz sint gezúge: Marquart der schultheiss ze Esselingen, Ru{o}preht, C{o}nrat sin bru{o}der, Hainrich Stainbis, Sifrid von Dúrnkain richter ze Esselingen, Hainrich Spiegel, Albreht Kaltisen, Diemar, Lud[wig] von Gru{e}ningen, Cu{o}nz Bernhuser und Cu{o}nrat Folbi{u}n burger ze Vaihingen, Cu{o}nrat Zicgelman, Hainrich dez schultheissen sun von Haselach, . . dictus Shutvel, Wecangel von Horhain. Siegler: Der Aussteller, der Graf von Asperg, der Dekan von Esslingen, die Stadt Esslingen. Diz geschach und wart dirre brief geben dez jares, do man zalt von Cristes gebúrte tusent jar, zwaihundert und dar nach in dem ain und achtzigosten jare, an der mitwochen nach dem achtenden tag nach dem Ostertag.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-3900.jpg)













![Friedrich von Nippenburg genannt Ur (dictus Urrus de Nippenburc) gemeinsam mit seiner Gattin und seinen Kindern beiderlei Geschlechts verzichtet zu Gunsten der Frau Elisabet, Witwe des Ritters Konrad von Enzberg (C. de Enzeberc) und ihrer Kinder gegen Zahlung einer bestimmten Geldsumme auf jegliches Anrecht irgendwelchen Namens an die Burg Kapfenhardt (castro dicto Kaphenhart). Siegler: Die edlen Herren, Grafen . . von Hohenberg, . . von Württemberg (Wirtenberc), . . von Vaihingen und Propst . . von Beutelsbach (Buitelsbach). Testes: Swicgerus de Blanckenstain, C[onradus] de Enzeberc dictus Rumelere, C[onradus] de Hevingen, C[onradus] de Malmshain et Johannes de Tizingen milites, . . plebanus in Wizach et Ber. viceplebanus in Haimertingen, Bruno de Enzeberc, Strubo de Enzeberc, Swicgerus filius domini de Blankenstain, Dietherus de Rumolzhusen, Celerarius de Tizingen, Swicgerus, C. et Hainricus de Haimertingen fratres, Diemo de Lewenberc dictus Nettink, Photo de Illingen, Wernherus de Malmshain, Dietherus de Jehelingen, R. et Hugo de Sindelvingen fratres, dictus Menkeler servus domine predicte et Morhardus de Enzeberc nobiles, C. de Kuzzelbrunne et Bur. dictus Rorare de Wizsac et alie quam plures fide digne persone. Datum et actum in Nippenburc, anno domini MCCLXXXIII., VIII. kalendas Novembris, indictione XII.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-4164.jpg)













![Konrad von Gottes Gnaden Graf von Vaihingen verkauft dem Kloster Rechentshofen (Rechinhoven) mit Zustimmung seiner Mutter Agnes und seiner Geschwister Heinrich und Adelheid den ganzen Rest des Walds Grafenhart (totum nemus nostrum quod dicitur des grevin hart, quod anno domini MCCLXXXIIII. superfuit ultra ducenta iugera, que nos de eadem silva dictis . . abbatisse et conventui contuleramus in remedium anime nostre et animarum progenitorum nostrorum) um 38 Pfund Heller. Testes: dominus Al. pastor ecclesie in Veihingen, dominus Wal. pastor ecclesie in Haselach, dominus H. vicarius in Horhein, Ludewicus de Wihingen, C. de Ingersheim, Ber[toldus] de Mulhusen milites, Albertus scultetus in Horhein, . . dictus Sporlin, . . dictus Wetengil, Wolframus faber, H. de Ungaria, Erkinbertus, . . dictus Schamphier iurati in Horhein. Siegler: Der Aussteller, der Abt von Maulbronn, die Äbtissin von Rechentshofen, die Ritter Herr Erkinger (Er.) der Ältere von Magenheim, Herr Ulrich (Ul.) von Brtomberg (Branburc), Hermann (Her.) von Sachsenheim, Diether von Lomersheim. Actum et datum anno MCCLXXX sexto, in die beati Gregorii.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-4418.jpg.tm.png)

![Graf Konrad von Vaihingen überlässt nach Anhörung seiner Ratgeben und mit Einwilligung seiner Mutter dem Katharinenspital zu Esslingen das Vogtrecht von den 16 Morgen Weinberg in Horrheim und Haslach, soweit sie der Spital selbst baut, ferner von 4 Morgen Wiesen, Haus, Kelter und Garten in Haslach, die dem Spital gehören, gegen Bezahlung von 30 Pfund Heller; soweit jedoch die Weinberge an Bauleute verliehen sind, sollen diese für ihren Teil das Vogtrecht zur Verfallzeit entrichten. Der Graf freit in gleicher Weise zum Dank für ein ihm seitens des Spitals gewährtes Darlehen von 10 Pfund Heller alle Güter, die dem Spital fernerhin geschenkt werden, doch mit der Einschränkung, dass nach der Heimzahlung der Schuldsumme dieses Privilegium hinfällig wird. Diz sint gezúge: Marquart der schultheiss ze Esselingen, Ru{o}preht, C{o}nrat sin bru{o}der, Hainrich Stainbis, Sifrid von Dúrnkain richter ze Esselingen, Hainrich Spiegel, Albreht Kaltisen, Diemar, Lud[wig] von Gru{e}ningen, Cu{o}nz Bernhuser und Cu{o}nrat Folbi{u}n burger ze Vaihingen, Cu{o}nrat Zicgelman, Hainrich dez schultheissen sun von Haselach, . . dictus Shutvel, Wecangel von Horhain. Siegler: Der Aussteller, der Graf von Asperg, der Dekan von Esslingen, die Stadt Esslingen. Diz geschach und wart dirre brief geben dez jares, do man zalt von Cristes gebúrte tusent jar, zwaihundert und dar nach in dem ain und achtzigosten jare, an der mitwochen nach dem achtenden tag nach dem Ostertag.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-3900.jpg.tm.png)













![Friedrich von Nippenburg genannt Ur (dictus Urrus de Nippenburc) gemeinsam mit seiner Gattin und seinen Kindern beiderlei Geschlechts verzichtet zu Gunsten der Frau Elisabet, Witwe des Ritters Konrad von Enzberg (C. de Enzeberc) und ihrer Kinder gegen Zahlung einer bestimmten Geldsumme auf jegliches Anrecht irgendwelchen Namens an die Burg Kapfenhardt (castro dicto Kaphenhart). Siegler: Die edlen Herren, Grafen . . von Hohenberg, . . von Württemberg (Wirtenberc), . . von Vaihingen und Propst . . von Beutelsbach (Buitelsbach). Testes: Swicgerus de Blanckenstain, C[onradus] de Enzeberc dictus Rumelere, C[onradus] de Hevingen, C[onradus] de Malmshain et Johannes de Tizingen milites, . . plebanus in Wizach et Ber. viceplebanus in Haimertingen, Bruno de Enzeberc, Strubo de Enzeberc, Swicgerus filius domini de Blankenstain, Dietherus de Rumolzhusen, Celerarius de Tizingen, Swicgerus, C. et Hainricus de Haimertingen fratres, Diemo de Lewenberc dictus Nettink, Photo de Illingen, Wernherus de Malmshain, Dietherus de Jehelingen, R. et Hugo de Sindelvingen fratres, dictus Menkeler servus domine predicte et Morhardus de Enzeberc nobiles, C. de Kuzzelbrunne et Bur. dictus Rorare de Wizsac et alie quam plures fide digne persone. Datum et actum in Nippenburc, anno domini MCCLXXXIII., VIII. kalendas Novembris, indictione XII.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-4164.jpg.tm.png)




























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