Museum digital Württembergisches Landesmuseum
Kultur trotz(t) Krise: Digitale Angebote des Württembergischen Landesmuseums

Auch das Württembergische Landesmuseum stellt momentan eine Vielzahl digitaler Angebote zur Verfügung. Wie wäre es beispielsweise mit einem virtuellen Rundgang durch die Schausammlung „LegendäreMeisterWerke“? Am heimischen Rechner kann man mit verknüpften 360° Panoramen in die Kulturgeschichte Württembergs eintauchen. Alle Angebote finden Sie auf der Internetseite des Landesmuseums. Auch für LEO-BW stellt das Landesmuseum Württemberg zahlreiche Objektdatensätze bereit. Die ausgewählten Werke sind Zeugnisse der europäischen und vor allem der württembergischen Geschichte. Sie bilden einen Querschnitt der Sammlungen ab und reichen vom eiszeitlichen Löwenköpfchen zum Königinnenporträt, vom keltischen Kultbild zum barocken Prunkschlitten.

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Historische Aufnahme der Burg in Obergrombach
Aufnahme der Burg in Obergrombach. Quelle: Glasplattensammlung Wilhelm Kratt, Landesarchiv BW, GLAK 498-1 Nr. 3751

Der Südwesten strotzt nur so vor altem Gemäuer. Zahlreich sind die Schlösser und Burgen. Erbaut wurden sie durch die vielen Territorialherren, die einst das Ländle beherrschten und ihre Macht einmal mehr, einmal weniger, martialisch oder prächtig zur Schau stellten. Unser heutiges Beispiel zeigt die Burg in Obergrombach, Landkreis Karlsruhe, aus der Glasplattensammlung Wilhelm Kratt. Es wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg aufgenommen. Das Pendant aus der Gegenwart fehlt noch in unserem Landauf, LandApp - wir freuen uns auf weitere schöne Beiträge! Wer Burgen und Schlösser lieber vom Sofa aus anschauen will, bekommt auch diese Möglichkeit mit den 3D-Modellen des Landesamts für Denkmalpflege. Mehr zur Geschichte von Obergrombach gibt es auf LEO BW.

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Wasserbau an der Stadtmühle Wertheim
Skizze vom neuen Wasserbau an der Stadtmühle Wertheim aus dem Jahr 1663. Vorlage: Landesarchiv BW, StAWt-F K Nr. 94

Große Pläne für das Taubertal: Das Flüsschen entspringt rund 20 Kilometer südlich von Rothenburg, passiert Creglingen, Weikersheim, Bad Mergentheim und das Kloster Bronnbach, bis es nach 130 Kilometern Wertheim erreicht und in den Main mündet. Immer wieder gab es Überlegungen, die Tauber in großem Stil schiffbar zu machen. Erste Versuche für den Abschnitt ab Bronnbach lassen sich bereits für 1244 belegen. Das Ansinnen scheiterte letztendlich an den Kosten. Auch späteren Unternehmungen war kein Erfolg beschert. So verhandelten in der Mitte des 17. Jh. fünf Anrainer, dieses Mal über die Strecke von Weikersheim bis Wertheim. Beteiligt waren die Grafschaft Wertheim, Kurmainz, das Hochstift Würzburg und der Deutsche Orden unter Federführung der Grafen von Hohenlohe. Auch hier erwiesen sich die Hürden als zu hoch. Eines von vielen Hindernissen waren die vielen Mühlen, was die Errichtung von teuren Schleusen erfordert hätte. Bis heute ist das abseits gelegene Taubertal eine Idylle geblieben. Die ganz Geschichte gibt es auf LEO BW.

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Der blühende Magnolienbaum im Kloster Maulbronn
Die Entwicklung der Magnolie im Kloster Maulbronn am 27. März 2020, Foto von Petra Mohr (Quelle: Blühbarometer Maulbronn; Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)

Die Blüte des Magnolienbaums im Kreuzgang des einstigen Zisterzienserklosters in Maulbronn ist jedes Jahr aufs Neue eine besondere Attraktion. Ungewöhnlich ist dabei vor allem der Standort des imposanten Baums: Er wächst mitten in der Klausur, im Kreuzgarten. Umgeben von den Flügeln des gotischen Kreuzgangs, öffnet der Magnolienbaum – je nach Witterung – im Laufe des Monats April seine großen Blütenkelche. Auch wenn das Kloster momentan geschlossen ist, kann man durch das „Blühbarometer zur Magnolienblüte“ die Entwicklung der Blütenpracht verfolgen. Alle zwei bis drei Tage werden hier neue Bilder eingestellt, die über den aktuellen Entwicklungsstand der Magnolienblüte informieren. Mehr zur Geschichte der Zisterzienserabtei Maulbronn erfahren Sie auf der Seite der Klosterdatenbank Baden-Württemberg.

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1945 war der Krieg zu Ende. Was wurde aus den Verfolgten des NS-Regimes? In der oberen Reinsburg- bzw. Klugestraße im Stuttgarter Westen hatte die Militärregierung einige Wohnblocks zur Unterbringung von Flüchtlingen (Displaced Persons) beschlagnahmt. Dort waren bis 1949 um die 1500 vorwiegend jüdische Überlebende von Zwangsarbeits- und Vernichtungslagern aus Polen untergebracht, die nach Israel und in die USA emigrieren wollten – wieder ein Lager. Die deutsche Polizei betrachtete die Bewohner als kriminelle Elemente und scheute nicht davor zurück, in Berichten antisemitischen Äußerungen zu verwenden. Am 29.03.1946 fand eine Razzia gegen Schwarzmarkthändler statt. Die Polizei griff zu harten Mitteln und setzte Schusswaffen gegen die aufgebrachten Flüchtlinge ein. Es gab drei Verletzte und einen Toten, den 36-jährigen Samuel Danziger, ein Auschwitz-Überlebender, der am Vorabend aus Frankreich gekommen und seine Familie wiedergefunden hatte. Der traurige Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund von Kompetenzstreitigkeiten zwischen Militärregierung und deutscher Polizei, die nach mehr Machtbefugnissen strebte. Die führenden Köpfe der Gestapo waren verhaftet, die meisten Polizeikräfte ausgetauscht worden. Viele ehemalige Soldaten hatten hier eine Anstellung gefunden. Der Schütze im Fall Danziger wurde nie ermittelt. Für mehr Informationen besuchen Sie den "Virtuellen Geschichtsort Hotel Silber", ein Projekt, das vom Haus der Geschichte betreut wird.

Displaced Persons in Stuttgart
Gedenktafel des Vereins "Zeichen der Erinnerung e.V." für Samuel Danziger und “Displaced Persons” in der Reinsburgstraße 205 – 207 in 70197 Stuttgart
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