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Konfirmation und Erstkommunion

 

Erstkommunionskinder bei der Fronleichnamsprozession in St. Peter 1958: Die Kinder tragen Tracht, die Mädchen Schäppel [Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe BA 91/19]
Erstkommunionskinder bei der Fronleichnamsprozession in St. Peter 1958: Die Kinder tragen Tracht, die Mädchen Schäppel [Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe BA 91/19]

Konfirmation und Erstkommunion sind große Ereignisse im Leben von Kindern und Teens, die traditionell im Frühjahr begangen werden. Der in der katholischen Kirche bis heute gebräuchliche Begriff Weißer Sonntag – der Sonntag nach Ostern - bezog sich wohl ursprünglich auf Taufen, die in der Osternacht vorgenommen wurden und die dabei und in den folgenden Tagen getragenen weißen Gewänder. Spätestens im 19. Jh. wurde der Weiße Sonntag auch zum Tag der Erstkommunion. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und angesichts der geburtenstarken Jahrgänge fanden mehrere Termine unter Einbeziehung von Feiertagen wie Ostermontag oder Christi Himmelfahrt statt. Bei der Erstkommunion handelt es sich um ein Sakrament, das im Kindesalter erteilt wird. Demgegenüber steht in der evangelischen Konfirmation das Bekenntnis im Mittelpunkt, das mit einem Segen verbunden und beim Eintritt ins Erwachsenenalter gefeiert wird. Früher endete das Schuljahr um Ostern herum und damit die Schulzeit der meisten Schüler, der Termin blieb erhalten.

Als Bestätigung für den Vollzug der Konfirmation sowie die Zulassung zum Abendmahl gibt es Konfirmationsscheine mit einem Bibelspruch. Seit der Mitte des 19. Jh. wurden diese künstlerisch gestaltet und konnten zur Erinnerung als Wandschmuck aufgehängt werden. Die unterschiedlichen Ausprägungen, wie etwa Stilelemente oder zeitgeschichtliche Ereignisse wie der Erste Weltkrieg, lassen Rückschlüsse zu und machen die Konfirmationsscheine zu einer historisch auswertbaren Quelle. Obwohl sie nicht systematisch erfasst und überliefert wurden, finden sich in vielen landeskirchlichen Archiven entsprechende Sammlungen. Daneben wurden neben Taufen, Trauungen und Beerdigungen auch Konfirmationen, Firmungen oder Erstkommunionen in Kirchenregistern festgehalten.

Nicht zuletzt hatten und haben die Feste im Hinblick auf Kleidung Bedeutung. Während sich die kleineren katholischen Mädchen über modische weiße Gewänder und einen Haarkranz freuen dürfen, gab es für die älteren evangelischen Jungen früher meist die ersten langen Hosen. In ländlicheren Gegenden ist es vereinzelt bis heute üblich, dass Trachten getragen werden. Der Entwicklung zu kostspieliger Ausstaffierung der Erstkommunionskinder begegneten einige Gemeinden mit der Einführung schlichter Kutten, die für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet sind und weitergegeben werden können.

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