Tairnbach

Bereich um den Standort der Synagoge unweit des Schlosses auf der Badischen Gemarkungskarte (1878). 1881 wurde das als baufällig bezeichnete Gebäude verkauft, die Gemeinde löste sich 1885 auf. [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H-1 Nr. 1853]
Bereich um den Standort der Synagoge unweit des Schlosses auf der Badischen Gemarkungskarte (1878). 1881 wurde das als baufällig bezeichnete Gebäude verkauft, die Gemeinde löste sich 1885 auf. [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H-1 Nr. 1853]

Dieser Beitrag stammt aus der Studie von Franz Hundsnurscher und Gerhard Taddey, Die jüdischen Gemeinden in Baden. Denkmale, Geschichte, Schicksale, hg. von der Archivdirektion Stuttgart (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 19), Stuttgart 1968.

Die Studie wird hier in der Originalfassung als Volltext zugänglich gemacht und separat bebildert. Inhalte und Sprachgebrauch entsprechen dem Stand von 1968. Weitere Informationen zur Entstehung und Einordnung der Studie finden Sie hier.

Tairnbach war vor dem Anfall an Baden 1803 als Besitz der ritterschaftlichen Familie von Überbruck dem Fränkischen Ritterkreis inkorporiert. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts ließen sich hier Juden nieder. 1825 machten die 124 Juden genau ein Drittel der Bevölkerung des Dorfes aus. Die jüdische Gemeinde wurde 1827 dem Rabbinatsbezirk Heidelberg zugewiesen, nahm aber dann sehr schnell an Zahl ab. 1875 zählte man nur noch 34 Juden. Schon vor 1885 wurde die jüdische Gemeinde, über deren Geschichte nichts Näheres bekannt ist, aufgelöst. Bei der Volkszählung von 1900 lebte kein Jude mehr in Tairnbach.

 

Zitierhinweis: Hundsnurscher, Franz/Taddey, Gerhard: Die jüdischen Gemeinden in Baden, Stuttgart 1968, Beitrag zu Tairnbach, veröffentlicht in: Jüdisches Leben im Südwesten, URL: […], Stand: 20.12.2022

Lektüretipps für die weitere Recherche

  • 1200 Jahre Mühlhausen im Kraichgau mit den Ortschaften Rettigheim und Tairnbach, 1982, S. 276-277 und 285.
  • Gräberverzeichnis Waibstadt, 1913, S. 52ff.
  • Hahn, Joachim/Krüger, Jürgen, „Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...“. Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen, hg. von Rüdiger Schmidt (Badische Landesbibliothek, Karlsruhe) und Meier Schwarz (Synagogue Memorial, Jerusalem), Stuttgart 2007.
  • Höflin, Gerhard, Jüdisches Leben in Tairnbach, in: Historische Streiflichter aus Tairnbach. Heimatbuch, hg. vom Heimatverein Tairnbach, Bad Schönborn 1995, S. 72-78.
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