Kleinbettlingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1313

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort entstand vermutlich in der Ausbauzeit im 7. oder 8. Jahrhundert von Großbettlingen aus. Die eng verzahnten Markungen von Kleinbettlingen und Bempflingen legen die Vermutung nahe, dass Kleinbettlingen zunächst auf Bempflinger Markung angelegt wurde und später dann eine eigene Markung bildete. Der Ortsname geht auf den Rufnamen »Badulo« zurück. Der Ort liegt in der Talmulde des Steidenbachs und zeigt den Charakter eines Haufendorfes. Die Häuser gruppierten sich um ein Straßengeviert. Die Gemarkungsfläche von 202 Hektar wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Lediglich 24 Hektar der Gemarkung sind mit Wald bedeckt. Ortserweiterungen im Südwesten (Bempflinger Straße 1956/60, »Hengstäcker« 1970 ff.), Norden (Schillerstraße 1965) und Südosten (»Hohe Äcker« 1978 ff.).
Historische Namensformen:
  • Clainbaettelingen 1313
Geschichte: Die Erwähnung von »Conrado dicto Maiger« in Kleinbettlingen in einer Urkunde von 1313 ist der erste sichere Beleg für die Existenz des Ortes »Clainbaettelingen«. Obgleich Bettlingen in schriftlichen Quellen seit dem 12. Jahrhundert vorkommt, bleibt offen, ob sich die Nennungen auf Groß- oder Kleinbettlingen beziehen. Kleinbettlingen war im Mittelalter mit Grafenberg verbunden, in dessen Gericht es gehörte. Dementsprechend wird der Ort wohl aus dem Erbe der Grafen von Achalm an die Grafen von Urach und von diesen nach der Mitte des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Württemberg gekommen sein. Kleinbettlingen wurde dem Amt Neuffen zugeordnet. Der Grundbesitz in dem aus mehreren Höfen bestehenden Weiler war zersplittert. So hatten das Spital Reutlingen drei Lehen, das Dominikanerinnenkloster Offenhausen zwei Lehen und die Herrschaft Württemberg ein Lehen in Besitz. Ende des 16. Jahrhunderts gelangten die drei Reutlinger Lehen in den Besitz des Nürtinger Spitals. Der Zehnt war an das Kloster Denkendorf und die Pfarrei Bempflingen abzuführen. Kleinbettlingen hatte lange Zeit kein eigenes Gericht. Es bildete zusammen mit Großbettlingen und Grafenberg ein Stabsgericht, dessen Vorsitz der Schultheiß von Grafenberg führte. 1680 gehörten diesem gemeinsamen Gericht drei Richter aus Kleinbettlingen an. Erst im 18. Jahrhundert erhielt der Ort ein eigenes Gericht und damit auch einen Schultheißen. Seit 1745 ist ein eigenes Rathaus nachweisbar, das 1874 abgebrochen wurde. Das heutige Rathaus ist das ehemalige Schulhaus. Bis 1806 Amt Neuffen, seither Oberamt beziehungsweise Landkreis Nürtingen bis 1972.
Wirtschaft und Bevölkerung: Der Weiler Kleinbettlingen hatte im 16. Jahrhundert ungefähr 50 Einwohner. In der Türkensteuerliste von 1545 sind zwölf Haushalte verzeichnet. Im Jahr 1605 zählte der Ort 69 Einwohner. Im 30-jährigen Krieg war Kleinbettlingen längere Zeit unbewohnt. 1655 wurden dort 43 Einwohner gezählt. Die Einwohnerzahl stieg im 18. Jahrhundert von 84 Personen im Jahr 1738 auf 106 im Jahr 1790 an. Um 1545 lebten in Kleinbettlingen vor allem begüterte Bauern mit einem Vermögen von mehr als 100 Gulden. Diese machten zwei Drittel der Steuerpflichtigen aus. Die Bauern hatten die großen Hoflehen inne und konnten sich Knechte und Mägde leisten. Ein Drittel der Steuerpflichtigen gehörte der Mittelschicht an. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl blieb in Kleinbettlingen bis in das 19. Jahrhundert die Landwirtschaft dominierend. Handwerker gab es dagegen nur wenige.

Ersterwähnung: 1475
Kirche und Schule: Kirchlich ist Kleinbettlingen seit dem Mittelalter eine Filialgemeinde von Bempflingen. 1475 und 1526 wird am Ort eine Bernhardskapelle erwähnt, die jedoch durch die Reformation funktionslos wurde und spätestens mit dem 30-jährigen Krieg verschwand. 1745 wurde im Rathaus in Kleinbettlingen eine eigene Schule eröffnet, die 1775 wieder einging und erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts erneut eingerichtet wurde. Zuvor besuchten die Kinder den Unterricht in Bempflingen. Der Lehrer war der Provisor des Bempflinger Schulmeisters. Katholisch nach Neckartenzlingen eingepfarrt.
Patrozinium: St. Bernhard
Ersterwähnung: 1475

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