Die Brüder Heinrich und Otto von Gottes Gnaden Grafen von Zweibrücken verkaufen an Kloster Herrenalb ihr Dorf Merklingen mit aller Zugehörde. Da jedoch die Vogtei und einige Güter und Gülten in Merklingen als Heiratsgut ihrer verstorbenen Schwester, der Herzogin von Teck, in den Pfandbesitz der Kinder des Herzogs Konrad von Teck gekommen ist, weisen sie dafür vorläufig dem Kloster alle ihre Mühlen in Bretten und ihr Dorf Sprantal an (verum quia ius advocatie ville Merkelingen predicte cum quibusdam bonis et redditibus in manu puerorum Cunradi quondam domini ducis de Tecke et tutorum eorumdem detinentur obligata ratione sponsalium sororis nostre quondam ducisse, unde nos ipsos monachos de eisdem bonis ad presens pagare non possumus, idcirco ipsis omnia molendina nostra in Bretheheim et villam nostram Spranctal assignamus in recompensam et nomine ypothece, hac condicione, quod omnem defectum, quem habuerint in redditibus ville Merkelingen et in landach, de redditibus molendinorum et ville Spranctal totaliter suppleant et maltrum siliginis pro quinque solidis malterum tritici pro septem solidis maltrum spelte pro tribus solidis maltrum avene pro duobus solidis et denarii pro denariis computentur. Dube vero et frevel ville Spranctal monachi recipient nec in sortem computabunt. Si autem ipsis totaliter pagatis aliquid residuum fuerit de redditibus molendinorum et ville Spranctal, hec officialis predictorum monachorum deductis expensis nobis assignabit. Locatio quoque molendinorum et ville Spranctal singulis vicibus ad ipsos monachos pertinebit). Falls der Fronhof gerichtlich angefochten wird und die Verkäufer ihn nicht am bestimmten Termin innerhalb dreier Monate frei machen, muss einer von ihnen sich mit ihren Bürgen in Bretten, Bruchsal, Pforzheim, Heidelsheim oder Gochsheim zum Einlager stellen. Der Anspruch ihrer Vettern (consobrini) von Teck auf das Dorf Merklingen und die Gülten und Landacht und jeder weitere Anspruch derselben muss innerhalb dreier Jahre abgelöst und das Kloster in den ruhigen Besitz eingesetzt werden, widrigenfalls wiederum einer von den Verkäufern mit den Bürgen Einlager halten soll. Das gleiche tritt ein, wenn das Kloster in den ihm bis zu seiner vollen Befriedigung eingeräumten Mühlen in Bretten und dem Dorf Spranthal irgendwie beeinträchtigt und nicht innerhalb 14 Tagen davon befreit wird. Sind die Verkäufer oder ihre Bürgen in anderem Einlager festgehalten oder sonst rechtmässig verhindert, so können sie einen Edelknecht mit einem Pferd bezw. einen Knecht an ihrer Stelle schicken. Auch wenn einer der Bürgen mit Tod abgeht und auf Mahnung nicht in Monatsfrist ersetzt wird, ist in gleicher Weise Einlager zu halten. Die Verkäufer verpflichten sich eidlich zur Einhaltung dieser Bestimmungen. Siegler: Die Aussteller. Acta sunt hec anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo sexto, mense Decembri. 

Erstellt (Anfang): 1296  [1296. Dezember.]
Objekttyp: Urkunden
Quelle/Sammlung: WUB Band X., Nr. 4927, Seite 551-552
Weiter im Partnersystem: http://www.wubonline.de/?wub=5922

Überlieferung/Ausgaben: Lagerort: HStA Stuttgart
Signatur oder Titel des Originals: A 489 U 472
Regesten: ZGO, Bd. 2, S. 455.
Editionen: Besold: Documenta rediviva, 147. Crollius: Originum Bipontinarum, 2, 194.

Ortsbezüge:
Sonstiges: Ausstellungsort: Ohne Ortsangabe
Beschreibstoff: Pergament
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