Prismen- und Feldstecher-Fertigung 

Datierung :
  • 1916
Objekttyp: Video
Inhalt:
  • Im Film werden verschiedene Produktionsschritte in der optischen Industrie gezeigt, als erstes die mechanische Herstellung und manuelle Kontrolle von Prismen. Kontrolliert werden auch Feldstecher, die durch eine Wasserprobe auf Funktionalität und Wasserdichte getestet werden. Weitere optische Instrumente wie Fernrohre und Entfernungsmesser, aber auch Scheinwerfer, werden von einem Offizier und einem weiteren Mann in Zivil begutachtet. Einige der Fernrohre haben schwenkbare Arme, z.B. um aus der Deckung heraus beobachten zu können, zugeschnitten also auf eine militärische Nutzung. Im zweiten Teil des Films wird die Funktionsweise eines Fernrohrs illustriert. Es wird gezeigt, "was man mit dem Fernrohr sieht", indem, entsprechend mit dem runden Bildausschnitt, eine Brücke, rauchende Schornsteine und ein heranfahrendes Automobil gezeigt werden und darauf, stark verschwommen, dasselbe Bild mit der 3 Kilometer entfernten Brücke. Der Film zeigt die Errungenschaften der damaligen optischen Industrie und Wissenschaft. Aufgenommen ist er mit einem Objektiv von Zeiss. Als Ort ist die Zweigniederlassung Wien der Firma Zeiss genannt. Die Optischen Werkstätten Carl Zeiss in Jena waren zum Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Feinmechanik und der Optik führend. Der Mikroskophersteller Ernst Abbe, ebenfalls ein Pionier in seinem Gebiet, war Partner von Carl Zeiss und langjähriger Miteigentümer des Unternehmens. Beide verband die Idee, Wissenschaft und industrielle Produktion zu verknüpfen. Das Unternehmen Zeiss entwickelte neben zahlreichen weiteren optischen Instrumenten wie Mikroskopen auch das Fernglas in der Form, wie es heute verbreitet ist. Man verband zwei monokulare Teleskope miteinander, um so ein räumliches zu Sehen ermöglichen. Fernrohre, besonders die handlichen Feldstecher, waren für den Einsatz im Krieg bedeutend und im Verlauf des Ersten Weltkriegs steigerte sich die Produktion von optischen Produkten für das Militär, also Feldstecher, Entfernungsmesser, Zielgeräte und Kameras, erheblich. Eine Umstellung der Produktion war kaum notwendig. Die deutsche Armee war im Bereich der Optik sehr gut ausgestattet, unter anderem mit Fernrohren der Firma Zeiss. Fernrohre wurden sogar während des Krieges über die Schweiz an Großbritannien verkauft, im Austausch gegen Gummi, was im Deutschen Reich wiederum fehlte. Verwendet wurden solche Geräte sehr wahrscheinlich auch vom XIII. (württembergischen) und XIV. (badischen) Armeekorps im Ersten Weltkrieg, sichtbar in der Fotosammlung der Offiziere des XIV. Armeekorps. Nora Wohlfarth, LABW
Quelle/Sammlung: Landesfilmsammlung Baden-Württemberg; Carl Zeiss, Oberkochen

Ortsbezüge:
  • Wien
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