Kossel, Walther Ludwig Julius Paschen Heinrich 

Geburtsdatum/-ort: 04.01.1888; Berlin
Sterbedatum/-ort: 22.05.1956; Kassel
Beruf/Funktion:
  • Physiker
Kurzbiografie: 1894 IV–1906 VII Vorschule in Berlin u. Marburg, ab Ostern
1897 Humanist. Gymnasien in Marburg u. ab Herbst 1901 in Heidelberg bis Abitur
1906 X–1911 IV Studium d. Physik an den Univ. Heidelberg, WS 1906/07, SS 1907, WS 1908/09-SS1911, u. Berlin, WS 1907/08, SS 1908
1911 VII 19 Promotion „summa cum laude“ zum Dr. rer. nat.: „Über die sekundäre Kathodenstrahlung in Gasen in d. Nähe des Optimums d. Primärgeschwindigkeit“. Diplom vom 21.10.1911
1911 X–1913 II Zusätzliches Studium d. Physik an d. Univ. München
1913 III–1921 III Assistent am Physikalischen Institut d. TH München
1920 II Habilitation: „Über die Erscheinungen an d. Kathode selbstständiger Gasentladungen“
1921 IV–1932 III o. Professor d. Theoretischen Physik an d. Univ. Kiel
1926 III–1927 III Dekan d. Philosophischen Fakultät
1929 III–1930 III Rektor
1932 IV–1945 IV o. Professor d. Experimentalphysik u. Direktor des Physikalischen Instituts an d. TH Danzig
1945 I 30 Evakuierung aus Danzig, Stationen Schmalkalden, Thüringen, März–Juni, u. Heidenheim a. d. Brenz, Juni–Januar
1946 I–1947 IV als Lehrbeauftragter kommissarische Vertretung des Lehrstuhls d. Experimentalphysik in Heidelberg im WS1946/47
1947 V–1956 III o. Professor d. Experimentalphysik u. Direktor des Physikalischen Instituts d. Univ. Tübingen
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Ehrungen: korresp. Mitglied d. Göttinger Akademie d. Wissenschaften (1924); Mitglied d. Dt. Akademie d. Naturforscher Leopoldina, Halle (1940); Ehrenmitglied d. Dt. Chemischen Gesellschaft (1942); Max-Planck-Medaille (1944); Dr. rer. nat. h. c. d. Univ. Halle (1944); Ehrenmitglied u. Medaille d. Univ. Kiel (1948); Ehrenmitglied d. Dt. Physikalischen Gesellschaft (1955).
Verheiratet: 1911 (Heidelberg) Hedwig Olga, geb. Kellner (1888–1953)
Eltern: Vater: Ludwig Carl Martin Leonhard Albrecht (1853–1927), Biochemiker
Mutter: Luise, geb. Holtzmann (1864–1913)
Geschwister: 2: Hedwig Clara Mimi Louise (1890–1892) u. Gertrud Clara Therese Wilhelmine Meta (1893–1967) Musikerin
Kinder: 3;
Albrecht Julius Paschen (1912–1999), Mediziner, Professor d. Kinderheilkunde,
Dierick Ludwig (1914–1996), Dr., Physiker,
Irene Luise Ulla (1918–1996), verh. Lochte-Holtgreven, Physikerin
GND-ID: GND/116343400

Biografie: Alexander Kipnis (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 6 (2016), 267-273

Kossel wurde als einziger Sohn des Biochemikers und Nobelpreisträgers von 1910, Albrecht Kossel geboren und verdankte ihm die erste Einführung in die Grundbegriffe der Naturwissenschaften. Dieser war damals außerordentlicher Professor und Leiter der Chemischen Abteilung am Physiologischen Institut der Universität Berlin. Den Dienstorten des Vaters entsprechend waren Kossels Schuljahre, in Berlin, Marburg und Heidelberg. Er genoss eine humanistische Ausbildung und äußerte später die Meinung, dass diese „Fähigkeiten pflegt, deren der forschende Naturwissenschaftler bedarf“ (1933, Zum Gedenken…, S. 206). Offensichtlich unter dem Einfluss seines Vaters wurde sein eigenes Interesse an den Naturwissenschaften früh geweckt. Im Kossels Abschlusszeugnis stand als Berufsfach „Mathematik und Naturwissenschaften“.
Die ersten zwei Semester an der Heidelberger Universität widmete Kossel einer allgemeinen Einführung in die Naturwissenschaften – von Botanik über Mineralogie bis Physik. Er hörte noch den berühmten Georg Quincke vor dessen Emeritierung. Danach wechselte Kossel für zwei Semester nach Berlin, wo er vor allem Vorlesungen von Max Planck hörte. Anschließend kehrte Kossel nach Heidelberg zurück und kam ins Physikalische Institut zu dem Nachfolger Quinckes, dem Nobelpreisträger Philipp Lenard. Für die wissenschaftliche Entwicklung Kossels war hier bestimmend „der Eindruck klassischer Forschungsmethodik in Lenards Arbeiten über Kathodenstrahlen“ (Kossel, Lebenslauf 1940, in: Möllenstedt, 1988). Ebenso wichtig war für ihn „eine Sachkenntnis, die dem allgemein geläufigen Stande der Physik, dem öffentlich anerkannten sozusagen, weit vorausging“ (1933, Zum Gedenken…, 206). Denn damals beherrschten die phänomenologischen Ansätze der Feldtheorien des Elektromagnetismus und der Energetik die Physik, während die atomistische Denkweise dies noch ablehnte. Kossel vertiefte sich auch in das zweite Arbeitsgebiet Lenards, die Phosphoreszenz, also Lichtanregung. Besonders intensiver Gedankenaustausch entstand zwischen Kossel und dem Privatdozenten Carl Ramsauer (1879–1955) über Kathodenstrahlen und über Phosphoreszenz mit dem Doktoranden Lenards, Wilhelm Hausser. Deren Gedanken „haben in der eigenen Arbeit auf die Dauer fortgewirkt“ (Lebenslauf 1940).
Im April 1910 machte ihn Lenard zu einem wissenschaftlichen Assistenten am Institut und stellte ihm die Aufgabe, als Thema seiner Doktorarbeit die sekundäre Kathodenstrahlung in Gasen, die Lenard früher entdeckt hatte, näher zu untersuchen. Nach einem Jahr war Kossel mit dieser Arbeit fertig. In seinem Gutachten lobte Lenard Kossels Geschick, Verständnis und den außerordentlichen Fleiß bei den experimentellen Schwierigkeiten und der sehr großen Zahl feiner Messungen: „Er hat auch mit einer besonderen Theorie, welche er für seine Messungen ausarbeiten musste, gut seinen Weg gefunden. Die Resultate sind neu und sehr wertvoll“ (UA Heidelberg, H-V-5/9, Nr. 11). Das Rigorosum fand im Juli 1911 mit Hauptfach Physik und den Nebenfächern Mathematik und Philosophie statt. Die Examinatoren Lenard, Leo Koenigsberger und Wilhelm Windelband bewerteten die Antworten mit „Sehr gut“ in der Physik und Mathematik und „Gut“ in der Philosophie.
Zehn Tage nach dem Rigorosum heiratete Kossel und ging mit seiner jungen Frau nach München, zu einer weiteren Fortbildung in Physik. Während vier Semestern, vom Wintersemester 1911/12 bis Sommersemester 1913 war Kossel als Student der Universität immatrikuliert. Die Zeit in München war für Kossel dicht angefüllt. Er hörte zunächst die Hauptvorlesung von Arnold Sommerfeld (1868–1951), einem der bedeutendsten Vertreter der damaligen Theoretischen Physik. Auch im Physikalischen Institut von Conrad Röntgen (1845–1923) arbeitete Kossel und lernte dort den Gebrauch des kurz zuvor entwickelten ersten registrierenden Photometers. Am wichtigsten war für ihn nach eigener Angabe die Teilnahme an Kolloquien und Sondervorlesungen im Sommerfeldschen Institut. Die Protokolle von „Mittwochs-Kolloquien“ (Heilbron, 1967, 455) zeigen, dass Kossel mehrmals dort vortrug: über seine eigenen Heidelberger Ergebnisse, über die Phosphoreszenz, weshalb er auch die Frühjahrferien 1914 dazu bei Hausser in der TH Danzig verbrachte, und – was für ihn ein neues Gebiet wurde –, über das periodische System der Elemente in der Verbindung mit kürzlich erschienenen Fundamentalarbeiten von Niels Bohr (1885–1962) über ein neues Atommodel und Henry Moseley (1887–1915) über den Zusammenhang zwischen charakteristischer Röntgenstrahlung eines chemischen Elements und dessen Position im periodischen System. So begannen Kossels Arbeiten über Röntgenspektren, sowie über die Struktur der Elektronenhüllen der Atome, die er mit chemischen Eigenschaften der Elemente in Zusammenhang zu bringen verstand.
Höhepunkt wurde hier sein Ende 1915 abgeschlossener Aufsatz „Über Molekülbildung als Frage des Atombaus“. Max Planck unterstützte die Publikation dieses Artikels, der heute als ein Meilenstein in der Geschichte der Chemie und der Physik gilt. Ohne diese Hilfe wäre der sehr umfangreiche Beitrag (134 Seiten) durch die „Annalen der Physik“ abgelehnt worden. Das Entstehen der chemischen Bindung wurde darin erstmals mit der elektronischen Konstitution von Atomen in Zusammenhang gestellt. Kossel führte den Begriff der stabilen äußeren Elektronenschalen mit 2 oder 8 oder 18 Elektronen ein, die die Atome der edlen Gase He, Ne und Ar besitzen. Chemische Bindungen, z.B. zwischen Na und Cl bilden sich, indem diese Atome durch Abgeben resp. Aufnehmen eines Elektrons sich in die Ionen Na+ und Cl- umwandeln und dann eine stabile elektronische Schale wie beim Ne und Ar haben. Diese Ionen verbinden sich elektrostatisch, womit Kossel zur Erklärung nicht nur der chemischen Bindung, sondern auch der Struktur der Elektronenhüllen von Atomen bedeutend beige tragen hat. Die Arbeiten Kossels über Röntgenspektren in Verbindung mit der Vorstellung über elektronische Konstitution eines Atoms oder Ions wurden durch einen Artikel von Kossel und Sommerfeld gekrönt (1919), wo der wichtige sogenannte „spektroskopische Verschiebungssatz“ formuliert wurde, d.h. die Gesetzmäßigkeit, wonach das Linienspektrum eines n-fach positiv geladenen Ions sehr ähnlich dem des neutralen Atoms mit einer um n kleineren Ordnungszahl ist. Wie Sommerfeld später sich erinnerte, war der Satz damals „eine Erleuchtung“ für den Spektroskopiker (Sommerfeld, 1947).
Im April 1913 erhielt Kossel eine Assistentenstelle am Physikalischen Institut der TH München. Der eben berufene Direktor des Instituts, Professor Jonathan Zenneck (1871–1959), arbeitete auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie, allererst über Kathodenstrahlröhren, sodass ihm Kossels Erkenntnisse bei Lenard zugutekamen. Bei Kriegsausbruch wurde dieses Gebiet wichtig. Kossel musste mit den Vakuumröhren experimentieren, um festzustellen, ob selbstständige Gasentladungen an der Kathode technische Anwendungen zuließen. Obwohl er vom Februar bis Juni 1917 zu einer militärischen Ausbildung einberufen wurde, blieb ihm der Feldeinsatz erspart: Er wurde nach Berlin in die Firma Telefunken abkommandiert, so dass er bis zum Kriegsende auf seinem Gebiet weiterarbeiten konnte. Aus dieser Zeit stammen vier Patente Kossels, die verschiedene Aspekte der Herstellung, Konstruktion und Anwendung von Vakuumröhren betreffen (UA Tübingen 617/5). Bei Kriegsende kehrte Kossel in die TH München zurück, erweiterte seine gewonnenen Ergebnisse und konnte sich Anfang 1920 habilitieren. Im Sommersemester 1920 und im Wintersemester 1920/21 war er Privatdozent. Gleichzeitig engagierte sich Kossel aktiv im Wissenschaftsleben Deutschlands, das allmählich wieder erwachte. Seine Teilnahme an der XXV. Hauptversammlung der Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie im April 1920 in Halle und der Vortrag „Die Valenzkräfte im Lichte der neueren physikalischen Forschung“ stellte seine elektrostatische Theorie der heteropolaren chemischen Bindung dar und rief eine lebhafte Diskussion hervor. Insgesamt fanden Kossels Vorstellungen viel Anerkennung trotz der höhnischen Behauptung von Walther Nernst: „Herrn Kossels sogenannte Valenztheorie ist eine Hamlettragödie, in der die Rolle des Hamlet gestrichen ist“ Kossel konterte: „Wenn der Hamlet des Herrn Nernst die Einzelkraft ist, so ist dieser Hamlet definitiv gestorben“ (ebd., 504). Zweifellos erreichte Kossel Anfang der 1920er-Jahre eine ernsthafte Anerkennung der Fachwelt, was auch zum Sommersemester 1921 durch seine Berufung auf den nach dem Krieg errichteten ordentlichen Lehrstuhl der Theoretischen Physik an der Universität Kiel zum Ausdruck kam.
In Kiel arbeitete Kossel elf Jahre lang mit einem einzigen Assistenten. In diese Zeit fiel die Ausarbeitung eines vielseitigen Kursus der Theoretischen Physik, sowie einer Reihe Sondervorlesungen: über Quantenmechanik, Physik der Röntgenstrahlen, Theorie der Linienspektren und andere „Ausgewählte Fragen der Theoretischen Physik“. Gleichzeitig widmete sich Kossel unermüdlich der Forschung. Seine bedeutendste Leistung in dieser Zeit ist die Theorie des Wachstums von Ionenkristallen, die gedanklich seine elektrostatische Theorie der heteropolaren chemischen Bindung fortsetzt. Zunächst am Beispiel von kubischen Kristallen des Kochsalzes, später im Allgemeinen, entwickelte Kossel ein Modell, welches das Auftreten ebener Kristallfächer beim Wachstum erklärt: Der Energiegewinn bei der Anlagerung eines Ionenpaars –er ist elektrostatisch annähernd zu berechnen –ist am größten dann, wenn der Bau einer Ebene zunächst vollendet wird. Etwas später publizierte Iwan Nikolow Stranski (1897–1979) unabhängig von Kossel in Berlin eine ähnliche Theorie, die als „Kossel-Stranski-Theorie“ Eingang in die Wissenschaft fand. Das Problem von Aufbau und Abbau von Kristallen bearbeitete Kossel fast bis zum Lebensende. Sein letzter Vortrag vor der Physikalischen Gesellschaft Frankreichs im Juni 1955 hieß „Kristallwachstum als molekulare Erscheinung“.
Die Kollegen schätzten die Eigenschaften Kossels: 1926 wurde er zum Dekan der Philosophischen Fakultät gewählt und 1929 zum Rektor der Universität. Seine Antrittsrede galt der „Einheit der Naturwissenschaften“. In der Zeit der immer stärker gewordenen Spezialisierung, besonders bei medizinischen und technischen Anwendungen von Ergebnissen der Naturwissenschaften, bildete die Letztere eine Einheit: Ihre weitere Entwicklung findet Verbindungen zwischen entfernten Gebieten und schafft Möglichkeiten, die riesige Menge der Tatsachen zu verallgemeinern und kompakt darzustellen, war seine Position.
In Kiel blieb Kossels Bedürfnis, experimentell zu forschen, ohne Erfüllung. Es war ihm zwar erlaubt, Einrichtungen des ganzen Physikalischen Instituts zu benutzen, tatsächlich aber hatte er dazu kaum Möglichkeiten. So nahm Kossel den Ruf an, ab dem Sommersemester 1932 den Lehrstuhl der Experimentalphysik der TH Danzig und das 1928 durch C. Ramsauer neugebaute Physikalische Institut zu übernehmen. Binnen kurzer Zeit gelang es ihm, ein begeistertes Team von Mitarbeitern und Studenten um sich zu scharen. Es begann bald ein lebhafter Erfahrungsaustausch der Doktoranden und Diplomanden. „Auch außerhalb der Physik war der menschliche Kontakt im Institut ausgezeichnet. Dieser Institutsgeist war eine Frucht von Kossels Persönlichkeit und Humanität“ (E. Menzel, 1979, S. 81). Kossel blieb seinem Institut und seinen Mitarbeitern eng verbunden; Berufungen an die Universitäten Berlin, 1939, und Straßburg, 1942, lehnte er ab.
In Danzig gelangen Kossel und seinen Mitarbeitern bahnbrechende experimentelle Entdeckungen zur Kristalloptik, konkret zur Wechselwirkung zwischen Kristallen und Röntgen- bzw. Elektronenstrahlen. Bereits 1924 hatte Kossel vorausgesehen, dass die in einem Kristallgitter durch eine Bestrahlung erregten Röntgenstrahlen ein Interferenzbild zeigen können. Dieser schon lang gesuchte Effekt wurde nun experimentell festgestellt mit Hilfe eines Einzelkristalls, zunächst von Kupfer, als Kathode in einer besonderen Röntgenröhre: Die Interferenz der isotrop emittierten Primärstrahlung mit der an den Kristallebenen reflektierten Strahlung führte zu Intensitätsmaxima der vom Kristall emittierten Röntgenstrahlung. Dieser neue Effekt wurde dann im Institut gründlich erforscht, woraus eine neue Methode der Präzisionsbestimmung der Gitterkonstanten des Kristalls entstand und, umgekehrt, der Wellenlängen aus den Gitterkonstanten. Max von Laue (1879–1960) erarbeitete bald eine ausführliche Theorie des „Kossel-Effekts“. Eine andere bedeutende Entdeckung vielleicht von noch größerer Tragweite aus der Danziger Zeit galt Elektronen-Beugungserscheinungen. Wenn man nicht parallel, sondern konvergent gebildete Elektronenbündel benutzt, erscheinen neue Interferenzbilder, die auch Beugungen an Kanten und Ecken eines Kristalls entsprechen. Diese Arbeiten haben wesentlich zur Entwicklung der Elektronenoptik beigetragen, besonders der Elektronenmikroskopie. Als Beispiel eher angewandter Forschungen der Danziger Zeit seien Experimentalarbeiten über neue elektrostatische Generatoren genannt.
Dem Danziger Wirken setzte der verlorene Krieg ein Ende. Am 30. Januar 1945 verließen Kossel, seine Frau und Mitarbeiter des Physikalischen Instituts die Stadt mit dem Schiff „Deutschland“ Richtung Kiel, wobei die wichtigsten Apparaturen mitgenommen wurden. Sie kamen Ende Februar nach Schmalkalden in Thüringen, wo Notlabore im Stadthaus und in der Fachschule eingerichtet wurden. Zur tatsächlichen Arbeit kam es nicht: Zunächst die amerikanische Besetzung und nach Kriegsende die zwangsweise Evakuierung in die amerikanische Zone verhinderte die Forschung, die dennoch sein Hauptanliegen blieb, wie sein Tagebuch von 1945 (UA Tübingen 617/4) bezeugt. Ab Juni 1945 befand sich Kossel mit seinen Mitarbeitern in Heidenheim an der Brenz. In seinem Brief vom 8. November steht u.a.: „Der […] engere Kreis des Danziger Instituts ist noch beisammen. Auch haben wir vonden Apparaturen das Wichtigste, vor Allem die selbst entwickelten Teile, bis hierher zusammenhalten können. […] Literarisch lässt sich […]fast unbegrenzt arbeiten […] die Sorge um die Weiterentwicklung der Mitarbeiter [ist aber]völlig drückend“ (UA Heidelberg, Rep 14/600). Im Dezember 1945 durfte Kossel in Tübingen einen öffentlichen Vortrag über „Heutige Schicksale des Atombegriffs“ halten. Er fand einen warmen Empfang bei Kollegen und hoffte, bald den versprochenen Ruf dorthin zu erhalten. Die offizielle Übergabe eines Deutschen aus der amerikanischen in die französische Zone zog sich jedoch anderthalb Jahre hin.
Inzwischen begann der Nachkriegsdekan der Heidelberger Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Freudenberg, sich um die Besetzung der Lehrstühle an der neu zu eröffnenden Universität zu kümmern. Fünf von sechs angefragten Physikprofessoren nannten Kossel als besten Kandidaten auf den Lehrstuhl für Physik. Politisch war Kossel nicht belastet. Wie seine Generation war er zwar deutsch-national gesinnt, mit dem Nationalsozialismus hatte er aber nichts zu tun und war nicht Mitglied in NS-Organisationen gewesen.
Auf Einladung Freudenbergs erschien Kossel Anfang Januar in Heidelberg und seine kommissarische Vertretung der Professur am Lehrstuhl der Physik und am Physikalischen Institut wurde sofort vereinbart. Ende Januar begann Kossel die Hauptvorlesung über Experimentalphysik. Bei der endgültigen Besetzung des Lehrstuhls entschied sich die Fakultät zugunsten von Walther Bothe. Wie Kossel war er auf Platz eins im Brief ans Ministerium gesetzt. Bothe hatte aber 1932–1934 als Nachfolger Lenards diesen Lehrstuhl bereits inne. Für Kossel schuf die Fakultät ersatzweise einen Lehrauftrag. Er las über Röntgeninterferenzen und, für alle Fakultäten, „Der Bau der Materie als Erkenntnisproblem“. Zum Sommersemester 1947 erhielt Kossel endlich den von allen Besatzungsbehörden gebilligten Ruf nach Tübingen. Dort organisierte Kossel ein reges wissenschaftliches Leben in seinem Institut, einschließlich zahlreicher Veranstaltungen, um die neuesten Ergebnisse der Physik allgemeinverständlich in die Öffentlichkeit zu tragen. Wissenschaftlich arbeitete Kossel an früheren Forschungsgebieten, besonders über das Wachstum von Kristallen, legte aber auch neue Ziele fest, so im Kontakt mit Medizinern ein Verfahren zur Messung der Röntgendosis innerhalb des lebenden Körpers. Aufgrund seiner Kristallarbeiten entwickelte Kossel ein Modellbild des plastischen Gleitens kristallinischer Festkörper. Eindrucksvoll ist auch sein Vortrag für Biochemiker über „Individuation in der unbelebten Welt“ vom April 1955.
Auch nach seiner Emeritierung blieb der lange schon erkrankte Kossel geistig rege. Er starb an einer schweren Leberkrankheit im Mai 1956.
Kossel stellt eine seltene Figur in der Geschichte der Physik des 20. Jahrhunderts dar. In der Zeit, als die Experimentalphysik und die Theoretische Physik bereits als zwei verschiedene Disziplinen betrachtet wurden, vereinte er den Experimentalphysiker und den Physik-Theoretiker in einer Person, was bereits eine Ausnahme war. Der Physiker Kossel hatte, wohl dank seines großen Vaters, einen guten chemischen Hintergrund. So wird verständlich, dass er das Grenzgebiet zwischen Physik und Chemie besonders erfolgreich bearbeiten konnte. Seine elektrostatische Theorie der polaren chemischen Bindung und die Theorie über Bau und Wachstum der Ionenkristalle gelten als herausragend. Das Kennzeichen des Theoretikers Kossel war „die Anschaulichkeit“ einer der wichtigsten Begriffe. Obwohl er die seit Mitte der 1920er- Jahre sich entwickelnde Quantenmechanik beherrscht hatte, blieb er auf dem Boden der klassischen Physik und stellte seine theoretischen Leistungen immer „anschaulich“ dar, wofür auch die bedeutendsten seiner experimentellen Forschungen, die Entdeckung des „Kossel-Effekts“ und der Elektroneninterferenz im konvergenten Bündel, Beispiel sind.
Die Zahl der Publikationen Kossels – ohne Buchbesprechungen 107 – scheint verhältnismäßig gering. Hier gilt aber anzumerken, dass Kossel nicht wie viele andere seinen Namen unter Veröffentlichungen seiner Doktoranden und Mitarbeiter setzte. Charakteristisch war „der Abscheu gegen alles gegenseitige Sich-Hoch-Loben“ (Buchwald, 1948, 30). Dies erklärt, warum Kossel als Lehrer so beliebt und erfolgreich war. „Unmerklich, aber umso eindringlicher, war er Erzieher seiner Studenten. Schon die experimentelle Grundvorlesung zeigte in ihrer Klarheit und Geschlossenheit, worauf es dem werdenden Physiker anzukommen habe“ (E. Menzel, 1979, 81). In seiner Lehrtätigkeit kannte Kossel keinen Stillstand; keine seiner Vorlesungen, die er jahrelang hielt, blieb unverändert: Er baute, wie die Materialien bezeugen (UA Tübingen, 617, Nr. 3, 6, 15, 33-49, 58, 68, 69), seine Kurse ständig aus und ersann neue Demonstrationsexperimente. Von dem Hochschullehrer „wird verlangt werden, dass er ein Gesamtbild der Physik gibt, an dem ihre innere Einheit sichtbar wird. Das gelingt nur, wenn man daran inneren Anteil nimmt“. (1956, Zum Jahresbeginn, 4).
So gelang Kossel ein tiefer Einblick in die Geschichte besonders der Physik und Chemie, wie seine Aufsätze über die Entwicklung einiger Gebiete, so der Elektrizitätslehre und der Valenzlehre, sowie über Gelehrte zeigen, von Otto von Guericke bis Lenard und Sommerfeld. Auch seine eigenen Forschungen sind durch ihre enge Verbindung mit den Entwicklungstendenzen des jeweils entsprechenden Problems geprägt. Kossels eigene Worte verdeutlichen das lebenslange Bemühen: „Hier, in produktiver Anschauungskraft und scharfer, immer erneuter Bemühung, das Wesentliche an den Phänomenen zu kennzeichnen, liegt die menschliche, die charakterliche Leistung, auf der die Würde der Physik als Naturwissenschaft beruht, die ihre Stellung im System der Wissenschaften bestimmt“ (1956, Zum Jahresbeginn, 5).
Quellen: UA Heidelberg, Studentenakten Kossel 1907 u. 1911, H-V—6/11, Bl. 3 u. H-V-5/9, Nr. 11, Promotion Kossel, B-1266/4 (1), Sitzungsprotokolle des Engeren Senats 1945–1947, Bl. 49-50; Rep 14/600, Briefwechsel Freudenbergs über die Besetzung d. vakanten Lehrstühle, PA 4620, Personalakte Kossel 1946–1947, Rep. 27/671, Akademische Quästur Kossel 1946–1947; UA Tübingen 126/346 u. 201/940, Personalakten Kossel, Bestand 617, Nachlass Kossel; Auskünfte aus dem A d. TU München vom 17.9., dem StadtA Heidelberg vom 27.9. u. aus dem LA Schleswig-Holstein vom 9.10.2015.
Werke: Über die sekundäre Kathodenstrahlung in Gasen in d. Nähe des Optimums d. Primärgeschwindigkeit, in: Annalen d. Physik 4. Folge 37, 1912, 392-424; Bemerkung zur Absorption homogener Röntgenstrahlen, in: Verhandll. d. Dt. Physikalischen Ges. 16, 1914, 898-909, 953-963; Bemerkungen zum Seriencharakter d. Röntgenstrahlen, ebd., 18, 1916, 339-359, 396; Über Molekülbildung als Frage der Atombaus, in: Annalen d. Physik 4. Folge, 49, 1916, 229-362; Über Valenztätigkeit u. Lichtbrechung, in: Sitzungsberr. d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften, Math.-physik. Kl. 1917, 127-129; (mit A. Sommerfeld) Auswahlprinzip u. Verschiebungssatz bei Serienspektren, in: Verhandll. d. Dt. Physikalischen Ges. 21, 1919, 240-259; Über die physikalische Natur d. Valenzkräfte, in: Naturwissenschaften 7, 1919, 339-345, 360-366; Über die Zusammensetzung des Atomkerns u. seine Neigung zum Zerfall, in: Physikalische Zs. 20, 1919, 265-269; Zum Bau d. Röntgenspektren, in: Zs. für Physik 1, 1920, 119-134; Bemerkungen über die Atomkräfte, ebd., 395-415; Über die Ausbildung d. Röntgenspektren mit wachsender Ordnungszahl, ebd. 2, 1920, 470-478; Die Valenzkräfte im Lichte d. neueren physikalischen Forschung, in: Zs. für Elektrochemie 26, 1920, 314-323 u. 503-508 (Diskussion); Atomstruktur u. chemische Tatsachen, in: Verhandll. d. Ges. Dt. Naturforscher u. Ärzte 86, 1920, 263-279; Über die Bedeutung d. Röntgenstrahlen für die Erforschung des Atombaus, in: Naturwissenschaften 8, 1920, 978-984; Über die Erscheinungen an d. Kathode selbstständiger Gasentladungen, in: Jb. d. Radioaktivität u. Elektronik 18, 1921, 326-378; Valenzkräfte u. Röntgenspektren. 1921, 2. Aufl. 1924, französisch 1922; Atomkräfte, in: Umschau 26, 1922, 717-719; Über die Ergiebigkeit d. Röntgenfluoreszenz u. die Frage des Intensitätsvergleichs an Röntgenstrahlen verschiedener Wellenlänge, in: Zs. für Physik 19, 1923, 333-346; Die Beziehungen d. Bohrschen Atomtheorie zur Deutung chemischer Vorgänge, in: Naturwissenschaften 11, 1923, 598-604; Über die elektrostatische Verzerrung von Atomen durch benachbarte Ionen, ebd. 12, 1924, 793-795; Bemerkung zur scheinbaren selektiven Reflexion von Röntgenstrahlen an Kristallen, in: Zs. für Physik 23, 1924, 278-285; (mit C. Gerthsen) Prüfung von D-Leuchten, das von einem nahezu parallelen Elektronenbündel angeregt ist, auf Polarisation, in: Annalen d. Physik 4. Folge, 77, 1925, 273-286; Zur Theorie des Kristallwachstums, in: Nachrr. von d. Ges. d. Naturforscher zu Göttingen, Math.-Physik. Klasse, 1927, 135-143; Materie u. freier Raum, in: Zeitwende, 4, 2. Hälfte, 1928, 36-48; Zur Begrenzung des Systems d. Elemente, in: Naturwissenschaften 16, 1928, 298f.; Die molekularen Vorgänge beim Kristallwachstum, in: Leipziger Vorträge [1], 1928, 1-46 (Referat in: Physikalische Zs. 29, 1928, 553-555, 712: Die Einheit d. Naturwissenschaften, Rektoratsrede, 1929; Das Zusammenwirken d. Naturwissenschaften, in: Strahlentherapie 35, 1930, 5-21; Über Kristallwachstum, in: Naturwissenschaften 18, 1930, 901-910; (mit Chr. Gerthsen) Das Elementarquantum d. elektrischen Ladung, in: Müller- Pouillets Lehrb. d. Physik, 11.Aufl. Bd. 4, Teil 3, 1933, 1-13; (mit Chr. Gerthsen) Korpuskularstrahlen, ebd., 14-288; Zum Gedächtnis an K.W. Haußer, in: Strahlentherapie 48, 1933, 205-222; (mit A. Eckardt) Vakuumentladungen mit innerer Hochspannungsquelle, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 17, 1933, 543-552; Zur Energetik von Oberflächenvorgängen, ebd. 5. Folge, 21, 1934, 457-480; Vollständiges Reflexsystem eines Kristallgitters u. Messung von Röntgenwellenlängen, in: Nachrr. von d. Ges. d. Wissenschaften zu Göttingen, Math.-phys. Kl., N. F. Fachgruppe II, 1, 1935, 229f.; (mit V. Loeck u. H. Voges) Die Richtungsverteilung d. in einem Kristall entstandenen charakteristischen Röntgenstrahlung, in: Zs. für Physik 94, 1935, 139-144; (mit H. Voges) Röntgeninterferenzen an d. Einkristallantikathode, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 23, 1935, 677-704; Otto von Guerickes Forschungswege, in: Naturwissenschaften 24, 1936, 305-309; Otto von Guericke, in: Physikalische Zs. 37, 1936, 771-780; Zur Systematik d. Röntgenreflexe eines Raumgitters, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 25, 1936, 512-526; Messungen am vollständigen Reflexsystem eines Kristallgitter, sebd. 5. Folge, 26, 1936, 533-553; Röntgeninterferenzen aus Gitterquellen, in: Ergebnisse d. exakten Naturwissenschaften 16, 1937, 295-352; Bemerkungen über elektrostatische Maschinen, in: Zs. für Physik 111, 1938; 264-280; (mit G. Möllenstedt) Elektroneninterferenzen in konvergentem Bündel, in: Naturwissenschaften 26, 1938, 661f.; Existenzbereiche von Aufbau- u. Abbauvorgängen auf d. Kristallkugel, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 33, 1938, 651-660; (mit F. Heise) Elektrostatische Maschine mit übernormaler Ladungsdichte, in: Zs. für Physik 113, 1939, 769-772; (mit G. Möllenstedt) Elektroneninterferenzen im konvergenten Bündel, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 36, 1939, 113-140; Raumgitterinterferenzen u. Resonanzvorgänge, ebd. 189-193; Zum25-jährigen Jubiläum d. Sommerfeldschen Arbeiten über die Feinstruktur d. Spektrallinien, in: Naturwissenschaften 29, 1941, 609-614; Zur Struktur d. im konvergenten Elektronenbündel auftretenden Interferenzbilder, in: Annalen d. Physik 5. Folge, 40, 1941, 17-38; (mit G. Möllenstedt) Dynamische Anomalie von Elektroneninterferenzen, ebd. 42, 1942, 287-293; Zu P. Lenards 80. Geburtstag, in: Naturwissenschaften 30, 1942, 317f.; (mit L. Ackermann u. G. Möllenstedt) Symmetrisch angeregte Elektroneninterferenzen, in: Zs. für Physik 120, 1943, 553-560; Gerichtete chemische Vorgänge (Auf- u. Abbau von Kristallen), in: Angewandte Chemie 56, 1943, 33-41; Linien gleicher Dicke im Elektronenmikroskop, in: Naturwissenschaften, 31, 1943, 323f.; Atombau u. Atombindung: Aus d. 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Abbau von Kristallen, in: Physikalische Bll. 8, 1952, 162-170; Demonstrationsversuch zur selektiven Absorption von Koppelungswellen, in: Zs. für Naturforschung 8a, 1953, 24-27; Zum plastischen Fließen, ebd., 208b, 211f.; (mit W. Knauer) Zum Betrieb freistehender Hochspannungsgeneratoren, in: Naturwissenschaften 40, 1953, 523; (mit W. Knauer) Spannungssteigerung an elektrostatischen Hochspannungsgeneratoren, in: Umschau 54, 1954, 564-566; (mit U. Mayer u. H. C. Wolf ) Simultan-Dosimetrie von Strahlungsfeldern im lebenden Objekt, in: Naturwissenschaften 41, 1954, 209; Zur Kinematik des plastischen Gleitens, in: Zs. für Metallkunde 45, 1954, 476-483; Max von Laue 75 Jahre, in: Physikalische Bll. 10, 1954, 513f.; Individuation in d. unbelebten Welt, in: 6. Colloquium d. 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Nachweis: Bildnachweise: Foto (1958), in Baden-Württembergische Biographien 6, S. 274, UA Tübingen S 23/1 Nr. 745. – Optik 3, H. 1/2, 1948, 1; Umschau 54, 1954, 564; Naturwissenschaften 75, 1988, 399; Lexikon d. Physik, 6 Bde., Bd. 3, 1999, 308.

Literatur: Poggendorffs Biogr.-literar. Handwörterb. Bd. V, 1926, 672f.; Bd. VI, Teil 2, 1937, 1387; Bd. VIIa, Teil 2, 1958, 884f.; Dictionary of Scientific Biography, vol. VII, 1973, 468-470; NDB 12, 1980, 616f.; Lexikon bedeutender Chemiker, 1988, 249; Lexikon d. Physik in sechs Bänden, Bd. 3, 1999, 308f.; D. Geschlechterbuch 57, 1928, 281f., 285f.; A. Sommerfeld, Zum 60. Geburtstage von Walther Kossel am 4. Januar 1948, in: Zs. für Naturforschung 2a, 1947, 596; M. v. Laue, Walther Kossel, in: Optik 3, 1948, 3; Anonym Prof. Dr. Walther Kossel 60 Jahre alt, in: Naturwissenschaftliche Rundschau 4, 1948, 41; E. Buchwald. Walther Kossel 60 Jahre, in: Physikalische Bll. 4, 1948, 412f.; E. N. da C. Andrade. Prof. Walther Kossel.†, in: Nature 178, 1956, 568f.; G. Möllenstedt, Walther Kossel †, in: Physikalische Bll. 12, 1956, 412f.; Albrecht Unsöld, Walther Kossel †, in: Naturwissenschaften 44, 1957, 293f.; Erich Menzel, Das Physikalische Institut d. T.H.-Danzig, in: Otto Eiselin (Hg.), Vom geistigen Fortleben d. TH Danzig, 1961, 76-89 (mit Bildnachweis, 87), dass. (ohne Bilder) in: Beitrr. u. Dokumente zur Geschichte d. TH Danzig 1904–1945, 1979, 75-82; J. L. Heilbron. The Kossel-Sommerfeld Theory and the Ring Atom, in: Isis 58, 1967, 450-485; G. Möllenstedt, Zum 100. Geburtstag von Walther Kossel (4. Januar 1888–22. Mai 1956). Schrift anlässlich des Festkolloquiums am 12. Januar 1988 aus dem Kosselschen Nachlass u. d. Literatur zusammengest. von Gottfried Möllenstedt, 1988 [Sammlung von Dokumenten u. Artikeln, ohne Paginierung, UA u. UB Tübingen, Signatur AT 90/983]; Albrecht Unsöld, Walther Kossel zum hundertsten Geburtstag, in: Christiana Albertina: Forschungen u. Berr. aus d. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 27, 1988, 71-73; Gunnar Berg, Walther Kossels Beitrag zur Deutung d. Elektronenkonfiguration d. Elemente im Periodischen System, in: Mitt. d. Dt. Akademie d. Naturforscher Leopoldina, Reihe 3, 33, 1987 (1989), 205-221; G. Borrmann, Aus Kossels Laboratorium, Danzig 1932–1938, in: Naturwissenschaften 75, 1988, 399-404.
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