Saline Sulz am Neckar
Mit dem Beginn des Bergbaus zur Gewinnung der Sole erhöhte sich die Zahl der Arbeiter in der Saline um die Belegschaft des Bergwerkes. Im Jahr 1799 betrug die Anzahl der Arbeiter im Bergwerk 32, darunter waren vier Kunstwärter (Maschinisten), neun Bergleute, drei Lehrhauer, 15 Mann Fördervolk und ein Schießmeister. Wohl schon im 18. Jh. wurde für die Arbeiter der Saline eine Salinen-Invaliden-Hilfskasse eingerichtet.
Seit 1803 war Sulz nicht mehr die einzige Saline Württembergs. Im Vergleich mit den Salzwerken in den neuwürttembergischen Gebieten war die Sulzer Produktion am geringsten. Versuche der Produktionssteigerung wurden durch die Bohrung nach neuen Salzlagern unternommen, die 1840 in Bergfelden Erfolg hatten. Dort konnte eine hochwertige Sole gewonnen werden, die zur Steigerung des Ertrags führte. Das ständig herrschende Brennstoffproblem der Saline konnte seit dem Anschluss von Sulz an das Eisenbahnnetz 1867 durch Steinkohle gelöst werden. Dennoch blieb Sulz die kleinste Saline in Württemberg. Bereits zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde das Hallerde-Bergwerk unter dem Gähnenden Stein geschlossen und die Düngemittel-Herstellung eingestellt. Das Salinenwerk selbst stellte am 1. April 1924 auf Betreiben der Stadt Sulz endgültig seinen Betrieb ein. Die Stadt kaufte das Gelände der Saline, um dort eine neue Schule zu bauen und neue Industrie anzusiedeln. Allein die Soleförderung in Bergfelden wurde zu Kurzwecken weiter betrieben, bis 1943 die Soleleitung schadhaft geworden war und das Bohrloch einstürzte.
Corinna Schneider
Veröffentlicht in: Der Landkreis Rottweil. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Rottweil (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2004, Bd. 2, S. 264f.