Waldner, Karl Friedrich 

Geburtsdatum/-ort: 04.03.1874;  Langenenslingen
Sterbedatum/-ort: 10.06.1932;  Sigmaringen
Beruf/Funktion:
  • Pfarrer, Studienrat, Rektor
Kurzbiografie: 1887-1895 Gymnasium Hedingen in Sigmaringen mit Abitur
1895-1898 Theologiestudium in Freiburg
1899 Priesterweihe St. Peter/Schwarzwald
1899 Vikar St. Stephan in Konstanz
1900 Vikar in Meersburg, Kooperator im Münster Konstanz, Benefiziatsverweser in Sigmaringen-Hedingen, Präfekt im Fideliskonvikt Sigmaringen
1902 Wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen (Staatsexamen in Religion, Hebräisch und Griechisch) an der Universität München
1902-1904 Theologische Studien in München, Berlin und Paris
1904 Kaplaneiverweser in Gammertingen
1905 Pfarrverweser in Owingen
1907 Rektor des Fideliskonvikts und Nachprädikaturverweser in Sigmaringen
1915-1916 zusätzlich Pfarrverweser in Sigmaringen
1920 zusätzlich Religionslehrer am Gymnasium Hedingen in Sigmaringen
1920 Promotion an der Universität Freiburg zum Dr. theol. cum laude mit einer Arbeit „Der Segen Jakobs“ (1 Mose Kap. 49)
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Eltern: Vater: Anton Waldner (1842-1921), Bürgermeister in Langenenslingen
Mutter: Maria, geb. Sauter (1845-1932)
Geschwister: Margarethe
Hermann
Franz
Ludwig
Moritz (1872-1931), Bürgermeister in Langenenslingen
GND-ID: GND/1012370038

Biografie: Karl Werner Steim (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 1 (2006), 293-294

Nach einer ersten Tätigkeit als Seelsorger bestand Waldner 1902 in Bonn die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen und nahm dann das Studium der orientalischen Sprachen auf, das ihn nach München, Berlin und an die Sorbonne in Paris führte. Danach war er kurz wieder in der Seelsorge tätig. 1907 berief ihn der Erzbischof von Freiburg als Rektor an das St. Fidelishaus in Sigmaringen, dessen Präfekt er schon 1901-1902 gewesen war. Sein in langem Studium erworbenes Wissen machte ihn zum Lehrer, Erzieher und Seelsorger der Jugend. Er war ein unermüdlicher Mahner der Säumigen und Förderer der Talente. Daneben war er stets als Seelsorger tätig als Verweser der Nachprädikaturpfründe und zeitweise als Pfarrverweser von Sigmaringen. Auch die Unteroffiziervorschule, die höhere Mädchenschule und die Volksschule in Sigmaringen lernten ihn als Lehrer und Erzieher schätzen. Trotzdem fand er die Zeit, an der Universität Freiburg den theologischen Doktor zu erwerben. 1920 wurde Dr. Waldner als Studienrat an das Staatliche Gymnasium in Sigmaringen berufen. Sein wissenschaftliches Interesse galt nicht nur seinem Spezialgebiet, den orientalischen Sprachen, er hielt sich auch in den übrigen theologischen Disziplinen auf dem Laufenden und verfolgte mit regem Eifer die sozialen, politischen und geistigen Strömungen der Zeit. In zahlreichen öffentlichen Vorträgen teilte er anderen aus dem reichen Schatz seines Wissens mit. Seine Lebensarbeit war der Erziehung der hohenzollerischen Jugend, vor allem des priesterlichen Nachwuchses, gewidmet, sein Leitgedanke das Wohl der Jugend. Waldner förderte deshalb auch das kirchliche Vereinswesen. In Sigmaringen rief er den Lehrlingsverein ins Leben, leitete 13 Jahre den christlichen Mütterverein und gründete eine Ortsgruppe des Bundes Neudeutschland, dessen geistlicher Leiter er war. Die katholische Presse in Hohenzollern hatte in ihm einen eifrigen Mitarbeiter, der manch richtungsweisenden Artikel schrieb. Als aktives Mitglied der Zentrumspartei über 30 Jahre wollte er den christlichen Grundsätzen im Leben Geltung verschaffen. Waldner hielt auch viele Vorträge in der Sigmaringer Ortsgruppe des Windthorstbundes. Nach seinem überraschenden Tod fand er in seiner Heimatgemeinde Langenenslingen seine letzte Ruhestätte.
Quellen: PA im EAF.
Werke: Theateraufführungen in Sigmaringen vor 100 Jahren, in: s'Zollerländle 3 (1927), 27-29; Beiträge in der Festnummer zur 300jährigen Gedenkfeier des Märtyrertodes des hl. Fidelis von Sigmaringen, in: Hohenzollerische Volkszeitung 1922 Nr. 94.
Nachweis: Bildnachweise: Fotos in der PA, in der Hohenzollerischen Heimatbücherei Hechingen und in Privatbesitz.

Literatur: Nachrufe: Hohenzollerische Volkszeitung Nr. 141 vom 13. 7. 1932 und Nr. 143 vom 15. 7. 1932; Der Zoller Nr. 134 vom 13. 7. 1932; FDA 64 (1936), 31; Hohenzollerischer Landeskalender, 1933, 40.
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