Arnsdorf - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1266

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Sämtliche Ortsteile Arnsdorfs lagen innerhalb der Haller Landheg und gehörten größtenteils zum hällischen Amt Kocheneck. Früher möglicherweise »Burchardeswisen« genannt, erfolgt 1037 die Ersterwähnung des Weilers Braunoldswiesen im Besitz des Stifts Öhringen. Ein »Braunoltzwiesen« wird dann 1366 genannt. Im Jahr 1478 verkauften die Herren von Bachenstein ihren Hof an die Heiligenpflege zu Rieden, von dort gelangte er 1486 an das Haller Spital. Bereits 1042 könnte der Weiler Herdtlingshagen als »Geroldshagen« schriftlich genannt worden sein. 1456 war ein Hof zu »Hertwigshag« pfälzisches Lehen der Haller Familie Senft von der Herrschaft Weinsberg, 1521 kam ein anderer durch Kauf von Kloster Comburg an Hall. Der Teil der Senft ging 1802 als heimgefallenes Lehen zunächst an die Hohenlohe-Öhringen, 1806 dann an Württemberg. Der Reisachshof taucht 1352 erstmalig im Besitz der Haller Familie Hörnlin auf. 1427 ist er dann ein Comburger Lehen der Bachenstein. Diese verkauften ihn 1441 an die mit ihnen verwandten Trautwein zu Hall. Das Lehensrecht folgte dann 1521 von Kloster Comburg an Hall. Im Jahr 1427 erfolgte der Verkauf des Weilers Rückertsbronn samt eines zugehörigen Burgstadels durch Hans von Bachenstein an Hans Götz zu Enslingen. Nach der Wiedereinlösung 1444 wurde er 1478 zu drei Vierteln an die Heiligenpflege zu Rieden verkauft, das restliche Viertel traten die Bachenstein wiederum den Riedener Heiligenpflegern noch im gleichen Jahr ab. Von dort erwarb 1486 das Spital zu Hall den Ort. Die Hälfte der Zehnten verkaufte Götz von Bachenstein 1489 an Albrecht von Hohenlohe. Das nördlich von Enslingen gelegene Rückertshausen erscheint 1037 als »Ruggartehusen« im Besitz des neu gegründeten Stifts Öhringen. 1297, 1363 und 1486 erwarb das Spital zu Hall zumeist von den Bürgern seiner Stadt mehrere Güter. Fünf weitere Güter mit Dienst und Hauptrecht gelangten 1397 durch Peter von Stetten an die Eberhard zu Hall, aber auch Sankt Michael und die Veldnerkapelle verfügten über Besitzrechte. Im 15. Jahrhundert befanden sich weiterhin mehrere Güter im Eigentum Haller Familien, vor allem der Eberhard und Vischlin. So konnten die Vischlin 1446 neun Eigengüter an die Heiligenpflege Rieden verkaufen. Am Ende dieses Jahrhunderts war das Spital allerdings die dominierende Ortsherrschaft, nachdem es – vergleichbar wie bei Rückertsbronn – Besitz der Heiligenpflege Rieden an sich bringen konnte. Schon vor 1525 abgegangen waren die in der Nähe des Reisachshofs gelegenen Wohnplätze Lautenbach und Lauterburg, welches 1462 mit zwei Leibeigenen im Besitz von Kloster Comburg aufgeführt wird. Der Ort Arnsdorf am Hochflächenrand links über dem Kocher besteht aus zwei Siedlungskernen an der Straße hinunter ins Kochertal und nach Braunsbach.
Historische Namensformen:
  • Arnsdorf 1266
Geschichte: Seine schriftliche Ersterwähnung findet Arnsdorf 1266 unter Gütern des Konrad von Krautheim, der diese zunächst seiner Frau und nach deren Tod dem Kloster Gnadental überließ. Das Patronatsrecht von Eschental kam 1278 durch Schenkung von Limpurg an die Johanniterkommende Hall, damit vermutlich auch die Zehnten zu Arnsdorf, Braunoldswiesen, Brachbach, Herdtlingshagen und Rückertshausen. Verschiedene Haller Geschlechter waren im 14. und 15. Jahrhundert im Besitz von Arnsdorfer Gütern und Gülten und tätigten mit diesen Kaufgeschäfte: 1368 erwarb Kraft von Heinberg ein Gut von der Witwe des Heinrich Unmuß von Altenhausen, 1382 kaufte der Kaplan der Michaelskirche ein Gütlein von den Schmaltreu, 1402 wechselte ein Hof von den Eberhard an die Schletz und 1474 konnte die Priesterbruderschaft von Sankt Michael den Nünenhof zu Arnsdorf von Michel Schultheiß zu Gaildorf zu ihrem Eigentum zählen. Im Jahr 1539 verkaufte Simon von Morstein den Zehnten zu Arnsdorf und Rückertsbronn an Albrecht von Hohenlohe. Durch die Reformation fielen Gnadentaler Güter an die Grafen von Hohenlohe, welche diese dann 1564 wiederum an Hall abtraten. Die Reichsstadt hatte bereits 1523/24 den Berlerhof von den Limpurg und Simon Berler erworben. Zwei Höfe kaufte Hall 1576 außerdem von den Crailsheim, zwei andere Güter waren Sankt Michael in Hall zinsbar. Zuletzt war nur noch Hall im Ort begütert, als Teil von Enslingen gelangte Arnsdorf 1802/03 mit dem übrigen Amt Kocheneck an Württemberg. Zunächst gehörte Arnsdorf zum Stabsamt Rosengarten, seit 1807 Oberamt Hall, 1938 Landkreis Schwäbisch Hall. Mit allen Wohnplätzen seit etwa 1820 bis 1849 Teil der Gemeinde Enslingen, dann selbständig.
Wirtschaft und Bevölkerung: Arnsdorf war 1672 und 1695 ein Weiler mit sieben Familien, deren Leitung zwei Hauptleute ausübten. Für Braunoldswiesen wird 1672 ein dem Spital gültbarer Hof aufgeführt. In Herdtlingshagen befanden sich im gleichen Jahr drei Höfe (2 senftisch, 1 hällisch). Der Reisachshof bestand damals aus zwei hällischen Höfen. Rü¬ckertsbronn wird zu dieser Zeit als ein Weiler mit sechs Gemeinrechten bezeichnet, die sich auf acht Untertanenfamilien verteilten. Außerhalb des Orts befand sich eine hällische Kelter. 1407 wird ein Weinberg in Rückertshausen genannt. Die zehn Gemeinrechte des Weilers, der auch ein eigenes Hirtenhaus besaß, waren 1672 zwölf Familien zugewiesen. Die Ackerflächen der Teilorte variierten in der Größe zum Teil recht deutlich. Eine verhältnismäßig große Zersplitterung der Parzellen ist vor allem für Rückertshausen zu beobachten, während für die übrigen Orte auch mehrere Güter über 30 Morgen nachweisbar sind. Das mit 48,5 Morgen Ackerland größte Gut befand sich in Braunoldswiesen. Weinbau und Viehzucht tauchen zumindest in den Quellen des 17. Jahrhunderts nur vereinzelt auf.

Kirche und Schule: Keiner der Orte verfügte je über eine eigene Kirche. Die Bewohner von Arnsdorf, Herdtlingshagen und des Reisachshofs gehörten zur Pfarrei Eschental. Die Gläubigen aus Rückertshausen und Braunoldswiesen besuchten den Gottesdienst in der Schöntaler Kirche, wogegen die Rückertsbronner von alters her zur Pfarrei Geislingen zugeordnet wurden. Katholiken zu Braunsbach.

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