Fidelisprozession 1933 in Sigmaringen mit Mönchen des Franziskanerklosters Gorheim, im Zug wird das Armreliquiar mitgeführt [Quelle Landesarchiv BW, StAS N 1/68 Nr. 147]

Fidelisprozession 1933 in Sigmaringen mit Mönchen des Franziskanerklosters Gorheim, im Zug wird das Armreliquiar mitgeführt [Quelle Landesarchiv BW, StAS N 1/68 Nr. 147]

Der hl. Fidelis von Sigmaringen ist nicht nur Stadtpatron sondern auch Schützer des Landes Hohenzollern. In diesem Jahr wird der 400. Todestag von Fidelis begangen, der 1622 von calvinistischen Bauern nach einer Predigt in der Kirche von Seewis in der Schweiz erschlagen wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen heiliggesprochenen Märtyrern handelt es sich bei Fidelis um eine historisch greifbare Person mit Überlieferung zu Leben und Wirken. Er kam 1578 in Sigmaringen als Sohn der Familie des angesehenen Gastwirts und Bürgermeisters Johannes Rey oder Roy zur Welt und erhielt den Taufnamen Markus. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Promotion in Philosophie an der Uni Freiburg begleitete er den Freiherrn Wilhelm von Stotzingen auf eine ausgedehnte Europareise und promovierte 1611 zum Doktor der Rechte. Anschließend übernahm er eine Stelle am Gerichtshof der vorderösterreichischen Verwaltung von Ensisheim, die für das Elsass, den Breisgau, Aargau und die Regionen am Bodensee zuständig war. Angesichts vieler Missstände wurde er bald zum Fürsprecher der ärmeren Bevölkerung und trat bereits 1612 in den Kapuzinerorden ein, wo er als Pater Fidelis in verschiedenen Orten von Vorarlberg, am Oberrhein und in der Schweiz tätig war. 1621 wurde er Guardian des Kapuzinerklosters Feldkirch und bereiste als Missionar in päpstlichem Auftrag die Schweiz, wo Paul V. die Kapuziner zur Rekatholisierung während der Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges einsetzte. Im unweit von Feldkirch gelegenen Prättigau in Graubünden, das zusammen mit dem Montafon unter habsburgischer Herrschaft stand, kämpfte diese gegen Frankreich und Venedig, wobei es auch um strategisch wichtige Alpenpässe ging. Im Herbst 1621 wurde Graubünden besetzt. Mit dem Friedensvertrag von 1622 begann in den reformierten Gebieten eine massive, militärisch forcierte Gegenreformation von habsburgischer Seite, woraufhin die Prättigauer ihre Gegner verfolgten, verjagten und Fidelis ermordeten. Ihr Erfolg war nur von kurzer Dauer. Im Herbst kehrten die Habsburger zurück und bauten die katholische Kirche wieder auf. Es entstanden zahlreiche Niederlassungen der Kapuziner, Klöster und neue Kirchen. Fidelis wurde 1729 selig- und 1746 heiliggesprochen. Als Patron wird er auch in Feldkrich und Vorarlberg verehrt. In Sigmaringen ist dem Heiligen ein Fest gewidmet, das im Zusammenhang mit seinem Todestag am 24. April gefeiert wird. Bis in die 1930er Jahre war hier der Fidelistag ein offizieller Feiertag. Die im 19. Jh. aufgekommene Prozession gilt als Demonstration des Katholizismus im Zusammenhang mit dem Übergang Hohenzollerns an das protestantische Preußen. Die heute noch lebendige Tradition wird in Form einer Lichterprozession gepflegt.

Zu der aus Anlass des 400. Todestags ins Leben gerufenen länderübergreifenden Veranstaltungsreihe gehört die bis Ende Mai gezeigte Ausstellung im Staatsarchiv Sigmaringen, die in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde entstand. Gegenstand sind Dokumente und Objekte zu Leben und Werk des Fidelis, wie sein von ihm selbst verfasstes Testament. Ein Schlaglicht auf die Wirkungs- und Verehrungsgeschichte des Heiligen wirft das Verzeichnis totgeborener Kinder aus den 1730er Jahren mit rund 650 Namen. Aufgrund der Fürsprache von Fidelis sollen sie zum Leben erweckt worden sein, sodass eine Taufe möglich war. Die in Sigmaringen aufbewahrte Wiege des kleinen Markus kommt noch immer bei Taufen zum Einsatz.

Alle Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Homepage des Landesarchivs BW, Abteilung Staatsarchiv Sigmaringen
Über die Bedeutung des Fidelis als lokale Identifikationsfigur berichtet eine Filmdokumentation, die über die Seite der Seelsorgeeinheit Sigmaringen aufgerufen werden kann

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Landwirtschaftliche Ausstellung in Mannheim 1902, [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 58, 17]
Landwirtschaftliche Ausstellung in Mannheim 1902, [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 58, 17]

Der Mannheimer Maimarkt ist eines der beliebtesten und größten Volksfeste in Baden-Württemberg mit einer über 400-jährigen Geschichte. 1613, nur wenige Jahre nach der Gründung der Quadratestadt, verlieh Pfalzgraf Johann II. von Zweibrücken die Marktprivilegien an die Bürgerschaft. Der Markt wurde zweimal jährlich abgehalten, wobei der Beginn im Frühjahr auf Philippi Jacobi fiel, also den 1. Mai, im Herbst auf den 21. September. Der Verkehrsknotenpunkt und Warenumschlagplatz zwischen Neckar und Rhein eignete sich hervorragend als Messestandort. Das Angebot wuchs ständig und so gehörten neben den üblichen Gebrauchsgütern gehobene Artikel und die neueste Mode zum Angebot, desgleichen Pferde, die auf dem Viehmarkt ihre Käufer fanden. Gaukler, Komödianten und andere Schausteller unterhielten die zahlungskräftige Klientel, denen die Umsätze aus dem Handel gute Einnahmen bescherten. Zusammen mit dem Erfolg des Marktes änderten sich seine Standorte im Lauf der Geschichte. In den ersten Jahren nach der Gründung boten die Händler ihre Waren auf dem Marktplatz an. Im 18. Jh. wurde das Geschehen auf den Paradeplatz beim damaligen Kaufhaus verlegt mit einem gesonderten Bereich für Pferdehändler auf den Planken, der heutigen Fußgängerzone. Zum Schwerpunkt Landwirtschaft mit dem Viehmarkt kam in der zweiten Hälfte des 19. Jh. eine Ausstellung mit Agrargeräten und –maschinen. Das Vergnügungsangebot, das nun viele Fahrgeschäfte ergänzten, zog auf den heutigen Alten Messplatz am Neckarufer. Nach der Jahrhundertwende wurde der neue Schlacht- und Viehhof zum festen Domizil.

Ab 1949 fand der Maimarkt für einige Jahre mit einem erweiterten Angebot als Verbrauchermesse im Rosengarten statt. Nach einer Krise und Umsatzeinbußen wurde Anfang der 1960er Jahre eine eigene Trägergesellschaft gegründet. Gleichzeitig etablierte sich das Konzept der Verbrauchermesse in modernisierter Form, die auf dem Friedensplatz in der Nähe des Luisenparks ihre Pforten öffnete. Als am Friedensplatz die Bauarbeiten zum Landesmuseums für Technik und Arbeit begannen, wurde Mitte der 1980er Jahre der vorerst letzte Standort auf dem Mühlfeld vor der Stadt eingeweiht. Aus dem landwirtschaftlichen Sektor ging ein vielfältiges Schau- und Unterhaltungsprogramm hervor, so die beliebte Pferdeschau oder eine Milchkuhprämierung, wie es in alten Filmsequenzen zu sehen ist. Seit den 1960er Jahren gehört das Reitturnier mit Dressur-, Springreiten und Showeinlagen zum Programm.

Für die auf der Messe gastierenden Wandertheater entwickelten sich Beziehungen zum dem 1777 in Betrieb genommenen Nationaltheater, das nach dem Wegzug des Hofes unter Karl Theodor eingeschränkt aber weiter bestehen blieb. Als historisches Highlight gilt die Aufführung von Buffallo Bill mit seinen Western-Darstellern im Jahr 1891. Zu den weiteren historischen Attraktionen des Maimärkts zählt ein Blumenkorso, der 1963 zum 350. Jubiläum eine eigene Tradition begründete, die sich auch auf den Herbsttermin der Messe erstreckte aber aus Kostengründen Anfang der 1970er Jahre endete.
Nach der Zwangspause gilt in diesem Jahr wieder: Der Maimarkt ist Kult in der Kurpfalz.

Zur Ergänzung finden Sie folgende Videos zum Maimarkt:

Mehr zum Mannheimer Maimarkt sowie zu weiteren bekannten und weniger bekannten Festen im Südwesten lesen Sie außerdem in unserem Themenmodul zur Alltagskultur im Südwesten.

 

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 Serinette [Copyright: Badisches Landesmuseum Karlsruhe]
Serinette [Copyright: Badisches Landesmuseum Karlsruhe]

Heute wird es musikalisch und wir beschäftigen uns mit diesem frühen Exemplar eines Musikautomaten. Diese Serinette oder Vogelorgel ist eine kleine Drehorgel, die meist in einem schlichten Holzkasten untergebracht war. Je nach Stand und finanzieller Möglichkeit des Besitzers war dieser hochwertiger oder einfacher gestaltet. Die Serinette wurde mit Hilfe einer Kurbel bedient, die eine bestiftete Holzwalze drehte, auf der acht französische Melodien untergebracht waren. Die Melodien wurden von zehn Metallpfeifen gespielt. Die erhaltene Liederliste auf der Innenseite des Deckels zeigt, dass die Orgel nach 1790 hergestellt wurde: Lied Nummer sechs „ça ira“ ist ein Revolutionslied, das während der Französischen Revolution zum Kampf gegen Aristokratie, Klerus und Adel aufrief. Es entstand während des Föderationsfestes vom 14. Juli 1790.

Im 19. Jahrhundert war die Serinette dann, unabhängig von ihrem ursprünglichen Zweck, häufig in bürgerlichen Salons als Unterhaltungsinstrument oder, wie die Spieluhr, als Kinderspielzeug anzutreffen. Als die ersten Phonographen aufkamen, verloren Serinetten wie auch andere mechanische Musikautomaten an Bedeutung.

Mechanische Musikinstrumente wie die Serinette kann man in Bruchsal bewundern. Seit 1984 ist im Schloss Bruchsal die Sammlung selbstspielender Musikinstrumente untergebracht, die 2003 als Außenstelle des Badischen Landesmuseums Karlsruhe in "Deutsches Musikautomaten-Museum" umbenannt wurde. Über 400 der selbst spielenden und der Unterhaltung dienenden Musikinstrumente gehören zum Bestand. Ihre von Programmträgern gesteuerte Mechanik gibt "vorgefertigte" Musik wieder. Die Spanne dieser Geräte reicht vom Glockenspiel, über Figurenuhren, Spielwerke, Drehorgeln und Orchestrien bis zum computergesteuerten Hightech-Klavier.

Momentan läuft die Sonderausstelung „Frau Musica - Mechanische Musik und das Bild der Frau“, die das 100- bzw. 110-jährige Jubiläum des "Internationalen Frauentags" zum Anlass nimmt und sich mit den wechselnden Frauenbildern befasst, die durch mechanische Musik überliefert wurden. Vermitteln viele der mechanischen Musikinstrumente aus der Dauerausstellung des Deutschen Musikautomaten-Museums das bürgerliche Frauenbild des 19. und 20. Jahrhunderts, so zeugen andere jedoch auch von einem Bruch mit den überlieferten Konventionen. Mehr Informationen zur momentanen Sonderausstellung finden Sie hier. (JH)

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Infotafel am Napoleonseck bei Engen im Hegau [Quelle: Landesarchiv BW]
Infotafel am Napoleonseck bei Engen im Hegau [Quelle: Landesarchiv BW]

Einen besonderen ersten Mai erlebte das Hegau im Jahr 1800, was gravierende Auswirkungen auf die bis dahin standhafte Festung Hohentwiel haben sollte. Durch die von Frankreich unterstützte Gründung einer Helvetischen Republik, die die alte Eidgenossenschaft 1798 ablöste, geriet das Hegau verstärkt in den Strudel militärischer Konflikte, die Europa nach der Französischen Revolution 1789 heimsuchten. Bereits im Ersten Koalitionskrieg 1796 hatten französische Truppen das Hegau durchquert, von dem große Teile als Landgrafschaft Nellenburg den Österreichern unterstanden. Anfang März 1799 begannen mit dem Zweiten Koalitionskrieg neue Auseinandersetzungen. Zwar erlebte Frankreich in den Schlachten bei Ostrach und Stockach eine empfindliche Niederlage und im Mai 1799 verlagerte sich der Kriegsschauplatz in die Schweiz. Doch das bedeutete keine große Entlastung für die ortsansässige Bevölkerung, die weiterhin Unterstützung zu leisten hatte. Rund 60.000 österreichische Soldaten mussten an unterschiedlichen Standorten verpflegt werden. Dazu kam gegen Ende des Sommers Verstärkung in Gestalt von 25.000 russischen Soldaten. Die Verbände zogen im September 1799 in die Zweite Schlacht bei Zürich und dieses Mal mussten sie sich gegen Frankreich geschlagen geben.

Im November desselben Jahres putschte sich Napoleon an die Macht. In seinem Auftrag überquerte General Moreau am 1. Mai 1800 mit 20.000 Soldaten den Rhein beim heute schweizerischen Hemishofen, das der Fluss kurz nach dem Bodensee erreichte und marschierten gen Norden. Angesichts der überraschenden Ereignisse kapitulierte die Besatzung des Hohentwiel innerhalb weniger Stunden. Am 3. Mai siegten die Franzosen in der Schlacht bei Engen. In den folgenden Wochen wurden die österreichischen Truppen immer mehr zurückgedrängt. Infolgedessen sollte der die französischen Pläne nun störende Hohentwiel dem Erdboden gleichgemacht werden. Im Oktober wurde mit den Sprengarbeiten begonnen, die angesichts der Ausmaße der Festung bis nach dem Friedensschluss von Lunnéville am 9. Februar 1801 andauerten. Als Hinweise auf die damaligen Ereignisse haben sich das Franzosenwäldchen und das Napoleonseck westlich von Engen erhalten. Beim schweizerischen Diessenhofen am Hochrhein befinden sich Reste der österreichischen Schanzanlagen. An die Schlacht bei Engen am 3. Mai 1800 erinnert eine Inschrift des Arc der Triomphe in Paris.

Zum Weiterlesen: Die Neuordnung in der Napoleonischen Zeit auf LEO-BW

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Die Vereidigung der neu gewählten Landesregierung von Baden-Württemberg am 19. November 1953 [Quelle: Landesarchiv BW, HStAS J 302 Nr. 118]
Die Vereidigung der neu gewählten Landesregierung von Baden-Württemberg am 19. November 1953 [Quelle: Landesarchiv BW, HStAS J 302 Nr. 118]

Am 25. April 1952 verkündete der DVP-Politiker Reinhold Maier, der kurz vorher von der Verfassungsgebenden Versammlung überraschend zum Ministerpräsidenten des neuen Landes Baden-Württemberg gewählt wurde: „Mit dieser Erklärung sind […] die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zu einem Bundesland vereinigt. […] Gott schütze das neue Bundesland.“

Der Weg bis dahin war lang und reich an Spannungen sowie heftigen öffentlichen Auseinandersetzungen. Überlegungen zur Vereinigung von Baden, Hohenzollern und Württemberg gab es bereits im 19. Jh. Sie wurden besonders während der Weimarer Republik eingehender diskutiert. Einer der prominentesten Vertreter war der liberale Theodor Heuss. Nach der willkürlichen Aufteilung des Gebiets in Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und (Süd-)Baden durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs war die Frage, wie es weitergehen sollte.

In der Bevölkerung wuchs der Wunsch nach Strukturen, die sich mehr an den historischen und geographischen Gegebenheiten orientierten. Die Neugliederung der Länder nach dem Zweiten Weltkrieg regelte das vom Parlamentarischen Rat bis 1949 ausgearbeitete Grundgesetz. Mit dem von Württemberg-Hohenzollern veranlassten Artikel 118 wurde eine Sonderregelung eigens für die Südweststaatsfrage geschaffen, was deren besonderen Stellenwert betont. Sie ermöglichten Vereinbarungen direkt zwischen den drei Ländern. Alternativ sah das Bundesgesetz eine Volksbefragung vor.

Ein starker und damit präsenterer Südweststaat versprach wirtschaftliche, administrative und politische Vorteile gegenüber der früheren Dreiteilung. Für Südbaden hingegen stand die Autonomie im Vordergrund, wie eine erste unverbindliche Volksbefragung im September 1950 bestätigte. Auch Bundeskanzler Adenauer war gegen den Südweststaat, da er um die Mehrheit im Bundesrat fürchtete.

Nach der Festlegung der Stimmbezirke und heftigen öffentlichen Debatten kam es schließlich im Dezember 1951 zur Abstimmung. Bei nur 60 Prozent Beteiligung sprachen sich 70 Prozent für den Gesamtstaat aus. Die bitter enttäuschten Altbadener wollten sich damit nicht abfinden. Daraufhin entschied das Bundesverfassungsgericht 1956, dass nochmals eine Volksabstimmung in Baden durchgeführt werden könne. Die Abstimmung, die allerdings erst im Juni 1970 stattfand, ergab mit 82 Prozent ein klares Votum für die Fortführung des bisherigen Kurses.

Reinhold Maier, dem ersten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, war keine lange Amtszeit beschieden. Nach der Bundestagswahl im Oktober 1953 und parteipolitischen Auseinandersetzungen auf Bundesebene wurde er von seinem Kontrahenten Gebhard Müller abgelöst, der zusammen mit der CDU als Sieger aus den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung vom März 1952 hervorgegangen war, was in der Regierung Maier jedoch keine Berücksichtigung gefunden hatte. Müller bildete die schon 1952 angestrebte Große Koalition, die die Ausarbeitung der Landesverfassung fortsetzte. Diese trat am 19. November 1953 in Kraft und bestätigte Baden-Württemberg auch offiziell als Bundesland.

Zu den autonomen Tendenzen, die sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit entwickelt hatten, zählt die von Otto Felger - promovierter Jurist und als Historiker am Stadtarchiv Konstanz tätig - entworfene Schwäbisch-Alemannische Demokratie. Der Singener Bürgermeister Berhard Dietrich vertrat einen Alpen-Donau-Staat, der die Stämme der Alemann, Schwaben, Altbayern und Österreicher verbinden sollte. Mit nationalistischen Ideen hatten die Bestrebungen allerdings weniger zu tun. Maßgebend waren im Gegenteil antizentralistische Ziele und der Wunsch, sich gegen den alten preußischen Geist abzugrenzen. Sogar die französische Militärregierung war zunächst interessiert, fand jedoch wenig Unterstützung von den übergeordneten Stellen.

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