Steinmayer, Otto Adolf 

Geburtsdatum/-ort: 01.08.1876;  Göppingen a.d. Fils
Sterbedatum/-ort: 17.03.1960;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Flaschner, MdL-, MdR-SPD, Verfolgter des NS-Regimes, Post- und Verkehrsminister
Kurzbiografie: 1882-1890 Volksschule Göppingen
1890-1893 Flaschnerlehre, danach bis 1900 als Flaschner in Göppingen tätig
1895 SPD-Mitglied
1896-1904 Vorsitzender der SPD Göppingen
1900-1904 Krankenkassenangestellter in Göppingen
1904-1906 Angestellter des Metallarbeiterverbandes im Hauptbüro in Stuttgart, 1906-1909 Geschäftsführer in Pforzheim, 1909-1919 wieder in Stuttgart
1919-1920 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Weimar
1920-1933 MdL Württemberg, 1920-1924 und 1928-1933 Mitglied des Fraktionsvorstandes
1920-1924 Vorsitzender der SPD Württemberg, zugleich bis 1933 Landesparteisekretär
1928-1933 Mitglied des Württembergischen Staatsgerichtshofes
1933 Fristlose Kündigung als Landesparteisekretär; mehrfache Verhaftung, Hausdurchsuchungen, polizeiliche Überwachung
1944 VIII-X KZ Dachau
1945 VI.16. Direktor für Soziales in der Landesverwaltung des Innern in Stuttgart, (14.09.) Postminister von Württemberg-Baden
1946 I.17. Verkehrsminister von Württemberg-Baden und Mitglied der Vorläufigen Volksvertretung und der Verfassunggebenden Landesversammlung für Württemberg-Baden
1946-1950 MdL Württemberg-Baden
1946-1947 Mitglied des Verwaltungsrates der Bizone für Post- und Fernmeldewesen sowie für Verkehr
1949-1951 Stellvertretendes Mitglied des Bundesrates
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch, später konfessionslos
Verheiratet: 1905 Stuttgart, Anna Frida, geb. Goldbach (1881-1960)
Eltern: Jakob (1837-1896), Eisendreher aus Wannweil
Karoline Friederike, geb. Müller (1846-1932), aus Göppingen
Geschwister: 13
Kinder: Alexander Erich (1906-1996)
Liesel, verh. Ruoff (1910-1978)
Lotte, verh. Kurock (1910-1994, Zwilling zu Liesel)
Helene Elfriede, verh. Feierabend (* 1912)
GND-ID: GND/13008901X

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 394-396
Quellen: Personalakten bei den Personalakten des Staatsministeriums, Ablieferung 1995, HStAS, EA 1/151, Bü 45; schriftliche Auskunft des Stadtarchivs Göppingen vom 18.04.1997; Familienbuch der Stadt Stuttgart, 110, 297; Entschädigungsakte Steinmayer beim Landesamt für die Wiedergutmachung Baden-Württemberg (Stuttgart); Sitzungsprotokolle des Staatsministeriums Württemberg-Baden im HStAS, EA 1/920, C1/32; Protokolle der Verhandlungen der Vorläufigen Volksvertretung und der Verfassunggebenden Landesversammlung für Württemberg-Baden 1946; Protokolle der Verhandlungen des Landtags von Württemberg-Baden 1946-1950
Nachweis: Bildnachweise: Nationalversammlung, 9; Weik, 30 (vgl. jeweils Literatur)

Literatur: Die Nationalversammlung in Wort und Bild, 1919, 29; Wilhelm Keil, Erlebnisse eines Sozialdemokraten, Bd. 2, 1948, 36, 180, 476, 508, 681; Hermann Vietzen, Chronik der Stadt Stuttgart 1945-1948 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart 25), 1972, 63, 120, 129, 208, 212, 214, 432, 444; Paul Sauer, Demokratischer Neubeginn in Not und Elend. Das Land Württemberg-Baden 1945-1952, 1978, 47, 51, 71, 188f., 204, 229, 340f., 343, 348; Jörg Schadt/Wolfgang Schmierer (Hgg.), Die SPD in Baden-Württemberg und ihre Geschichte (SpLKBW 3), 1979, 223, 323, 334, 346, 351; Manfred Scheck, Zwischen Weltkrieg und Revolution. Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Württemberg 1914-1920 (Dissertationen zur Neueren Geschichte 10), 1981; Josef Weik, MdL und Landtagsgeschichte von Baden-Württemberg 1945-1984, 3. ergänzte Aufl., 1984; Wilhelm Heinz Schröder, Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898-1918. Biographisch-statistisches Handbuch (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 2), 1986, 209; Martin Schumacher (Hg.), M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945. Eine biographische Dokumentation, 2. unveränderte Aufl., 1992, 565f.; Peter Merseburger, Der schwierige Deutsche. Kurt Schumacher, 1995, bes. 230 u.ö.; Wilhelm Heinz Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933. Biographien – Chronik – Wahldokumentation. Ein Handbuch (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 7), 1995, 755; Jürgen Mittag, Die württembergische SPD in der Weimarer Republik. Eine sozialdemokratische Landtagsfraktion zwischen Revolution und Nationalsozialismus, 1997, bes. 185 u.ö.
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