Im Süden des Landkreises Schwäbisch Hall liegt das 54,83 qkm große Gemeindegebiet von Obersontheim. Es gehört zum Übergangsbereich zweier Naturräume, der Hohenloher-Haller Ebene, die hier trichterförmig weit nach Süden reicht, und der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, die in ihren Randbereichen vom Keuper geprägt sind. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets befindet sich an der Westgrenze auf den Limpurger Bergen im Wald Streitberg bei etwa 514 m NN, die tiefste Stelle mit ungefähr 349 m NN im Bühlertal an der Grenze zur Stadt Vellberg. Mit fünf benachbarten Gemeinden hat Obersontheim Anteil am 306 ha großen, 1985 ausgewiesenen Naturschutzgebiet Unteres Bühlertal. Obersontheim wurde seit 1475 Zug um Zug von den Schenken von Limpurg erworben, die den Ort 1541 zum Herrschaftsmittelpunkt einer Seitenlinie machten. Sie bauten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Schloss zu einer großzügigen Dreiflügelanlage aus, deren äußerer Hof von zwei Rundtürmen flankiert wird. 1803, 1806 und 1810 fielen die Comburger, Haller, Ellwanger, Limpurger und Ansbacher bzw. preußischen Besitzungen in Mittel- und Oberfischach sowie Ober- und Untersontheim an Württemberg. Zuständige Amtsstadt war für Untersontheim seit 1808 Schwäbisch Hall, für die anderen drei zunächst Gaildorf; seit 1934/38 gehören alle vier zum Landkreis Schwäbisch Hall. Die heutige größere Kommune Obersontheim entstand durch die Eingemeindung von Untersontheim am 1. Juli 1971 sowie von Mittel- und Oberfischach am 1. August 1972.
Die im Südosten an die Stadt Schwäbisch Hall angrenzende Gemeinde Obersontheim wird durch die Tallandschaften von Bühler und Fischach geprägt. Der Großteil der zum ländlichen Raum zählenden Gemeinde ist landwirtschaftlich strukturiert. Der Hauptort Obersontheim ist hingegen Standort von Handel und Gewerbe und zusammen mit Bühlertann Zentrum für die umliegenden Ortschaften. Obersontheim liegt etwa in der Mitte des Städtedreiecks Schwäbisch Hall/Gaildorf/Crailsheim am Schnittpunkt zweier Landesstraßen: der L 1060 Schwäbisch Hall–Ellwangen und der L 1066 Gaildorf–Crailsheim. Die Gemeinde gehört dem Übergangsbereich von den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen zur Hohenloher/Haller Ebene an. Mit der trichterförmigen Stufenrandbucht der Bühler (Vellberger Bucht), die von Vellberg über Obersontheim bis südlich von Bühlertann reicht, stößt die Haller Ebene weit nach Süden in die Keuperwaldberge vor. Die Bühler und ihre Nebenbäche haben die Bucht im Gipskeuper und Unterkeuper ausgeräumt. Den Muschelkalk schneidet die Bühler zwar bei Obersontheim an, ein durchgehend tiefes Muschelkalktal bildet sie aber erst weiter abwärts bei Vellberg. Im westlichen Teil des Gemeindegebiets hat die Fischach eine breite Bucht im Gipskeuper geschaffen (Fischacher Bucht). Sie wird im Norden, Westen und Südwesten von den Limpurger Bergen umrahmt. Über den Kamm der Limpurger Berge, auf der Wasserscheide zwischen Kocher und Bühler, verläuft die alte Kohlenstraße. Auf ihr gelangte in früheren Jahrhunderten Holzkohle aus den Limpurger Bergen in die Haller Saline. Der Höhenzug zwischen Fischach- und Bühlertal ist in flache Gipskeuper- und Schilfsandsteinrücken aufgelöst. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets befindet sich im Süden auf der Hochfläche der Limpurger Berge bei 511 Meter über Normalnull, der tiefste mit 348 Meter über Normalnull im Bühlertal an der Grenze zur Stadt Vellberg. Weite Teile des Gemeindegebiets sind Gipskeuperlandschaften, von denen besonders die Fischacher Bucht sehr eindrucksvoll ist. Durch flächenhafte Auslaugung der Grundgipsschichten entstand hier ein weites Tal mit geringem Gefälle. Der Talquerschnitt ist asymmetrisch: Die Fischach wird durch die ausschließlich von Westen kommenden Nebenbäche an die östlichen Talhänge gedrängt, die etwas steiler aufragen. Im Westen dagegen steigt das Gelände über der breiten Talsohle in flachen Terrassen und Riedeln zur Kieselsandsteinhöhe der Limpurger Berge an. Stufenbildner sind die Corbulabank (Oberer Gipskeuper, auch Engelhofer Platte genannt) und der Schilfsandstein. Obwohl die Corbulabank hier nur 60–120 Zentimeter mächtig und auch nicht extrem hart ist, bildet sie weithin verfolgbare scharfe Kanten, zum Beispiel am Weinberg bei Mittelfischach. Über der scharf umrissenen Schichtstufe folgen weite Verebnungsflächen, die bei Engelhofen bis zu 1,5 Kilometer breit sind. Die Engelhofer Platte wurde 1880 durch den Tübinger Geologen Quenstedt nach dem Ort Engelhofen in der Fischachbucht benannt. Das gesamte Fischachtal zwischen Herlebach und der Mündung in die Bühler bei Kottspiel wurde 1998 unter Landschaftsschutz gestellt. Das weit gestreckte Tal bildet mit seinen Nebenbächen und den angrenzenden Höhen einen reich gegliederten, ökologisch wertvollen Landschaftsraum mit einer Vernetzung von Wald, Waldrändern und -säumen, Feldgehölzen, Hecken, Obstbaumwiesen, feuchten und trockenen Wiesen, Äckern und Bächen. Eine schonende landwirtschaftliche Nutzung sorgt für die Erhaltung dieser auch von Erholung Suchenden geschätzten Landschaft abseits großer Verkehrswege. Im oberen Fischachtal ist die Haller Landhege stellenweise noch gut erhalten. Nördlich von Herlebach ziehen Wall und Graben vom Bergsporn »Birkentöbele« steil zum Bach hinunter. Weitere Landschaftsschutzgebiete wurden zum Schutz der Tallandschaften des Bühlertals in der Umgebung der Beilsteinmühle sowie zwischen Obersontheim und Bühlertann ausgewiesen. Das Fischachtal zeigt noch die alte danubische Entwässerungsrichtung. Das Flusssystem des Ur-Kochers entwässerte vor etwa zehn Millionen Jahren (auf höherem Niveau) nach Süden zur Donau. Die Entwässerung wurde erst später von Kocher und Bühler nach Norden umgelenkt. Einfluss auf die Landschaftsformen hat die Neckar-Jagst-Furche, eine tektonische Störungszone, die sich vom Neckar/Enz-Gebiet bis zur südlichen Frankenhöhe erstreckt. Sie zieht sich durch das nördliche Gemeindegebiet. Die Bühler schneidet bei der Mettelmühle den Oberen Muschelkalk an, der aber nördlich davon in der Neckar-Jagst-Furche gleich wieder unter die Talsohle abtaucht. Eine deutliche Talweitung mit Wiesenmäandern im Bühlertal östlich von Untersontheim ist die Folge. Bei der Beilsteinmühle, nördlich der Störungszone, verengt sich das Tal erneut. Hier taucht der Muschelkalk wieder auf und bildet steile Talwände. An dieser Stelle beginnt das großartige Muschelkalktal der Bühler, das nördlich der großen Steinbrüche bis zur Mündung in den Kocher als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Ein kleiner Teil des Schutzgebiets liegt auf Obersontheimer Gebiet. Früher wurden an vielen Stellen des Gemeindegebiets Gesteine gewonnen: Oberer Muschelkalk, Unterkeuper-Hauptsandstein, Gips und Tonsteine des Gipskeupers, Schilfsandstein und Sand aus dem Kieselsandstein. Heute werden noch Muschelkalk und Gips in größerem Umfang abgebaut. Ein großer Muschelkalksteinbruch liegt im Bühlertal nordöstlich von Ummenhofen. Hier wird Oberer Muschelkalk gebrochen, der größtenteils zu Straßenschotter und Betonzuschlag verarbeitet wird. Im Steinbruch wurde salinares Mineralwasser aus dem Mittleren Muschelkalk erbohrt. Mehrere Gipsbrüche, teils aufgelassen und renaturiert, teils noch in Betrieb, befinden sich nordöstlich von Obersontheim. Die Grundgipsschichten sind hier bis zu 11 Meter mächtig und zeigen Verkarstungserscheinungen (Auslaugungsschlotten/»Geologische Orgeln«). Bei Obersontheim-Hausen wird Gips unter Tage abgebaut. Stärkere Quellen findet man in den Limpurger Bergen an der Untergrenze des Kieselsandsteins (Hirschbrunnen westlich von Rappoltshofen, Quellen im Stielbachtal südwestlich von Engelhofen). Die Vellberger Bucht und die Fischachbucht sind fast vollständig gerodet und dienen der Grünlandnutzung und dem Ackerbau. Etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Dauergrünland. In den klimatisch begünstigten Buchten gedeihen auch Obstbäume; früher wurde dort sogar Weinbau betrieben. Die Siedlungen konzentrieren sich ebenfalls in den Buchten, während die Waldgebiete nahezu menschenleer sind. Der Waldanteil beträgt 33 Prozent. In den Teilorten herrscht die Landwirtschaft vor. Wirtschaftliche Bedeutung hat auch der Fremdenverkehr mit den Schwerpunkten naturnahe Erholung im Fischachtal und kulturhistorische Sehenswürdigkeiten in Obersontheim (historisches Ortsbild mit Schloss, Rathaus, Kirche). Neubaugebiete sind in Oberfischach und in Mittelfischach erschlossen worden.
Obersontheim kam 1806 von den limpurgischen Erben an das Königreich Württemberg. Schloss und Rittergut, wovon Württemberg bereits zuvor Teile käuflich erworben hatte, gingen bis 1848 vollends in Staatsbesitz über. Obersontheim, Mittelfischach und Oberfischach wurden dem 1807 errichteten Oberamt Gaildorf zugeteilt. Nach dessen Auflösung (1938) wurden alle drei Gemeinden dem Landkreis Schwäbisch Hall zugeschlagen. Der zum Amt Vellberg gehörende Haller Anteil von Untersontheim fiel wie der ellwangische 1803 an Württemberg, der preußische kam 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg. Der württembergische Anteil gehörte bis 1808 zum Oberamt Vellberg, dann zum Oberamt Hall, ab 1938 zum Landkreis Schwäbisch Hall. Seit 1810 war Untersontheim mit der Beilsteinmühle und den Orten Buch, Dörrenzimmern, Eschenau mit Schneckenweiler sowie Merkelbach und Ummenhofen Teil der Stabsschultheißerei Hausen. Um 1824 zählten zum Gemeindebezirk Hausen die Teilgemeinden Anhausen, Beutenmühle, Buch, Dörrenzimmern, Eschenau mit Merkelbach und Schneckenweiler, Rappolden, Ummenhofen und Untersontheim. Zwischenzeitlich war Ummenhofen und ab 1839 Untersontheim namengebender Hauptort. 1845 erfolgte die Trennung der Orte Buch, Anhausen, Rappolden und Dörrenzimmern vom Gemeindeverband Untersontheim und die Zuteilung zur Gemeinde Sulzdorf, 1875 wurde die Teilgemeinde Eschenau mit Merkelbach und Schneckenweiler nach Vellberg umgemeindet. Ab 1875 bestand der Gemeindebezirk aus Untersontheim mit Beilsteinmühle, Hausen mit Fallhaus am Röschbühl, Mettelmühle und Ummenhofen. Zu Unruhen im Zusammenhang mit der Revolution von 1848/49 kam es auf dem heutigen Gemeindegebiet wohl nicht. Jedoch begab sich im März 1848 eine Delegation von Obersontheim nach Wertheim und überreichte der Fürstlich-Löwensteinischen Domänenkanzlei eine schriftliche Aufstellung mit mehreren »Beschwerde-Punkten«. Hauptforderungen der Obersontheimer waren zum einen die Vollziehung der »Abtheilung der hiesigen Gemeinherrschaft«, auf die sie seit 20 Jahren vertröstet worden waren, zum anderen die Milderung der Feudallasten. Später forderten sie auch die Ausscheidung der Akten im Archiv und die Herausgabe der Heiligenrechnungen und anderer Dokumente, die der Gemeinde gehörten. Das fürstliche Haus zeigte sich entgegenkommend und erwiderte, dass die Abteilung der Gemeinherrschaft vor dem Abschluss stünde, und erklärte seine Bereitschaft, »den Grundholden wegen Erleichterung nach Billigkeit entgegenzukommen«. Bis 1878 dominierte bei den Reichstagswahlen in Mittelfischach, Oberfischach und Obersontheim der parteilose Abgeordnete Mori(t)z Mohl, der 1848 freiwillig aus dem Staatsdienst ausgeschieden war. 1881 konnte das Zentrum in Mittel- und Oberfischach sämtliche Stimmen auf sich vereinigen, danach sank es bis zur Bedeutungslosigkeit herab. Von einem stabilen Abstimmungsverhalten kann bei den folgenden Wahlen keine Rede sein, die Tendenzen gingen jedoch eher hin zu den Konservativen. Auch die Ergebnisse der SPD schwankten von Wahl zu Wahl erheblich: 1903 konnte sie zum Beispiel in Obersontheim 38,1 Prozent erzielen, 1907 war ihr Stimmenanteil bereits wieder auf 12,5 Prozent gesunken. In Untersontheim waren bis zur Jahrhundertwende die Nationalliberalen und die Demokraten dominierend. Bei den Reichstagswahlen des Jahres 1903 konnte sich der Bund der Landwirte zwar in allen heutigen Ortsteilen bis auf Obersontheim, wo er nur 3,1 Prozent der Stimmen erzielte, an die Spitze setzen, aber nur in Untersontheim konnte er seine Führungsposition über längere Zeit behaupten. So errangen die Nationalliberalen 1912 in Mittelfischach 92,1 Prozent, in Oberfischach 62,7 Prozent und in Obersontheim 78,4 Prozent, dagegen lag in Untersontheim der Bund der Landwirte bei 80 Prozent. Ab den 1930er Jahren kann auch im Gemeindebezirk von nennenswerten Erfolgen der NSDAP gesprochen werden. Allmählich entwickelte sich der Gaildorfer Bezirk zur nationalsozialistischen Hochburg, deren Stimmengewinne auf Kosten des konservativen Bauern- und Weingärtnerbunds gingen. Insbesondere vor den Reichstagswahlen von 1930 fanden hier fast täglich Veranstaltungen der NSDAP statt: »Jede Gemeinde wurde erfaßt, überall wurde getrommelt«, so beschrieb die NSDAP ihre Aktivitäten selbst. Diese Entwicklung war auch in dem zum Oberamt Hall gehörenden Obersontheim zu beobachten: Bei den Landtagswahlen vom 24. April 1932 hatte der Bauern- und Weingärtnerbund nur noch 96 Stimmen (1928: 237), die NSDAP 115 Stimmen (1928: 4) erhalten. Ab März 1937 bildeten die Gemeinden Obersontheim und Mittelfischach eine gemeinsame Bürgermeisterei. Damit war der Bürgermeister von Obersontheim zugleich Bürgermeister in Mittelfischach. Mit der Aufhebung des Oberamts (ab 1934 Landkreises) Gaildorf 1938 kam Obersontheim zum deutlich erweiterten Landkreis Schwäbisch Hall. Von den Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs waren die einzelnen Gemeinden weitgehend verschont geblieben, doch kehrten viele der Ausgezogenen nicht mehr zurück. Aufgrund der zahlreichen Einberufungen zum Militär herrschte in der Landwirtschaft ein großer Arbeitskräftemangel. Um diesem abzuhelfen, griff man auf die zumeist aus den besetzten Ländern deportierten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter zurück, insgesamt waren in allen vier Gemeinden zwischen 1939 und 1945 über 300 von ihnen im Einsatz. Die Besetzung der ganzen Region durch amerikanische Truppen erfolgte zwischen dem 18. und 21. April 1945. In Herlebach, einem Ortsteil von Obersontheim, in Untersontheim sowie in Obersontheim waren die Gebäudeschäden durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss relativ gering, jedoch wurde in Obersontheim eine Frau getötet. Auf Weisung der amerikanischen Militärregierung waren 1945 die amtierenden Bürgermeister entlassen und durch neue ersetzt worden. Bei den zwischen dem 17. und 31. März 1946 durch die Gemeinderäte vorgenommenen Neuwahlen wurden in Mittelfischach, Obersontheim und Untersontheim diese in ihrem Amt bestätigt, nur Oberfischach wählte einen neuen Ortsvorsteher. Bei den Gemeinderatswahlen vom 27. Januar 1946 waren in keiner der vier Gemeinden Wahlvorschläge von politischen Parteien eingereicht worden, die gewählten Mitglieder der Gemeinderäte gehörten daher in der Regel auch keiner politischen Partei an. Bei der ersten Kreistagswahl vom 28. April 1946 hatten CDU, DVP, SPD und KPD einen gemeinsamen Wahlvorschlag eingereicht, eine Aussage über die Aufschlüsselung der abgegebenen Stimmen auf die einzelnen Parteien kann daher nicht gemacht werden. Bei der Kreistagswahl vom 7. Dezember 1947 errang in Mittel- und Oberfischach die CDU, die auch auf Kreisebene die Führung übernommen hatte, in Ober- und Untersontheim die DVP den höchsten Stimmenanteil. Bei der ersten Bundestagswahl von 1949 lagen FDP/DVP mit 32,6 Prozent und CDU mit 31,2 Prozent auf Landkreisebene fast gleichauf, das Direktmandat des Wahlkreises ging jedoch an die CDU. Nach heutigem Gebietsstand hatte die FDP/DVP in Obersontheim mit 39,6 Prozent einen deutlichen Vorsprung vor der CDU mit 23,3 Prozent errungen. Gut abgeschnitten hatte 1949 auch die so genannte Notgemeinschaft, die zwischen 23,4 Prozent in Mittelfischach und 35,5 Prozent in Untersontheim lag. Die FDP/DVP konnte ihre Position weder auf Orts- noch auf Kreisebene lange behaupten, bereits 1953 setzte sich die CDU an die Spitze. Zwar gelang es der FDP/DVP noch einmal 1961 auf Kosten der CDU kräftig zuzulegen, 1965 musste sie der CDU die Führung überlassen, die letztere, lediglich unterbrochen von dem SPD-Resultat 1998, bis 2002 erfolgreich verteidigte. Die SPD war 1949 in allen vier Gemeinden auf niedrigem Niveau gestartet, konnte sich jedoch kontinuierlich steigern und errang 1972 mit 35,8 Prozent ihr bestes Ergebnis. Bei der Bundestagswahl von 1998 gelang es ihr erstmals, sich mit 35,3 Prozent vor die CDU mit 31,5 Prozent zu setzen. 1969 erreichte die NPD 7,1 Prozent, 1998 die Republikaner 6,4 Prozent, womit beide leicht unter dem Kreisdurchschnitt blieben. Nach dem 1990 erlittenen Einbruch der GRÜNEN, als sie bei nur 5,1 Prozent lagen, gelang es ihnen, bis 2002 ihren Stimmenanteil beinahe zu verdoppeln. Seit der Landtagswahl 1956 zählten alle vier Gemeinden zum Wahlkreis Nr. 15 Crailsheim, bestehend aus den Landkreisen Crailsheim und Schwäbisch Hall. Seit der Wahlkreiseinteilung für die Landtagswahl 1976 gehört Obersontheim dem neu gebildeten Wahlkreis Nr. 22 Schwäbisch Hall an. Wie bei den Bundestagswahlen stritten sich zunächst FDP/DVP und die CDU um den Spitzenplatz. Sowohl aus der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung 1952 als auch aus der ersten Landtagswahl von 1956 war nach heutigem Gebietsstand in Obersontheim die CDU als Siegerin hervorgegangen, wogegen zwischen 1960 und 1968 die FDP/DVP die bei weitem stärkste Partei war (1964: 57,2 Prozent). Danach folgte der Absturz, 1976 war die FDP/DVP auf dem absoluten Tiefstand (9,4 Prozent) angelangt, konnte sich bis 1996 aber wieder erholen und 2001 35,1 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Die Verluste der FDP/DVP gingen einher mit einem Stimmenzugewinn der CDU, die ihren Stimmenanteil von 23,9 Prozent im Jahr 1964 auf 56,6 Prozent im Jahr 1976 ausbauen konnte. Wie auch bei den anderen Parteien zeigen die Wahlergebnisse der SPD keine großen Abweichungen von denen auf Landkreisebene. Charakteristisch für die SPD war jedoch, dass sie bis 1972 von Wahl zu Wahl einmal Stimmen hinzu gewann, das andere Mal wieder verlor, so halbierte sich ihr Stimmenanteil zwischen 1956 und 1960 beinahe von 26,5 auf 14,8 Prozent, von 1968–72 konnte sie ihren Stimmenanteil von 12,7 auf 30,7 Prozent wieder verdoppeln. Die NPD errang in Obersontheim 1968 nach heutigem Gebietsstand 14 Prozent (Landkreis 14,7 Prozent), bei dieser Wahl hatte die NPD im Wahlkreis auch ein Zweitmandat erhalten. Die GRÜNEN erreichten 1988 mit 7,5 Prozent, die Republikaner 1996 mit 11,6 Prozent ihr bestes Ergebnis, beide blieben jedoch 2001 nur knapp unter fünf Prozent.