Schaukelwiege aus der Baar [Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe]
Bemalte Schaukelwiege aus der Baar [Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe]

Krippenspiele, Aufstell-Krippen, Weihnachtslieder – die heutige Weihnachtszeit wird häufig als eine Zeit mit Traditionen für alle Sinne erlebt. Schon im Spätmittelalter wurde diese Zeit vielseitig inszeniert. So entstand etwa ausgehend von Frauenklöstern der Brauch, bei der Mitternachts- oder Frühmesse zu verschiedenen Liedern ein Jesuskind zu wiegen.

Dieses sogenannte „Kindelwiegen" war als eine Art bildlicher Ausdruck für die Andacht zum Jesuskind gedacht. Dazu wurde ein Jesuskind in Holz oder Wachs nachgebildet und in einer feierlichen Begehung in eine Wiege gelegt und mit Gesang in den Schlaf gewiegt.

Später besaßen viele bürgerliche Haushalte ein eigenes Christkind und brachten es zum Gottesdienst zum Wiegen mit. In vielen Kirchen stand das Christkind nach diesem Gottesdienst bis Mariä Lichtmess auf dem Altar.

So gilt das Kindelwiegen als eine Art Vorläufer der aufstellbaren Weihnachtskrippen wie wir sie heute kennen. Praktiziert wurde der Brauch des Kindelwiegens in nahezu allen Frauenklöstern, so beispielsweise auch im Kloster Wald, einer ehemaligen Zisterzienserinnenabtei in der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen, hier sind unter anderem Berichte vom „Kindelwiegen“ der „weißen Frauen“ (der Zisterzienserinnen), in der heiligen Nacht, wenn die Klosterleute zur Mette kamen, überliefert.

Das Kindelwiegen wird darüber hinaus als eine mögliche Wurzel des Singens von Weihnachtsliedern in deutscher Sprache gewertet. Zahlreiche noch heute bekannte Weihnachtslieder gehen auf die Tradition des Kindelwiegens zurück. So auch das Weihnachtslied „Joseph, lieber Joseph mein“, ein Wiegenlied das mit den Zeilen "Joseph, lieber Joseph mein / Hilf mir wieg'n mein Kindelein, / Gott, der wird dein Lohner sein / Im Himmelreich, der Jungfrau Sohn Maria" beginnt und vermutlich im 14. Jahrhundert vom Mönch von Salzburg aufgezeichnet wurde.

Mehr zum Thema Frömmigkeit im Spätmittelalter und den daraus entstandenen Traditionen erfahren Sie auch in der virtuellen Ausstellung "Himmelswege" der Deutschen Digitalen Bibliothek.

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 Einer der Einkehrbräuche ist das Adventssingen, hier in Neenstetten auf der Schwäbischen Alb 1955, [Quelle: Landesmedienzentrum BW]
Einer der Einkehrbräuche ist das Adventssingen, hier in Neenstetten auf der Schwäbischen Alb 1955, [Quelle: Landesmedienzentrum BW]

In alten Oberamtsbeschreibungen findet sich viel Interessantes, auch über die Adventszeit. Zu dem früher verbreiteten und regional unterschiedlich ausgeprägten Klöpfeln heißt es in der Beschreibung des Oberamts Künzelsau: An den drei ersten Donnerstagen der Adventszeit singen die Kinder vor jedem Haus (in Westernhausen und Umgebung nach dem Betläuten) und erhalten Obst, Marzipan gen. Zuckerdockelich, Griffel etc. Im Oberamt Mergentheim war das Anklepferli armen Kindern erlaubt, die in Städten wohnten. Im Oberamt Rottweil steht das Klöpfeln im Zusammenhang mit dem Nikolaustag. Am Vorabend werden getrocknete Erbsen oder Steinchen an die Fenster geworfen, damit die Kinder merken, der Klaus geht herum und stellt seine Geschenke vor die Türen. Michael Grimm erwähnt in seiner 1867 veröffentlichten Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd das Anklopfet sowohl für Kinder, die von ihren Verwandten Leckereien bekommen als auch für Arme, die mit einem Vers um Brot und andere Lebensmittel bitten dürfen. Grimm beschreibt damit außerdem kleine Präsente, die Geschäftsleute guten Kunden vor Weihnachten zukommen ließen.

Das Klöpfeln, auch Anklopfen, gehört zu den im Ursprung heidnischen Bräuchen der dunklen Zeit um die Wintersonnwende, wo mit viel Lärm Geister und Dämonen vertrieben werden sollten. Zuweilen scheint das Klöpfeln als Orakel eingesetzt worden zu sein. Glück oder Unglück im kommenden Jahr wurde durch klopfen an die Stallwände erfragt. Wenn die Tiere antworteten, weissagten sie die anstehenden Todesfälle. Hier ist eine Verbindung zu den Rauhnächten erkennbar. Im Lauf der Zeit entwickelten sich regional unterschiedliche Formen. Im Odenwald finden Klopfnächte in Verkleidung statt, begleitet von heftigem Schlagen an Wände und Türen. Auch kleine Gegenstände wie Kies oder Körner werden an Wände und Fenster geworfen. Die Klöpfel- oder Klopfnächte können sich über mehrere Tage in der Adventszeit ziehen. Üblich sind Donnerstage oder Sonntage, zuweilen auch die Tage unmittelbar vor Weihnachten. Heute ist das Klöpfeln oder Anklopfen vorwiegend in den Alpenländern verbreitet, auch als Bestandteil der Einkehrbräuche. Damit kann die Bitte um eine gute Ernte im neuen Jahr verbunden sein. Für das vorgetragene Lied, einen Vers oder Segensspruch erhalten die Anklopfer eine Essensgabe. Wie andere heidnische Bräuche verwob sich das Klöpfeln mit christlichem Gedankengut. Als Bestandteil der Weihnachtsgeschichte fand es Eingang in religiöse Spiele der Vorweihnachtszeit. Maria und Joseph klopfen auf dem Weg nach Bethlehem an die Haustüren um eine Herberge zu finden. Die Szenen werden mit Wechselgesängen oder dem Aufsagen von Versen dargestellt. In einigen Frauenklöstern kündigte das Klöpfeln die nahende Geburt des Jesuskindes an. Als sich im 19. Jh. eine verbesserte Sozialfürsorge entwickelte, bekamen die den Armen vorbehaltenen Heischebräuche und das Bitten um Essensgaben den Status der Bettelei und verschwanden aus dem öffentlichen Leben.

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 Schmuck für den Weihnachtsbaum in Luftschiffform [Quelle: Zeppelin Museum]
Schmuck für den Weihnachtsbaum in Luftschiffform [Quelle: Zeppelin Museum]

Schon in der vorchristlichen Zeit stellte man zur Wintersonnenwende einen Tannenbaum auf. Der erste christliche Weihnachtsbaum wurde hingegen 1539 im Straßburger Münster aufgestellt.

Einzug in die Privaträume und Wohnzimmer der Bürgerinnen und Bürger hielt der Weihnachtsbaum verhältnismäßig spät. Als ein Grund für die zunehmende Verbreitung des Brauchs im Laufe des 19. Jahrhunderts wird auch der deutsch- französische Krieg 1870/71 gesehen. Um seine Soldaten aufzumuntern, schickte König Wilhelm zu Weihnachten eine Unzahl von Fichtenbäumchen an die Front. Wieder zu Hause, übernahmen die Heimkehrer den Christbaum und etablierten ihn als festen Bestandteil der Weihnachtsfeier.

Bis heute schmücken wir an Weihnachten den Tannenbaum, um mit seinem Grün an das Leben zu erinnern. Früher schmückten vor allem Äpfel, Nüsse, Dattel, süße Brezeln, Papier- oder Strohsterne und natürlich Kerzen den Baum. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts vollzog sich dann der Wechsel zu Nachbildungen, u.a. auch von Alltagsgegenständen, wie Tieren, Spielzeug, Instrumenten und Engeln. Im späten 19. Jahrhundert kam dann die Idee auf, dass Weihnachtsbaumdekorationen auch kommerzielle Produkte und ein gewinnbringendes Geschäft sein könnten.

Das hier zu sehende Exemplar stammt aus dem Zeppelin Museum in Friedrichshafen. Das Zeppelin Museum, das seinen Namen den von Graf Zeppelin entwickelten Luftschiffen verdankt, ist ein Museum, das sich den innovativen Prozessen in Technik, Kunst und Gesellschaft verschrieben hat.

Es beherbergt zwei Sammlungen. Zum einen die weltweit größte Sammlung zur Luftschifffahrt und der Innovation „leichter als Luft“.Highlight in diesem Bereich ist die begehbare Teilrekonstruktion von LZ 129 Hindenburg. Die Sammlung wird schrittweise um technisch innovative Produkte erweitert, die von Friedrichshafen aus weltweit Bedeutung erlangt haben.

Zum anderen verfügt das Zeppelin Museum über eine Kunstsammlung mit Werken innovativer Werkstätten des Mittelalters und des Barock, die über Österreich hinaus bis nach Italien und Ungarn exportierten. Während des Dritten Reichs wurde der Bodensee Zufluchtsraum für führende Künstler der Avantgarde, wie beispielsweise Otto Dix, Max Ackermann, Erich Heckel oder Willi Baumeister. Diese Künstler bilden einen weiteren Schwerpunkt der Kunstsammlung. Die Kunstsammlung wird schrittweise um innovative und technikaffine Positionen der Gegenwartskunst erweitert.

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Die Synagoge in Mosbach, vor 1938, Quelle Landesarchiv BW, HStAS, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1962.
Die Synagoge in Mosbach, vor 1938, Quelle Landesarchiv BW, HStAS, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1962.

Als der Bezirksrabbiner Leopold Löwenstein am 16. Dezember 1923 im gesegneten Alter von 80 Jahren in Mosbach verstarb, war er ein hochgeachteter Mann, Ehrenbürger seines Wohnorts und Träger eines Ritterkreuzes 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, mit dem das Haus Baden besondere Verdienste würdigte. Die Biographie des Rabbiners zeigt das Leben eines orthodoxen Juden, der mit vielen Veränderungen konfrontiert war, sich dennoch stets für seine Umwelt interessierte und dies gut mit seinen religiösen Anliegen verbinden konnte. Sie wirft darüber hinaus ein Licht auf die Welt der ländlichen Juden und ihrer Kultur, für deren Verblassen Leopold Löwenstein versucht hatte ein Bewusstsein zu schaffen.

Die Verfassungen von Baden und Württemberg ermöglichten im Verlauf des 19. Jh. eine allmähliche politische Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung. Diese verließ ihre bis dahin meist ländlichen Wohnorte und siedelte sich in Städten an. Hatten sich die ländlichen Gemeinden weitgehend selbst organisiert, was Sozial-, Schul- und Religionsangelegenheiten betraf, wurde dies nun Gegenstand einer zentralen obrigkeitlichen Verwaltung unter Beteiligung des Staates. Es begann ein Anpassungsprozess, jüdische Vereinigungen entstanden und mit der Zeit traten Angehörige jüdischen Glaubens den bestehenden bürgerlichen Vereinen bei. Die neuen liberalen Strömungen innerhalb der jüdischen Religionsgemeinschaft gefielen nicht allen, wie die Haltung einiger Familien zeigt, die 1868 der Israelitischen Gemeinde Karlsruhe den Rücken kehrten.

Leopold Löwenstein, 1843 als Sohn eines Rabbiners in Gailingen am Hochrhein geboren und gleichzeitig ein badischer Patriot, versuchte demgegenüber einen eigenen Weg einzuschlagen. Der junge Leopold besuchte die höheren Schulen von Tauberbischofsheim und Karlsruhe. Mehrere Jahre verbrachte er an der Universität Würzburg, wo er unter anderem Geschichte und Philosophie belegte, begleitet von Studien an weiterführenden jüdischen Einrichtungen. Entscheidende Impulse bekam er an der Talmudschule des wegweisenden orthodoxen Rabbiners Seligmann Baer Bamberger in Würzburg. In Eisenstadt im Burgenland suchte er die Jeschiwa unter Israel Hildesheimer auf, der eine neo-orthodoxe Anschauung für das deutschsprachige Judentum propagierte. Nach Beendigung seiner Ausbildung arbeitete Löwenstein als Lehrer in Hamburg, Güstrow und Tauberbischofsheim. Im Anschluss war er bis 1872 Rabbiner in seinem Geburtsort Gailingen, wo sich die Gemeinde modernen Entwicklungen gegenüber sehr aufgeschlossenen zeigte. Rabbi Löwenstein sah darin einen Verlust der jüdischen Kultur und ihrer alten Traditionen, auch in geschichtlicher Hinsicht. Daraufhin wechselte er nach Mosbach ans Bezirksrabbinat, das auch für Merchingen und Wertheim zuständig war. Hier gründete er jüdische Vereine, um den Zusammenhalt und das Bewusstsein für diese Kultur zu entwickeln.

Mehrere Jahre nach dem Tod Löwensteins erschien ein Beitrag in der Zeitschrift Der Israelit über die kleine orthodoxe Gemeinde Strümpfelbrunn im Rabbinat Mosbach, die den sehr berührenden Eindruck von Situationen vermittelt, die andernorts längst verschwunden waren: Pessach inmitten des Odenwalds […] Ein Kraftwagen der Reichspost bringt uns durch prächtige Waldungen in einer knappen halben Stunde von dem 130 Meter hoch gelegenen Eberbach nach Strümpfelbrunn, das umrahmt von dunklen Wäldern, etwa 600 bis 700 Meter hoch liegt. Das erste Haus dieses Ortes ist das Wirtshaus zum Löwen, das wir besuchen […] Als eine lobenswerte Eigenart ist hervorzuheben, dass hier, entgegen dem 'Minhag' (Tradition, Gebrauch) der meisten Landgemeinden, während des Gottesdienstes kein Wort gesprochen wird. Alle Anwesenden sind mit Herz und Seele bei der Tefilloh (Gebet) […] Eine Eintracht herrscht unter den Mitgliedern, wie man sie ihresgleichen wohl kaum in anderen Landgemeinden antrifft. Diese drückt sich besonders darin aus, dass jeder, der zur Tora tritt, jedem Gemeindemitglied, ob verwandt oder nicht, einen Mischeberach (Segensspruch) zukommen lässt. Nach dem Gottesdienst geht es wieder zu unserem Wirt. Er versteht, den Seder in altherkömmlicher Weise mit lieblichen und vertrauten Melodien zu geben. Die Festtafel in diesem einfach Dorfgasthof kann von erstklassigen Hotels berühmter Badeorte wohl kaum übertroffen werden.

Leopold Löwenstein setzte seine Ziele auch publizistisch und auf überregionaler Ebene um. Es entstanden Schriften zu historischen, topographischen, biographischen und literarischen Themen. Er sammelte jüdische Lieder und gab ab 1899 die Beilage Blätter für Jüdische Geschichte und Litteratur zu Der Israelit heraus. Ab 1901 arbeitete er bei der in New York erscheinenden Jewish Encyclopedia mit und ab 1917 im Sonderausschuss von Germania Judaica zur Förderung der Wissenschaft des Judentums mit Sitz in Breslau. Neben all seinem Einsatz für die orthodox-jüdische Glaubensrichtung wird Leopold Löwenstein als höchst toleranter und herzensguter Mensch beschrieben, der darüber hinaus eine patriotische Haltung gegenüber Baden vertrat. Alle vier Söhne kämpften im Ersten Weltkrieg, einer von ihnen fiel 1915 in Russland. Für seine historische Arbeit erhielt Löwenstein das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen. 1920 wurde er in den Oberrat der Israeliten in Baden berufen. Kurz vor seinem Tod zeichneten ihn die Mosbacher 1923 als ersten Ehrenbürger der Stadt aus. Leopold Löwenstein wurde auf dem jüdischen Friedhof von Mosbach beerdigt.

Die ausführliche Biographie von Leopold Löwenstein finden Sie auf LEO-BW

Der Beitrag über Strümpfelbrunn erschien am 31. April 1931 in der Zeitschrift Der Israelit. Zitat und Übersetzungen nach Alemannia Judaica, aufgerufen am 12.12.2021.

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Christoph von Schmid (1768–1854) um 1825 [Quelle: Wikipedia gemeinfrei]
Christoph von Schmid (1768–1854) um 1825 [Quelle: Wikipedia gemeinfrei]

Ihr Kinderlein, kommet ist eines der beliebtesten Weihnachtslieder. Den Text verfasste Christoph von Schmid vermutlich um die Zeit 1808/10. Gesungen wird es heute mit der Melodie von Johann Abraham Peter Schulz, der aus Lüneburg stammte, als Hofkapellmeister in Kopenhagen tätig war und sich der Förderung von Volksliedern widmete. Mit der Komposition vertonte Schulz zunächst ein Frühlingsgedicht.

Schmid wurde 1768 als Sohn einer Beamtenfamilie in Dinkelsbühl geboren. Nach dem Abitur war er als Hauslehrer tätig und begann 1785 ein Studium der Philosophie und Theologie an der bischöflichen Universität in Dillingen, wo er engen Kontakt zu seinem Professor Johann Michael Sailer, später Bischof von Regensburg, pflegte. Sailer war einer der ersten Vertreter der seelsorgerisch ausgerichteten Pastoraltheologie und bezog philosophisch-aufklärerische Gedanken sowie Pädagogik und Psychologie in seine Lehre ein. Auf ihn geht ein wesentlicher Teil der Anregungen zurück, die in Schmids Schriften und Versen, die vor allem für Kinder gedacht waren, Verwendung fanden.

Nach der Priesterweihe 1791 und Stellen im bayrischen Nassenbeuren bei Mindelheim sowie als Distriktsschulinspektor in Thannhausen verbrachte Schmid die Zeit von 1816 bis 1827 in Oberstadion, wo er als Pfarrer an der katholischen Kirche St. Martin tätig war. Schwester Therese, die mit einem Oberamtsarzt verheiratet war, lebte in Ellwangen. Insgesamt schrieb Schmid rund 50 kleine Geschichten und Gedichte mit religionspädagogischem Hintergrund in einer kindgerechten und verständlichen Erzählweise. Besonderen Anklang fanden Der Weihnachtsabend oder auch Die Ostereyer. Damit wurde Schmid zu einem der ersten Jugendschriftsteller, seine Texte in und über Europa hinaus bekannt und in viele Sprachen übersetzt. Berufungen an verschiedene Universitäten, darunter Heidelberg und Tübingen, lehnte Schmid ab. 1827 wurde er Domkapitular in Augsburg.

Schmids berühmtestes Werk, das anfangs den Titel Die Kinder bey der Krippe trug, erschien 1811 anonym in dem von Schmid herausgegebenen Band Christliche Gesänge zur öffentlichen Gottesverehrung in Augsburg, 1818 dann unter Nennung des Namens. Von den insgesamt acht Strophen werden heute meist vier gesungen.

Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all,
zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall,
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

O seht in der Krippe im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hell glänzendem Strahl
in reinlichen Windeln das himmlische Kind,
viel schöner und holder als Engel es sind.

Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh,
Maria und Josef betrachten es froh,
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie;
stimmt freudig, ihr Kinder – wer wollt sich nicht freun? –,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein.

Mehr Lieder für Weihnachten und andere Gelegenheiten finden Sie unter Lieder Projekt, ein Gemeinschaftsprojekt unter Beteiligung des SWR, das das Liedersingen für Kinder fördert

Im Krippenmuseum von Oberstadion ist ein Raum dem Andenken an Christoph von Schmid gewidmet, der sogar als eine der Krippenfiguren des Museums verewigt wurde.

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