Molt, Emil Hugo Jakob 

Geburtsdatum/-ort: 14.04.1876;  Schwäbisch Gmünd
Sterbedatum/-ort: 16.06.1936;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Unternehmer, Schulgründer
Kurzbiografie: 1883–1891 Schulbesuch: Dorfschule in Alfdorf, Realgymnasium in Stuttgart, Lyzeum Calw
1891–1894 Kaufmännische Ausbildung bei Firma Georgii in Calw
1894–1895 Anstellung bei Georgii in Calw
1895–1896 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger
1896–1898 Anstellung bei Firma Hamburger&Co., Patras
1898 Anstellung bei Georgii&Harr, Stuttgart (später Waldorf-Astoria)
1905 Gründung der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik
1906 Eintritt in die Theosophische Gesellschaft (Adyar)
1919–1921 Engagement für die Dreigliederungsbewegung
1919 Gründung der Waldorfschule
1920 Mitbegründer der Wirtschaftsassoziation Kommender Tag A.G.
1920–1922 Stellvertretender Leiter der Futurum A.G.
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev. (Austritt aus der württ. Landeskirche 1931)
Verheiratet: 15.7.1889 Bertha, geb. Heldmaier (14.7.1876–20.8.1939) Tochter des Georg Friedrich Heldmaier, Schlosser
Eltern: Vater: Konrad Jakob Molt, Konditor (11.3.1840–2.7.1883)
Mutter: Marie Friederike, geb. Göller (20.3.1840–10.9.1889)
Geschwister: 2
Kinder: Walter (5.5.1906–1974)
GND-ID: GND/118734628

Biografie: Andreas Butz (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 3 (2017), 158-162

Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte Molt in Schwäbisch Gmünd. Der Vater war dort Konditormeister und die Mutter führte das Geschäft. Die beiden anderen Kinder der Familie waren bereits in zartem Alter verstorben, so dass er als Einzelkind heranwuchs. Als er sieben Jahre alt war, starb der Vater und das Geschäft wurde verkauft. Die Mutter zog mit dem Knaben nach Alfdorf zu ihrem Bruder, dem dortigen Pfarrer Gustav Göller, in dessen Haus man zunächst einzog, bis eine eigene Wohnung gefunden wurde. Molt bewegte sich gerne im Umfeld der kultivierten und weltoffenen Pfarrersfamilie. Eine protestantischreligiöse Grundprägung hatte er bereits durch die Mutter erfahren.
Als es für den Jungen Zeit war, eine höhere Schule zu besuchen, zog die Mutter nach Stuttgart und eröffnete dort ein Lebensmittelgeschäft. Im Herbst 1889 starb die Mutter des zu diesem Zeitpunkt Vierzehnjährigen an Herzwassersucht. Sein Onkel, der Zoologe Gustav Jäger, wurde nun sein Vormund und nahm ihn bei sich auf. Die erste Zeit als Vollwaise war nicht leicht. Die Konfirmation fand im Frühjahr 1890 in Alfdorf statt. Sein Onkel sorgte wegen der nachlassenden schulischen Leistungen dafür, dass er das Lyzeum in Calw besuchen konnte. Man versprach sich davon, dass der Junge auf dieser Schule besser mithalten könne, was auch eintraf. Das Leben in der Schüler-Pension und auch der Besuch der dortigen Schule hatten einen guten Einfluss auf seine Lernleistungen. Dort lernte er auch den späteren Dichter Hermann Hesse kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
Nach Abschluss seiner Schullaufbahn sah sein Vormund für ihn eine kaufmännische Ausbildung vor. Diese Art von beruflicher Laufbahn sagte ihm durchaus zu. Im Herbst 1891 konnte er eine Ausbildung bei der Firma Georgii in Calw antreten. In diesem breitgefächerten Handelsbetrieb gewann er Einblick in viele Bereiche kaufmännischen Wirkens. Als ihn sein Ausbilder bat, noch ein Jahr im Betrieb weiterzuarbeiten, willige Molt ein.
Von Oktober 1895 bis Oktober 1896 leistete er in Neu-Ulm seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger ab. Im Anschluss daran trat Molt eine Anstellung bei der Firma Hamburger&Co., einem Handelshaus in Patras in Griechenland, an. Diese Firma war im Import-Export-Geschäft – hauptsächlich mit Korinthen, aber auch mit Wein – tätig, das Molt nun kennenlernen konnte. Der Anstellungsvertrag lief zwar bis 1900, doch kündigte Molt, um Anfang 1898 die Eheschließung mit seiner Verlobten, Berta Heldmaier, vorbereiten zu können. Molt hatte die Entscheidung getroffen, diese neue Lebensphase in Stuttgart zu beginnen.
Anfang März 1898 traf er in Stuttgart ein und begann seine Tätigkeit als Buchhalter bei der Zigarettenfabrik Georgii&Harr. Der zweite Sohn seines ehemaligen Chefs, Emil Georgii, hatte diese kleine Zigarettenfabrik gegründet. Die Jahre in dieser Anstellung waren gekennzeichnet durch selbstaufopferndes Arbeiten, was aber den Vorteil hatte, dass sich Molt wichtige Kenntnisse in der Praxis aneignen konnte. Nach drei Jahren wurde er Prokurist. Mehr und mehr wurde er zum eigentlichen Geschäftsführer aufgrund seiner betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und seines Interesses an den eigentlich kaufmännischen Aufgabenbereichen der Firma. Es kam zum Zusammenschluss mehrerer Zigarettenhersteller. Als sich erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der Geschäftsführung der Firma abzeichneten, wurde Georgii vom Aufsichtsrat abgesetzt. Molt konnte es erreichen, dass ihm nun die Leitung des Betriebes anvertraut wurde. Im Jahr 1902 wurde er zum Vorstand ernannt. 1905 kam es zur Gründung der Waldorf-Astoria-Zigaretten-Fabrik-GmbH, an der sechs Hersteller gleichberechtigt beteiligt waren. Molt war dabei die treibende Kraft gewesen und wurde auch selber Teilhaber und Leiter des Betriebs. Den Markennamen „Waldorf Astoria“ hatte die Hamburger Firma M. Müller jr. (Marx und Müller) dort eingebracht. Mit dem Namen, der sich von dem berühmten Hotel in New York herleitete, war eine amerikanische Aufmachung der Produkte verbunden. Anfang 1906 wurde mit der Herstellung begonnen, zunächst in einem Hinterhaus der Cannstatter Str. 97. Der schnell florierende Betrieb zog rasch eine wachsende Mitarbeiterzahl nach sich und auch die Räumlichkeiten genügten bald schon nicht mehr. Zunächst behalf man sich mit Fabrikationsfilialen. In der zweiten Hälfte des Jahres 1907 schritt man zum Bau eines neuen Fabrikationsgebäudes in der Hackstraße im Stuttgarter Osten, welches im Februar 1908 bezogen werden konnte. Damit war der Grundstein für ein durchaus erfolgreich agierendes Unternehmen gelegt, welches in seinen besten Zeiten bis zu 1200 Mitarbeiter beschäftigte.
Molt arbeitete sich in der Folge noch stärker in das Tabakgeschäft ein und bereiste auch die Anbaugebiete in der Türkei und in Griechenland. Etwa um 1912 begann er mit seinen Teilhabern auch auf sozialem Gebiet für die Arbeiter zu wirken, etwa indem sie eine Sparkasse und eine Fabrik-Bibliothek für die Arbeiter und Angestellte einrichteten. Im gleichen Jahr musste auch das Fabrikgebäude auf die doppelte Größe erweitert werden.
1902 besuchte er erstmals einen theosophischen Vortrag über Gedankenkonzentration. Eigentlich hatte ihn nur das lebenspraktisch anwendbare Thema dazu bewegt, diese Veranstaltung zu besuchen. Über seinen Geschäftsfreund, den Kartonagenfabrikanten José del Monte, der für die Firma Waldorf-Astoria Packungen lieferte, und der Mitglied der Theosophischen Gesellschaft war, wurde Molt dann auf die Vortragstätigkeit Rudolf Steiners aufmerksam. Nach einiger Überlegung und Einarbeitung in die Inhalte trat er auch der Theosophischen Gesellschaft bei. Seine Frau teilte sein Interesse. 1907 erfolgte die erste persönliche Unterredung mit dem Lehrer im Hotel Marquardt in Stuttgart. 1908 wurde das Ehepaar durch Fürsprache von ihrer Freundin Camilla Wandrey in die „Esoterische Schule“ aufgenommen.
Als 1911 das Zweighaus der Theosophischen (später anthroposophischen) Gesellschaft in der Landhausstraße 70 gebaut wurde, gehörte Molt dem Vorstand des Bauvereins an. Die Jahre von 1909 bis 1914 bezeichnete Molt später als die glücklichsten seines Lebens.
Bei Beginn des Ersten Weltkriegs wurden durch die Mobilmachung der Fabrik wichtige Mitarbeiter entzogen. Im Hinterhaus der Fabrik wurde ein Hilfslazarett als Zweig des Karl-Olga-Krankenhauses eingerichtet. Molt ließ gleich zwei Autos anschaffen, um die Frontsoldaten mit seinen Produkten zu beliefern. Es seien auf den Rückfahrten regelmäßig Verwundete transportiert worden. Bei Beginn des Stellungskrieges veranlasste die Firma, dass in den wichtigsten besetzten Orten an der Stellungsfront wie Lille, Charleville usw. Läden eröffnet wurden, die hauptsächlich Produkte der Firma Waldorf-Astoria verkauften.
Während des Krieges wurde in Zürich eine eigenständige Aktiengesellschaft „Waldorf-Astoria“ gegründet. Durch dieses Instrument konnten einige Rohstoffkäufe und Bankkredite getätigt werden, die sonst nicht möglich gewesen wären.
Als während des Krieges die Zitag, die Einkaufszentrale für Rohtabak, umgestaltet wurde, wurde Molt Vorsitzender des Aufsichtsrats. 1918 legte er dieses Amt allerdings nieder, da er dort mit seinen Vorstellungen nicht durchdringen und eine nach seinem Ermessen verfehlte Strategie nicht mittragen konnte. Im Kriegswinter 1917/1918 wurde die Waldorf Astoria GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wobei Molt der treibende Faktor war und auch einen Teil der Aktien selbst erwarb.
Den Zigarettenpackungen für die Frontsoldaten ließ Molt kleine Heftchen, vor allem mit Texten württembergischer Dichter, beigeben, wodurch auch diese unterstützt wurden. Im Zusammenhang mit dieser Aktion trat Molt auch wieder in Beziehung zu dem Schriftsteller Hermann Hesse, seinem alten Schulfreund aus Calwer Zeit, mit dem er die folgenden Jahre freundschaftlich verbunden blieb. Die Verbindung von Geschäftssinn und kulturellem Auftrag, wie sie auch am Beispiel dieser Beilagen für die Soldaten deutlich wird, war wohl typisch für Molt.
Ab 1918 war Molt auch bei dem Treuhandverein für das Goetheanum (zunächst: Johannesbauverein), der zur Planung und Finanzierung des großen Bauvorhabens der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach bei Basel ins Leben gerufen worden war, wesentlich beteiligt.
Als im November 1918 der politische Umsturz in Deutschland kam, fasste er den Entschluss, aktiv in das Geschehen des gesellschaftlichen Umbruchs einzugreifen. Konkret bemühte er sich in der ersten Nachkriegszeit um die Gründung einer Württembergischen Industrie-Treuhand- Bank, allerdings erfolglos, sowie um den Nahrungsmitteleinkauf im Auftrag der württembergischen Staatsbehörden in der Schweiz und um die Arbeit innerhalb der Sozialisierungskommission.
In dieser Zeit gründete Molt zwei Erholungsheime für seine Arbeiter. Er kaufte das Anwesen „Sonnenschein“ am damaligen Stadtrand von Schorndorf, sowie das Mineralbad in Rietenau bei Backnang. Zudem wurde eine illustrierte Werkszeitschrift gegründet, die „Waldorf-Nachrichten“, die einen bunten Strauß aus Kurzgeschichten (auch namhafter Autoren wie Hermann Hesse oder Manfred Kyber), gesellschaftspolitischen Aufsätzen, Illustrationen und Werksnachrichten zur Bildung, Unterhaltung und Information der Mitarbeiter enthielten.
Er engagierte sich sehr für die von Rudolf Steiner vorgestellte Idee einer gesellschaftlichen Dreigliederung. Es wurden diesbezüglich Kontakte zu bekannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geknüpft und er beteiligte sich an entsprechenden Veranstaltungen in bedeutenden Betrieben, die recht viele Menschen aus der Arbeiterschaft des Stuttgarter Raumes erreichten. Der Schwerpunkt seines Engagements für die Dreigliederungsidee lag in der ersten Hälfte des Jahres 1919. Er trat regelrecht als Vortragsredner auf, und konnte mit den Ideen nach eigener Einschätzung auch bei anderen Unternehmern Anhänger finden. Vor allem in Württemberg entwickelte dieser Ansatz zunächst eine respektable, wenn auch nicht gerade nachhaltige Dynamik.
In seiner Firma führte Molt einen Betriebsrat ein und richtete eine betriebliche Arbeiterbildungsschule ein. Als in einer Diskussion nach einem Vortrag Rudolf Steiners vor der Belegschaft im April 1919 die Arbeiter vorschlugen, eine Schule für ihre Kinder einzurichten, weil sie selbst nicht mehr so recht lernen könnten, ergriff Molt sofort die Initiative. Nach Steiners Zusage am 25. April 1919, die pädagogische Leitung zu übernehmen, wurde die Gründung der Waldorfschule vorbereitet und bereits zu Beginn des nächsten Schuljahres, nur fünf Monate später, verwirklicht. In diesem Zeitraum war ein Lehrerkollegium zusammengestellt, und diesem auch die neuen Prinzipien der Waldorfpädagogik vermittelt worden.
Der damalige württembergische Kulturminister genehmigte die Einheitsschule aufgrund einer Bestimmung von 1836 im württembergischen Schulgesetz. Das Gelände für die Schulgründung, das ehemalige Restaurant zur Uhlandshöhe, kaufte Molt aus seinem Privatvermögen und stattete die Schulgründung auch mit dem umfangreichen Grundkapital von 100 000 Reichsmark aus Firmengeldern aus. Das Schulgeld der Arbeiterkinder, die anfangs den weitaus größten Teil der Schülerschaft ausmachten, bezahlte die Firma. Dazu kamen weitere Kinder aus anthroposophisch interessierten Familien, die meistens dem Bildungsbürgertum angehörten. Die Schule startete mit acht Klassen. Unter den 256 ersten Schülern waren 191 Kinder von Waldorf-Astoria- Mitarbeitern.
1920 gründete Molt mit mehreren anderen anthroposophisch orientierten Unternehmern die Industrie-Assoziation „Der Kommende Tag – Aktiengesellschaft zur Förderung wirtschaftlicher und geistiger Werte“, in die er auch seine Anteile an der Firma Waldorf-Astoria einbrachte, und die ihren Schwerpunkt in Stuttgart und der Umgebung hatte. Man erhoffte sich ökonomische Vorteile durch den Zusammenschluss und es sollten damit auch anthroposophische Unternehmungen, etwa im Bereich des Verlagswesens und der Heilmittelforschung unterstützt werden. Im Prozess dieser Entwicklung wurde die Schule aus der Firma heraus gelöst und ein Schulverein wurde Träger der Bildungseinrichtung, auf den auch die Eigentumsrechte an den Grundstücken übertragen wurden. Erster Vorsitzender des Vereins wurde Steiner, während Molt der Zweite Vorsitzende wurde. Nach Steiners Tod 1925 wurde Molt Erster Vorsitzender. Das Schulgelände wurde durch Zukäufe vergrößert. 1922 wurde ein neuer Schulbau bezogen. Große Beträge wurden dafür vom „Kommenden Tag“ zur Verfügung gestellt. Als sich 1922 Liquiditätsschwierigkeiten beim Kommenden Tag zeigten, wurden die Waldorf-Aktien gegen seinen Willen verkauft. Er blieb zwar Generaldirektor, aber fortan leitete er die von ihm aufgebaute Firma im Dienst ihm unbekannter Investoren.
In der Schweiz war ebenfalls 1920 ein Parallelunternehmen zum „Kommenden Tag“ mit dem Namen „Futurum“ gegründet worden, dessen Vorsitz Steiner selbst übernahm, während Molt als Wirtschaftsfachmann auf Steiners Wunsch Stellvertreter wurde. Als sich größere Probleme beim „Futurum“ ergaben, zog sich Molt aus der Verantwortung zurück, ein Entschluss, mit dem er zeitlebens nicht glücklich war, da er den Eindruck hatte, Steiner so mit den Schwierigkeiten alleine gelassen zu haben. Letztlich scheiterten beide Unternehmungen, „Der Kommende Tag“ und auch die „Futurum“. Immerhin besteht auch heute noch die Firma Weleda, die ihre Existenz den damaligen Assoziationen verdankt, und auch der Waldorfschulverein bestand weiter fort.
Am 16. Juni 1928 wurde Molt „in Ehrung seiner Verdienste um Arbeitsfrieden und Betriebsgemeinschaft“ die Würde eines Doktors der Staatswissenschaften ehrenhalber von der Universität Tübingen verliehen.
Dem Reemtsma-Konzern gelang es, über einen Strohmann die Aktien der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik aufzukaufen und 1929 den ehemaligen Konkurrenzbetrieb zu schließen. Die Belegschaft, wie auch Molt wurde entlassen. Molt wurde finanziell abgefunden und geriet am Ende seines Lebens sogar in ungewohnte Nöte. 1935 begann er mit der Niederschrift seiner Lebensbeschreibung. Allerdings bleib diese unvollendet, da er es nicht mehr schaffte, diese bis über das Jahr 1920 hinaus fortzuschreiben. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich. Seine letzten Jahre waren auch von dem Kampf um den Bestand der Waldorfschule geprägt. Gegen Vereinnahmungsversuche der Waldorfpädagogik durch die Nationalsozialisten hat er Widerstand geleistet. Er verstarb im Jahr 1936 sechzigjährig an einem Herzleiden. Die Schule wurde 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen, die Liegenschaften wurden zwangsverkauft. Bereits im Oktober 1945 wurde sie jedoch wiedereröffnet, so dass die von Molt gegründete Schule als bleibende Wirkung seiner Initiative fortbesteht, vor allem auch in Form der mittlerweile in zahlreichen Schulen auf der ganzen Welt verbreiteten Waldorfbewegung.
Quellen: UAT 132/42 – 1928,4 (Verleihung der Ehrendoktorwürde).
Werke: Meine Calwer Lehrzeit, 1937; Meine Wanderzeit, 1937; Von der Gründung der freien Waldorfschule, 1938; Entwurf meiner Lebensbeschreibung, 1972; Was Dr. Steiner für mich und mein Unternehmen bedeutet, in: Erziehungskunst 50 (1986), 354-356.
Nachweis: Bildnachweise: Entwurf meiner Lebensbeschreibung (vgl. Werke).

Literatur: Johannes Tautz, Emil Molt, dem Gründer der ersten Waldorfschule zum 100. Geburtstag, in: Erziehungskunst 40 (1976), 150-153; Hans Kühn, Dreigliederungszeit, 1978; Gothard Israel, Ein Gmünder gründete die erste Waldorfschule: Kommerzienrat Dr. h. c. Emil Molt (1876 – 1936), in: Einhorn-Jahrbuch (1986), 175-190; Johannes Tautz, Zum 50. Todestag von Emil Molt, in: Erziehungskunst 50 (1986), 349-353; Walter Kühne, Die Stuttgarter Verhältnisse, 1989; Christine Murphy, Emil Molt and the beginnings of the Waldorf School movement, 1991; Andreas Lüscher et al., Rudolf Steiner und die Begründung der Weleda, 1997.
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