Hoernle, Edwin
Andere Namensformen: |
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Geburtsdatum/-ort: | 1883-12-11; Cannstatt |
Sterbedatum/-ort: | 1952-07-21; Bad Liebenstein |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1885 Missionsstation Mirat/Ostindien (bis 1889) 1890 Unterricht in der väterlichen Hausschule in Beimbach/Württemberg 1896-1902 Lateinschule Schorndorf; Humanistisches Gymnasium in Ludwigsburg und Stuttgart, 1902 Abitur am Stuttgarter Karlsgymnasium 1903 Militärdienst, Infanterie 1904-1908 Studium der Theologie Tübingen und Berlin 1909 Theologische Dienstprüfung; dreimonatiges Vikariat. Bruch mit Familie und Kirche. Schriftsteller und Privatlehrer in Berlin 1910 Eintritt SPD. Studium marxistischer Literatur, Kontakte zu Liebknecht, Luxemburg, Mehring, Zetkin 1912 Redakteur der „Schwäbischen Tagwacht“, Stuttgart 1914 Chefredakteur des Stuttgarter Oppositionsblattes „Sozialdemokrat“ 1915 Mitglied der Gruppe „Internationale“ (seit 1916 „Spartakusgruppe“). Arbeiterjugendbewegung 1918 Führende Beteiligung an der Novemberrevolution als Stuttgarter Arbeiter- und Soldatenrat; Gründungsmitglied der KPD 1919 Fünfmonatige Untersuchungshaft wegen Rädelsführerschaft; Freispruch 1919/20 Landesvorsitz der KPD-Württemberg 1920 Im Auftrag des ZK der KPD verantwortlich für Landwirtschaft und Bauernmobilisierung 1921 Mitglied des ZK der KPD (bis 1924). Übernahme der Abteilung Bildung und Propaganda 1922 Delegierter des IV. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale; Wahl in dessen Exekutivkomitee 1924 MdR; agrarpolitischer Sprecher der KPD. Redaktion „Das proletarische Kind“, „Der junge Genosse“ 1933 Emigration über die Schweiz nach Moskau. Mitarbeiter am Internationalen Agrarinstitut, Leiter der Abteilung Mitteleuropa 1938 Ausbürgerung (mit Ehefrau) 1943 Mitglied des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ 1945 Rückkehr nach Berlin. Vizepräsident der Provinzialverwaltung Brandenburg; Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Land- und Forstwirtschaft der SBZ (bis 1949) 1949 Vizepräsident der Deutschen Verwaltungsakademie, Professor und Dekan an deren Agrarpolitischer Fakultät |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: evangelisch, später Dissident Verheiratet: 1910 Ort?, Helene Wilhelmine, geb. Heß (* 1886), evangelisch, später Dissident, Funktionärin der Internationalen Arbeiter-Hilfe (IAH) Eltern: Immanuel Gottlieb Hermann Hoernle (1839-1907), evangelischer Pfarrer und Missionar Beate Marie Emilie, geb. Walker (* 1849) Geschwister: 3 Kinder: Hedda, Alfred Hermann |
GND-ID: | GND/118705660 |
Biografie
Biografie: | In: Baden-Württembergische Biographien 2 (1999), 227-230 |
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Quellen: | Auskünfte und Unterlagen vom ehemaligen Institut für Marxismus-Leninismus, jetzt: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, 10119 Berlin, Torstraße 1 |
Werke: | Bis zum Erscheinungsjahr 1945 vgl. die ausführliche Bibliographie von Brigitte Melzwig, Die deutsche Sozialistische Literatur 1918-1945. 1975, 170-173. Weiterhin: Die Bodenreform, ein Weg zu Demokratie und Frieden, 1946; Die demokratische Bodenreform in der Bewährungsprobe, 1947; Bodenreform und Volksernährung, 1947; Schulpolitische und pädagogische Schriften. Auswahl und Einleitung Wolfgang Mehnert, 1958; Das Herz muß schlagen. Gedichte und Fabeln. Auswahl und Zusammenstellung Waltraut Seifert und Erhard Mehnert, 1963; Ein Leben für die Bauernbefreiung, 1965; Grundfragen proletarischer Erziehung (Neuausgabe), 1969 und 1970; Edwin Hoernle, Zum Bündnis zwischen Arbeitern und Bauern. Eine Auswahl seiner agrarpolitischen Reden und Schriften 1928-1951, Berlin 1972; Deutsche Bauern unterm Hakenkreuz (Reprint), 1983; Grundfragen der proletarischen Erziehung. Pädagogische und bildungspolitische Schriften. Auswahl und Einleitung Wolfgang Mehnert u.a., 1983 |
Nachweis: | Bildnachweise: Weber, Bd. 2; Cordes; Edwin Hoernle, Grundfragen ... (1983) |
Literatur + Links
Literatur: | Vgl. die Auswahlbibliographie (bis 1973) in Edwin Hoernle, Grundfragen ..., 1983, 35ff., ferner: Walter Benjamin, Eine kommunistische Pädagogik. In: Die neue Bücherschau 7 (1929) H. 12. Wiederabdruck u.a. in Walter Benjamin, Über Kinder, Jugend und Erziehung, 1969, 87ff.; Hermann Weber, Die Wandlung des deutschen Kommunismus, 1969, 166f.; Nathan Steinberger, Edwin Hoernle, in: Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte. Von den Anfängen bis 1945. 1971, 311ff.; Lexikon Sozialistischer deutscher Schriftsteller, s’-Gravenhage 1973, 226ff.; Dieter Richter (Hg.), Das politische Kinderbuch, 1973, 40ff.; Edwin Hoernle, in: Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 1. 1974, 397f.; Dokumente und Materialien zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Dietz 1975, passim; Günter Cordes, Krieg – Revolution – Republik. Die Jahre 1918-1920 in Baden und Württemberg, 1978, passim; Otfried Radtke, Die Tätigkeit Edwin Hoernles als kommunistischer Parlamentarier in der Zeit der Weimarer Republik, 1983 (Phil. Diss.); Nachwort., in: Edwin Hoernle, Deutsche Bauern unterm Hakenkreuz, 1983, 113ff.; Michael Hugh Fritton, Literatur und Politik in der Novemberrevolution 1918/1919, 1986, 25ff. und 105ff.; Jahrbuch für Erziehungs- und Schulgeschichte 26 (1986; diverse Beiträge); Edwin Hoernle, in: Wolfgang Benz/Hermann Graml (Hg.), Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik, 1988; W. K., Edwin Hoernle, in: Heinz Tillmann (Hg.), Biographien zur Weltgeschichte. Lexikon, 1989, 243f.; Edwin Hoernle, in: Martin Schumacher (Hg.), Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, 1991, 567; Detlef Holland, Edwin Hoernle, in: W. Killy (Hg.), Literatur-Lexikon, Bd. 5, 396f.; Klaus Peter Horn/Heinz-Elmar Tenorth, Remigration in der Erziehungswissenschaft, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 9, 1991, Jochen Černý, Wer war wer in der DDR, 1992, 197; Simone Barck (Hg.), Lexikon Sozialistischer Literatur, 1994, 206f.; 181f. – Weitere Arbeiten in: LbBW 7 Nr. 6164-6167 |
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