Friedrich Silcher, Lithografie, 19. Jahrhundert
Friedrich Silcher, Lithografie, 19. Jahrhundert. Quelle: Universitätsbibliothek Tübingen

Sein Liedgut gehört heute noch zum festen Repertoire vieler Chöre. Der vor genau 230 Jahren, am 27. Juni 1789, in Schnait im Remstal geborene Friedrich Silcher war ein vielseitiges Talent: Dichter, Komponist, Konzertdirigent, Volksliedsammler und Musikpädagoge. Vor allem die musikalische Bildung der einfachen Bevölkerung lag ihm, der selbst aus bescheidenen Verhältnissen kam und seine geistige Heimat im Bildungsbürgertum fand, am Herzen. Während seiner Zeit als Musikdirektor an der Universität Tübingen von 1817 bis 1860 setzte sich Silcher für die aus der Schweiz kommende Sängerbewegung ein. 1829 gründete er die „Akademische Liedertafel“, die er bis an sein Lebensende leitete.

Mit seinen einfachen, eingängigen Liedern für den Chorgesang traf Friedrich Silcher den Nerv der Zeit und erreichte – vom Handwerker bis zum Adel – weite Teile der Gesellschaft.

Für alle, die sich für Person und Werk des Musikers interessieren, sei ein Besuch im Silcher-Museum des Schwäbischen Chorverbands empfohlen.

Einen Artikel zum Musikleben im deutschen Südwesten finden Sie hier in LEO-BW.

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Justinus Kerner: Wurstgift
Justinus Kerners Schrift über die "Wurstvergiftungen", 1820. Quelle: Universitätsbibliothek Tübingen

Was haben geräucherte Würste mit Botox zu tun?

Der Zusammenhang ist auf den ersten Blick zugegebenermaßen nicht ganz so ersichtlich.

Vor rund 200 Jahren kommt es in Württemberg zu einer Reihe tödlich endender Vergiftungen nach dem Verzehr von verdorbenen Leber- und Blutwürsten. Justinus Kerner (1786-1862), zu dieser Zeit bereits Oberamtsarzt in Weinsberg, nimmt sich dieser seltsamen Fälle an. Mit seinen „Beobachtungen über die in Würtemberg so häufig vorfallenden tödtlichen Vergiftungen durch den Genuss geräucherter Würste“ liefert er 1820 die erste wissenschaftliche Beschreibung dieses Krankheitsbildes – und kommt dabei dem Botulinumtoxin, kurz Botox, auf die Spur.

Die durch das Nervengift verursachte Krankheit, die später als Botulismus (botulus, lat.: Wurst) bekannt wird, führt zu schweren Lähmungen der Muskulatur. Kerner macht nicht nur wichtige Beobachtungen über Auslöser und Symptome der Vergiftung. Niedrig dosiert entdeckt er in Versuchen auch das therapeutische Potential des „Wurstgifts“ gegen Störungen des Nervensystems.

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Foto von Herzog Friedrich I. und Herzogin Sibylla von Württemberg mit ihren Kindern
Herzog Friedrich I. und Herzogin Sibylla von Württemberg mit ihren Kindern, 1605-1606. Quelle: Landesmuseum Württemberg

Wir freuen uns, Sie auf einen weiteren, großen Neuzugang in LEO-BW aufmerksam zu machen: das digitalisierte Lexikon des Hauses Württemberg. Das Nachschlagewerk umfasst 459 biographische Einträge zu Mitgliedern des Hauses von den Anfängen im 11. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Gegenwart. Ergänzt wird es durch Einleitungstexte, Stammtafeln und historische Abbildungen. Informativ sind nicht nur die einzelnen Porträts, das Lexikon gibt auch spannende Einblicke in die vielfältigen Verbindungen der Württemberger mit anderen Fürstenhäusern. Durch Heiraten war das Haus mit dem gesamten europäischen Hochadel verwandt.

Über die Integration in LEO-BW sind die Inhalte des Lexikons mit den Daten weiterer Einrichtungen im Portal verknüpft. Die Basis dafür stellt die Referenzierung  der Biografien mit den entsprechenden Einträgen der Gemeinsamen Normdatei (GND) dar. Dort bislang fehlende Einträge wurden in ca. 150 Fällen ergänzt, 200 vorhandene GND-Einträge korrigiert bzw. erweitert.  

Die Umsetzung als digitale Version ist ein Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart und des Instituts für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen.  

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Familienbild im Freien, um 1900, Quelle: Bezirksmuseum Buchen
Familienbild im Freien, um 1900. Quelle: Bezirksmuseum Buchen

Was macht man, wenn ein wichtiger Verwandter bei der Hochzeit nicht dabei sein kann?

Ganz einfach: Man montiert ihn nachträglich ins Bild. So geschehen bei diesem Familienporträt des Buchener Fotografen Karl Weiß (1876-1956). Um wen es sich bei dem Abwesenden handelt, verrät ein Blick auf eine der ursprünglichen Aufnahmen (unteres Bild).

Weiß hat hier tief in die analoge Bildbearbeitungs-Trickkiste gegriffen, was zu der Zeit gar nicht unüblich war. Die Fotomanipulation ist so alt wie die Fotografie selbst. Das Bezirksmuseum Buchen stellt für LEO-BW 400 digitalisierte Glasplatten aus dem Bildarchiv Karl Weiß zur Verfügung. Sie geben spannende Einblicke in das Leben und den Ort Buchen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert!

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Wir freuen uns immer über Neuzugänge in LEO-BW, vor allem, wenn sie so prächtig sind wie dieser hier. Den Schäppel aus Unadingen im südlichen Schwarzwald hat das Badische Landesmuseum für unser Portal zur Verfügung gestellt. Die aufwendig hergestellte und reich verzierte Brautkrone gehört zur volkskundlichen Sammlung Eckert.

Schäppel aus Undingen, 19. Jahrhundert, Quelle: Badisches Landesmuseum, Sammlung Eckert
Schäppel aus Undingen, 19. Jahrhundert. Quelle: Badisches Landesmuseum, Sammlung Eckert

Georg Maria Eckert (1828–1901), ein aus Heidelberg stammender Landschaftsmaler und Fotograf, bekam 1890 den Auftrag, für die Großherzoglichen Sammlungen in Karlsruhe auch eine „Sammlung vaterländischer Trachten und Hausgeräthe“ anzulegen – zu einer Zeit, als sich die Alltagskultur durch Industrialisierung und technischen Fortschritt rapide veränderte. Eckert reiste daraufhin durch ganz Baden mit dem Ziel, die vermeintlich im Verschwinden begriffene ländliche Kultur und ihre regionalen Besonderheiten zu sichern. Über 1.100 Gegenstände vorindustriell-bäuerlichen Lebens (bzw. vielmehr das, was man in bildungsbürgerlichen Kreisen dafür hielt) trug er im Laufe seiner Forschungsreisen zusammen. Damit folgte Eckert dem Trend großangelegter, volkskundlicher Materialerhebungen.

Rund 120 Objekte der Sammlung Eckert finden Sie aktuell in LEO-BW. Und wir freuen uns, dass für das geplante Themenmodul zur Alltagskultur noch weitere dazukommen!

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