Tachenhausen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Ersterwähnung: 1274

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Hof.
Historische Namensformen:
  • Tachenhusen 1274
Geschichte: Das östlich von Oberboihingen gelegene Tachenhausen (Personenname Tacho) war ursprünglich eine Burg mit einem Weiler. Jungsteinzeitliche Funde wurden in der Flur Tachenhäusener Äcker gemacht. Die Burg Tachenhausen, südlich des heutigen Hofes auf einem Sporn situiert, wurde vermutlich von Kraft von Sperberseck in der Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut. 1274 bürgte Friedrich von Tachenhausen (»Tachenhusen«) neben Ritter Berthold von Sperberseck für den Verkauf eines Hofes in Zazenhausen an das Spital in Esslingen durch die Witwe des Ritters H. genannt Kiver. Die von Tachenhausen waren vermutlich ursprünglich Lehensmannen der Herzöge von Teck, später vielfach in württembergischen Diensten. Vor 1353 verkauften sie die Burg an die Schweler, einst Ministerialen der Herzöge von Teck. 1353 bürgte Uoze der Schweler von Tachenhausen für den Verkauf von Gütern an das Frauenkloster in Kirchheim durch die Ehefrau seines Bruders »Berchtolt des Swelhers«. Die Schweler von Tachenhausen errichteten vor 1394 eine als Wallfahrtsstätte vielbesuchte Marienkapelle. Die Burg war um 1400 bereits abgegangen. Das Geschlecht der Tachenhausen war später in Betzingen und Reutlingen begütert, im 14. Jahrhundert war Albrecht von Dachenhausen Schultheiß in Reutlingen. Im 15. Jahrhundert wurde die Marienkapelle von Württemberg zur Pfarrkirche, später zur Stiftskirche erhoben. Die Grundherrschaft ging 1526 an das Spital in Nürtingen über. Vor 1654 lebten elf Erwachsene und durchschnittlich fünf Schulkinder in Tachenhausen, 1654 waren es dort nur noch acht Erwachsene und 1661 gar nur noch ein Erwachsener. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts erhöhte sich die Einwohnerzahl jedoch wieder rasch auf 20 im Jahr 1710 und pendelte sich in dieser Höhe ein. Der landwirtschaftliche Anbau erfolgte in den Zelgen Goldäcker, Rübholz und Agerstenlau. 1486 gründeten die Grafen von Württemberg am Fuß des Burg- und Kapellenhügels ein Augustinerchorherrenstift der Himmelskönigin Maria für die aus den Niederlanden gekommenen Brüder des gemeinsamen Lebens. 1516 hob Herzog Ulrich auf Drängen der Landschaft das Stift auf, nach der Reformation ließ er 1538 Stift und Kirche abbrechen. Die Stiftsgüter (den Burgstall- oder oberen Hof und den Kloster- oder unteren Hof) erwarb 1526 die Stadt Nürtingen für ihr Spital. Der untere Hof wurde 1829/38 abgerissen.

Name: Burg Tachenhausen.
Datum der Ersterwähnung: 1250 [Nach Mitte des 13. Jahrhunderts]
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