Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg Welche Quellen finde ich in diesen Beständen? Das Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland hat in den Jahren 1985 bis 1992 Fotos von fast allen jüdischen Grabsteinen in Baden-Württemberg anfertigen lassen. Das Landesdenkmalamt erstellte auf Basis dieser Fotos eine Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg.
Die ca. 85.000 Abzüge von Fotos von Grabsteinen und die für die Dokumentation gesammelten weiterführenden Informationen mit historischen, kunst- und sprachwissenschaftlichen Details sowie genealogischen Hinweisen bilden die Bestände EL 228 b I Landesdenkmalamt Baden-Württemberg: Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg und EL 228 b II Landesdenkmalamt Baden-Württemberg: Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg, Fotografien des Staatsarchivs Ludwigsburg.
In diesem Artikel erklären wir, wie Sie in diesen Beständen recherchieren können.
Hinweis zur Recherche-Strategie Es handelt sich bei den Beständen zur Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg um zwei sehr heterogene Bestände: Manche Friedhöfe sind sehr ausführlich dokumentiert, andere eher überblickshaft oder gar nicht. Deshalb gibt es leider keine einheitliche Recherche-Strategie, die für alle möglichen Suchanfragen zum Erfolg führt. Wir stellen daher verschiedene Recherche-Ansätze vor und empfehlen Ihnen, auszuprobieren, welche Strategie für Ihre Suchanfrage am besten passt.
Wichtiges Vorwissen für eine optimale Nutzung Für die Arbeit mit den Fotos aus der Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg ist wichtig zu wissen, dass Sie die Belichtung über einen Filter auf der Webseite anpassen können, um die Inschriften optimal lesen zu können.
Auf den ersten Blick erscheinen viele Fotos überbelichtet oder zu dunkel. Um andere Graustufen zu erhalten, können Sie oben rechts über das Drop-Down-Menü „Helligkeit“ die Belichtung anpassen. Noch mehr Möglichkeiten für eine bessere Lesbarkeit ergeben sich, wenn Sie das betreffende Foto herunterladen und in einem Bildbearbeitungsprogramm mit den Werten spielen.
Nach Personen recherchieren Einfache Suche
Wählen Sie auf der Einstiegsseite des Bestands EL 228 b II die Strukturansicht . Geben Sie in das Suchfeld rechts oben den Namen der Person ein. Gehen Sie dabei nach dem Muster: Name, Vorname vor.
Lassen Sie sich den Treffer anzeigen, indem Sie auf „Findbuch“ klicken.
Falls kein Treffer erscheint, empfehlen wir eine Suche nach dem Nachnamen ohne Vornamen. Es bietet sich auch an, alternative Schreibweisen auszuprobieren. Bei häufigen Namen können sehr viele Treffer erscheinen. In diesem Fall ist es einfacher, eine Personensuche nach Orten durchzuführen, falls der Ort des Friedhofs bekannt ist. Personensuche nach Geburtsdatum
Wenn das Geburtsdatum oder das Todesdatum der gesuchten Person bekannt ist, kann auch über diesen Weg gesucht werden. Nutzen Sie dafür die Strukturansicht des Bestands EL 228 b II. Geben Sie dann rechts oben im Suchfeld nach folgendem Muster das Datum ein:
01. Apr 05 (für 01.05.1905)
Personensuche nach Orten
Wenn Sie wissen, in welchem Ort die gesuchte Person begraben wurde, lohnt sich eine Suche im Bestand EL 228 b I .
Dort sind ausgewählte Unterlagen (wie beispielsweise Verstorbenenlisten) zu einzelnen Friedhöfen gescannt. Viele Listen sind alphabetisch sortiert und geben Grabnummern zu den Personen an.
Suchen Sie in der Strukturansicht im Bestand EL 228 b II den betreffenden Ort und schauen Sie die Scans durch. Die Grabnummer entspricht der Nummer des Grabsteins.
Achtung! Viele der Einheiten sind nicht vollständig gescannt.
Hinweis zur Personenrecherche
Bei einigen Orten, wie z. B. Bad Cannstatt, wurden die Namen auf den Grabsteinen nicht erfasst. In diesen Fällen finden Sie den Grabstein einer Person weder über die „Einfache Suche“ noch über die „Personensuche nach Orten“. In diesen Fällen empfehlen wir, wenn sie den Ort kennen, an dem die Person begraben wurde, im Bestand EL 228 b II alle Fotografien zum betreffenden Ort zu durchsuchen.
Zudem gibt es einige Orte wie Berlichingen, Diersburg und Gailingen für die es keine Fotos oder nur Überblicksfotos gibt.
Nach Orten recherchieren Nutzen Sie die Strukturansicht im Bestand EL 228 b II , um den jüdischen Friedhof oder die Friedhöfe in einem konkreten Ort zu recherchieren. In der Gliederung auf der linken Seite finden Sie in alphabetischer Reihenfolge die Orte und die jeweiligen Friedhöfe. Wenn Sie auf den Ort klicken, erscheint rechts im Bild der Datensatz zu diesem Ort und dem jüdischen Friedhof. Dort finden Sie Links zu weiterführenden Informationen zu diesem Friedhof in der Alemannia Judaica und bei Wikipedia.
Wenn Sie auf das Plus-Zeichen (+) links neben der Ortsangabe klicken, öffnet sich eine Übersicht der Grabsteine. Wählen Sie eine Gruppe aus, beispielsweise „Grabstein 1-20“, und klicken Sie diese an. Dann erscheint rechts im Bild eine Auflistung der dokumentierten Grabsteine. Klicken Sie auf das Wort „Archivalieneinheit“. Nun sehen Sie eine Transkription der Inschrift und weiter unten ein kleines Foto des Grabsteins. Klicken Sie auf das Foto. Das Foto des Grabsteins wird jetzt groß im Viewer angezeigt. Im Dropdownmenü „Helligkeit“ rechts oben können Sie die Graustufen so anpassen, dass Sie die Details am besten sehen. Download
Wenn Sie ein Foto herunterladen wollen, klicken Sie oben rechts auf Menü. Es öffnet sich ein weißes Fenster mit verschiedenen Optionen.
Wählen Sie unter Download „Bilddatei herunterladen“.
Zur Geschichte des Bestands Die jüdischen Friedhöfe in Baden-Württemberg sind heute geschützte Kulturdenkmale. Auf Grund eines Beschlusses des baden-württembergischen Landtages aus dem Jahr 1989, der die Dokumentation und Erhaltung jüdischer Friedhöfe in Baden-Württemberg zum Inhalt hatte, erhielt das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg den Auftrag einer umfassenden Dokumentation aller einschlägigen Grabsteine. Wesentliche Grundlage dieser Arbeit waren Abzüge von Fotos, die vom Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland in Heidelberg zwischen 1985 und 1992 von fast allen jüdischen Grabsteinen in Baden-Württemberg angefertigt worden waren.
Der Kopiensatz mit rund 85.000 Abzügen wurde nach Abschluss des Projekts im Mai 2008 zusammen mit den vom Landesdenkmalamt erarbeiteten Friedhofsdokumentationen in Papierform und einer Datenbank mit Dokumentationsergebnissen für einen großen Teil der Gräber an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben. Diese Datenbank enthält neben historischen, kunst- und sprachwissenschaftlichen Details insbesondere auch genealogisch relevante Sachverhalte.
Im Zuge eines von der Kulturgutstiftung Baden-Württemberg finanzierten Projekts wurde diese wertvolle Überlieferung 2011 im Staatsarchiv Ludwigsburg als Bestand EL 228 b II für die Online-Nutzung erschlossen. Die aus vielen Einzeltabellen bestehende Datenbank wurde in ein für das Findmittelsystem des Landesarchivs geeignetes Format aufbereitet, der gesamte Fotobestand eingescannt, jedes Foto mit individueller Signatur versehen und - soweit möglich - mit den zur Verfügung gestellten Datenbankinhalten verknüpft. Damit ist der 1985-1992 flächendeckend fotografisch gesicherte Zustand der Grabsteine in Verbindung mit den Erschließungsdaten für weitere Forschungen online zugänglich.
Weitere Informationen zum Bestand finden Sie in der Einführung .