Mangoldsall - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1330

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Mangoldsall liegt in einem Gebiet intensiven hochmittelalterlichen Landesausbaus. Seine erste Erwähnung findet es zum Jahr 1330 (»Mangoltz Salle«). Namengebend waren zum einen vermutlich die Haller Familie Mangold, zum anderen der Bach, an dessen Ufer die Siedlung sich ausbreitet. Der heutige Ort umschließt in seinem oberen Teil den etwa gleich alten Weiler Frowichsall, der in der Überlieferung von 1375 bis 1495 vorkommt. Ebenso ging der im späten Mittelalter bezeugte Hof Kapfenhardt, der Ende des 17. Jahrhunderts, als er bereits wüstgefallen war, Kapplershof genannt wurde, bereits im 16./17. Jahrhundert in Mangoldsall auf. 1671 bestand das Dorf aus insgesamt achtzehn Häusern und siebzehn Scheunen. In dem nördlich von Mangoldsall gelegenen, seit 1317/18 (»Fizzebach«) bezeugten Weiler Füßbach sind im 14. Jahrhundert als Vasallen der Bischöfe von Würzburg die von Neuenstein mit Zehntrechten und die Edelherren von Dürn mit Grundbesitz nachzuweisen. Die Siedlung besteht aus zwei ursprünglich getrennten Teilen (um 1349/50 »zu den zwein Fuzbach«), deren oberer der ältere sein dürfte. Im Lauf des späten Mittelalters begegnen als Grundherren die von Gabelstein (1341/86), von Stetten (1410/69), von Bachenstein (1440) und von Neuenstein (1446) sowie das Stift Öhringen (1388), das Kloster Gnadental (1388/1430), die Frühmesse zu Ingelfingen (1446) und das Kloster Schöntal (1489). Auch hier konnten die Grafen von Hohenlohe(-Neuenstein) mit der Zeit die meisten Güter erwerben und schließlich ihre hohe und niedere Obrigkeit durchsetzen; 1701 verfügten sie über vierzehn von fünfzehn Gütern. Die Zahl der Häuser belief sich zur gleichen Zeit auf vierzehn. – In der Nähe von Füßbach hat man vermutlich den spurlos abgegangenen Wohnplatz Eschdorf zu suchen, der 1341 einmalig Erwähnung findet. Die drei Siedlungskerne »Mangoldsall«, »Frowingsall« und »Kapfenhardt« reihen sich entlang der Straße nach Kirchensall auf. Spätere Erweiterungen ließen den Ort Mangoldsall, der teilweise noch schöne Fachwerkhäuser besitzt, locker zusammenwachsen.
Historische Namensformen:
  • Maingoltes Salle 1362
  • Mangoltz Salle
Geschichte: Die ältesten Spuren der Herrschaftsbildung in Mangoldsall verlieren sich im früheren 14. Jahrhundert in diversen Gerechtsamen hällisch-stadtadliger und ritteradliger Familien, die zum Teil offenbar mit Burg Neufels in Zusammenhang standen. Mit der Zeit gewannen die Herren und Grafen von Hohenlohe die Oberhand und konnten sich schließlich als Inhaber aller hohen und niederen Obrigkeit durchsetzen. Von der Hauptlandesteilung 1553/55 bis zum Ende des Alten Reiches gehörte der Ort zum Territorium der Neuensteiner Linie (Amt Kirchensall). Als Grundeigentümer treten 1330 die Haller Bürger Lecher beziehungsweise am Stege in Erscheinung. Daneben begegnen die von Rinderbach, von Stetten, Zobel und von Neuenstein sowie die Rüdt von Bödigheim, die ihren Besitz 1408 an das Kloster Gnadental verkauften. Spätestens seit der Aufhebung Gnadentals im Zuge der Reformation war Hohenlohe die größte Grundherrschaft am Ort. 1671 verfügten die Grafen von Hohenlohe-Neuenstein in den drei Ortsteilen Mangoldsall, Frowichsall und Kapfenhardt über insgesamt achtzehn Güter und Höfe; daneben bestanden nur noch drei weitere Güter, die seit 1498 dem Öhringer Almosen pflichtig waren. Den großen und kleinen Zehnt in Mangoldsall bezogen im 15. Jahrhundert zu einem Drittel die Niederadligen von Neuenstein als hohenlohisches Lehen. Später waren dieser Anteil am Großzehnt und der komplette Kleinzehnt im Besitz der Grafen von Hohenlohe-Neuenstein, die übrigen zwei Drittel des großen Zehnten und der sogenannte Höfleinszehnt standen Hohenlohe-Waldenburg zu (1671). In Füßbach waren Hohenlohe-Neuenstein (6/9), Hohenlohe-Waldenburg (2/9) und das Stift Öhringen (1/9) zehntberechtigt. Nach dem Übergang an Württemberg 1806 blieb Mangoldsall Gemeindeteil von Kirchensall und bildete erst 1829/30 eine selbständige Gemeinde im Oberamt, 1938 Landkreis Öhringen. Die Wohnplätze Langensall und Tiergarten wurden 1972 nach Kirchensall umgemeindet.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1671 gab es in Mangoldsall achtzehn Untertanen, das heißt ungefähr achtzig Einwohner, in Füßbach sechzehn Untertanen beziehungsweise etwa siebzig Einwohner; am Ende des 18. Jahrhunderts lag die Seelenzahl in Mangoldsall bei circa 120, in Füßbach bei etwa achtzig. Die Tatsache, dass in Mangoldsall einschließlich Füßbach am Ende des Alten Reiches als Zugvieh neben achtzehn Ochsen nicht weniger als 32 Pferde gehalten wurden, zeugt vom Wohlstand der Gemeinde, deren Steuerkraft (zusammen mit Füßbach) um 1790 mehr als halb so groß war wie jene der Stadt Neuenstein. Die Füßbacher Güter wurden 1796 als die besten im ganzen Pfarrsprengel von Kirchensall erachtet. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche bestand 1671 in Mangoldsall zu etwa 94 Prozent aus Äckern und zu 6 Prozent aus Wiesen, 1701 in Füßbach zu rund 75 Prozent aus Äckern und zu knapp 25 Prozent aus Wiesen. Bereits 1671 existierte in Mangoldsall eine Erbschenke.

Kirche und Schule: Kirchlich gehörten Mangoldsall und Füßbach von alters her zur Pfarrei Kirchensall, wohin auch die Jugend beider Orte zur Schule ging. Katholiken zu Kupferzell.

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