22.11.1918

Urkunde über den Thronverzicht von Großherzog Friedrich II. von Baden

Urkunde über den Thronverzicht Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich und Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Max von Baden
Urkunde über den Thronverzicht Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich und Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Max von Baden (Landesarchiv BW, GLAK, 230 Nr. 154)

Im November 1918 gewannen die revolutionären Ereignisse an Dynamik. Die Proklamation von Großherzog Friedrich II. von Baden am 9. November 1918, in der der Monarch eine Verfassungsreform versprach, war bereits am nächsten Tag überholt. In derselben Nacht wurde eine „vorläufige Volksregierung“ gebildet, die ihrerseits Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung ankündigte. Der Großherzog, der seine Residenz zwischenzeitlich fluchtartig verlassen hatte, akzeptierte dies nur widerwillig. Am 13. November ließ er sich nach einer nächtlichen Verhandlung mit der provisorischen Regierung zu einem vorläufigen Regierungsverzicht bewegen. Doch dem Mannheimer Arbeiter- und Soldatenrat und den Parteien ging dies nicht weit genug: Sie wollten die Republik. Am 22. November 1918 erklärte Friedrich II. den endgültigen Thronverzicht: „Ich will kein Hindernis sein derjenigen Neugestaltung der staatsrechtlichen Verhältnisse des badischen Landes. […] [Ich] entbinde die Beamten, Soldaten und Staatsbürger ihres Treueides und verzichte auf den Thron. […] Gott schütze mein liebes Badner Land!“

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