31.03.1919
Maueranschlag „An die Bewohner Stuttgarts“
Im Frühjahr 1919 erklärte der Landesausschuss der Arbeiter- und Soldatenräte, der die von Wilhelm Blos geführte Regierung unterstützte, in Stuttgart den Belagerungszustand. Die Regierung sah sich „gezwungen, gegen den Terror einer kleinen verbrecherischen Gruppe rücksichtlos von ihren Machtmitteln Gebrauch zu machen.“ Was war geschehen? Der „Aktionsausschuss des geeinten Proletariats“, der sich aus dem linken Flügel der USPD und linksradikalen Spartakisten zusammensetzte, rief am 31. März 1919 zum Generalstreik auf. Vereinzelt kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Kommunisten. Nachdem die moderaten Kräfte in den Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung am 12. Januar 1919 einen klaren Sieg davongetragen hatten und die USPD aus der Regierung ausgeschieden war, setzten die radikalen Kräfte auf eine gewaltsame Durchsetzung ihrer Revolutionsvorstellungen und machten sich dabei die weit verbreitete Unzufriedenheit über den mangelnden Reformwillen der Reichsregierung auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet zunutze.