Föhr, Ernst 

Geburtsdatum/-ort: 15.04.1892;  Josefslust, Ortsteil von Leibertingen, Landkreis Sigmaringen
Sterbedatum/-ort: 19.01.1976;  Freiburg i.Br.
Beruf/Funktion:
  • Prälat, Zentrumspolitiker (MdL, MdR), Generalvikar der Erzdiözese Freiburg
Kurzbiografie: 1897-1910 Schulzeit: Volksschule Wollmatingen bis 1901, Bürgerschule Säckingen 1901/02, Realschule Waldshut 1902/06, Realgymnasium Waldshut 1906/08, Humanistisches Gymnasium in Konstanz mit Abitur („sehr gut“)
1910-1913 Theologiestudium in Freiburg i.Br.
1913-1914 Theologiestudium in Rom, Germanicum
1914-1915 Priesterseminar St. Peter. Diakonat April 1915; Priesterweihe als Soldat 30. Juni 1915 in St. Peter im Schwarzwald
1915-1918 Infanterieregiment 170 in Offenburg, Sanitäter, Lazarettgeistlicher in Ettlingen, Feldgeistlicher 8. Landwehrdivision an der Westfront, Eisernes Kreuz II. Klasse, Ehrenkreuz für Frontkämpfer
1918-1920 Studium der Nationalökonomie in Freiburg mit Promotion zum Dr. rer. pol. am 29. April 1920
1921-1933 Abgeordneter der Zentrumspartei im Badischen Landtag
1921-1932 Diözesanpräses des Volksvereins für das katholische Deutschland in Freiburg i.Br.
1928-1933 Abgeordneter der Zentrumspartei im Reichstag in Berlin, Wahlkreis 32 Baden
1931-1933 Führer der Badischen Zentrumspartei
1933-1939 Pfarrer in Sölden bei Freiburg
1935 Aufgrund einer Denunziation Verhör durch die Gestapo
1939-1943 Pfarrer in Offenburg, Hl. Kreuz
1943-1958 Pfarrer in Freiburg, St. Johann
1943 Verurteilung zu drei Monaten Haft, durch Amnestie aufgehoben
1958-1968 Generalvikar der Erzdiözese Freiburg
1963 Apostolischer Protonotar
1965 Dr. theol. h.c. der theologischen Fakultät der Universität Freiburg
Weitere Angaben zur Person: Religion: römisch-katholisch
Eltern: Gottlieb Föhr, Reichsbahnwart (+ 27.01.1925 in Singen)
Karolina, geb. Nagel (+ 31.01.1934 in Sölden)
Geschwister: 5
GND-ID: GND/116634588

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 1 (1994), 89-92
Quellen: Nachlaß im EAF
Werke: (Auswahl) Bibliographie der Schriften und Aufsätze Föhrs enthält seine „Personalakte Föhr“ im Nachlaß; Kulturkämpferei und Kulturpolitik, Karlsruhe 1925; Badische Steuer-Reform 1926, Karlsruhe 1926; Bekenntnisschule oder Simultanschule in Baden?, Karlsruhe 1927; Das Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaate Baden vom 12. Oktober 1932. Italienischer und deutscher Text nebst Anlagen, hg. und mit Einführung und Anmerkungen versehen von Ernst Föhr, Freiburg i.Br. 1933; Geschichte des Badischen Konkordats, Freiburg i.Br. 1958; Kirche und Pfarrei St. Johann Baptista zu Freiburg i.Br., Erolzheim 1958; Joseph Schofer, in: Der Sasbacher 1965, 64-68; Kirchliche Bautätigkeit unter Erzbischof Dr. H. Schäufele, in: Konradsblatt 50, 1966 Nr. 46
Nachweis: Bildnachweise: Fotos im Nachlaß im EAF und im Besitz des Verfassers

Literatur: Karl Färber, Ernst Föhr, in: Freiburger katholisches Kirchenblatt 1957, 321f.; Heinrich Köhler, Lebenserinnerungen, Stuttgart 1964, bes. 17, 38, 211, 265, 322; Horst Rehberger, Die Gleichschaltung des Landes Baden 1932/33, Heidelberg 1966; Werner Guldenfels, Zur Erinnerung an Prälat Dr. Ernst Föhr, in: Der Sasbacher 1976, 184-186; Rudolf Morsey, Der Untergang des politischen Katholizismus, Stuttgart/Zürich 1977, bes. 24, 156, 160, 174, 187f.; Manfred Plate, Ernst Föhr, 1892-1976, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit 86, 1977, 18-20; Paul-Ludwig Weinacht (Hg.), Die CDU in Baden-Württemberg und ihre Geschichte (= SpLBW 2) Stuttgart 1978, bes. 18, 46ff., 87ff. und passim; Franz Kern, Ernst Föhr, in: FDA 102, 1982, 139-148; Paul-Ludwig Weinacht und Tilman Mayer, Ursprung und Entfaltung christlicher Demokratie in Südbaden, Sigmaringen 1982, bes. 24ff., 59ff. und passim; Ulrich von Hehl, Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, Mainz 1984, Sp. 417; F. Kern, Generalvikar Ernst Föhr zum 100. Geburtstag, in: Konradsblatt 76 Jg. Nr. 16, 13 (mit Bild)
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