Picard, Max 

Geburtsdatum/-ort: 05.06.1888;  Schopfheim
Sterbedatum/-ort: 03.10.1965; Neggio/Tessin
Beruf/Funktion:
  • Philosoph und Schriftsteller
Kurzbiografie: 1894 Eintritt Volksschule Schopfheim, anschließend Realschule ebenda
1903 Gymnasium Lörrach
1906 Abitur
1907 Studium der Medizin in Freiburg (3 Semester), Kiel (1), München (2), Berlin (1) und erneut Freiburg (3)
1911 Staatsexamen, Promotion (über Lues und Paralyse; Ref. Hoche; im Druck Frankfurt 1912)
1912 Tätigkeit an verschiedenen Kliniken in Frankfurt, Berlin (Charité) u.a.
1914 Niederlassung im Münchner Raum (Gauting, Starnberg, München); Kunstgeschichtliche Vorträge. Aufbau einer Existenz als Schriftsteller
1918 Bekanntschaft mit Rilke und Kassner
1919 Beginn der lebenslangen Freundschaft mit W. Hausenstein; Übersiedlung ins Tessin, zunächst Brissago
1927 Tod Margarete Picards. Annäherung an den Katholizismus
1930 Sorengo
1934 Gentilino
1943 Caslano
1952 Johann Peter Hebel-Preis
1955 Neggio
Weitere Angaben zur Person: Religion: jüdisch (Konversion zum Katholizismus)
Verheiratet: 1914 Margarete, geb. Goldstrom (1885-1927)
Eltern: Joseph Picard (1854-1916), Kaufmann aus Oberendingen (Aargau)
Sophie, geb. Ullmann (1862-1939) aus Staufen (Aargau)
Geschwister: Emil (* 1891)
Kinder: Michael (* 1915)
GND-ID: GND/118742337

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 1 (1994), 274-278
Werke: Der Bürger. Leipzig 1914. Nachdruck in Allmende 8 (1988) H. 21/22, 96-114; Das Ende des Impressionismus, Erlenbach 1916; Expressionistische Bauernmalerei, München 1918; Mittelalterliche Holzfiguren. Mit 32 Abb., Erlenbach 1920; Der letzte Mensch, Wien 1921; Das Menschengesicht, München 1930; Die Flucht vor Gott, Erlenbach 1934; Die Grenzen der Physiognomik, Erlenbach 1939; Die unerschütterliche Ehe, Erlenbach 1942; Hitler in uns selbst, Erlenbach 1946; Die Welt des Schweigens, Erlenbach 1948; Zerstörte und unzerstörbare Welt, Erlenbach 1951; Die Atomisierung in der modernen Kunst, Hamburg 1954; Wort und Wortgeräusch, Hamburg 1954; Ist Freiheit heute überhaupt möglich? Einbruch in die Kinderseele, Hamburg 1955; Der Mensch und das Wort, Erlenbach 1955; Die Atomisierung der Person, Hamburg 1958; Das letzte Antlitz. Totenmasken von Shakespeare bis Nietzsche, München/Ahrbeck 1959; Johann Peter Hebel und das Schatzkästlein. Ausgewählt und eingeleitet von Max Picard, Stuttgart 1963; Nacht und Tag. Briefe an eine Freundin, Erlenbach 1967; Briefe an den Freund Karl Pfleger, Erlenbach 1970; Einbruch in die Kinderseele. Die Gefahren der Psychoanalyse bei Kindern, Erlenbach/Stuttgart 1971; Das alte Haus in Schopfheim. Aus dem Nachlaß hg., Erlenbach 1974; Fragmente. Aus dem Nachlaß 1920-1965, hg. und eingeleitet von Michael Picard, Erlenbach 1978; Wie der letzte Teller eines Akrobaten. Eine Auswahl aus dem Werk, hg. und mit einem Nachwort von M. Bosch, Sigmaringen 1988
Nachweis: Bildnachweise: Max Picard, Wie der letzte Teller eines Akrobaten (siehe Werke)

Literatur: W. Hausenstein, Max Picard, in: Die neue Rundschau 41 (1930), 574-576; K. Pfleger, Gott im Antlitz? in: Hochland 35 (1937/38) H. 11, 381-395; O. Bauhofer, Max Picard. Versuch einer Würdigung, in: Schweizerische Rundschau 43 (1943/44) H. 5, 79-89; J. Jéhouda, Un phare au milieu de la nuit, in: La Revue Juive 8 (1945) H. 10, 378-382; G. Marcel, Max Picard ou le retour à l’originel, in: LA NEF 5 (1948) Nr. 46, 28-37; K. Pfleger, Max Picard, der Seher, in: Schweizerische Rundschau 47 (1948) Nr. 4/5; S. Godman, Die Rückkehr zur Kontemplation. Marcel, Picard und Thibon, in: Die neue Rundschau 61 (1950) H. 1, 106-120; B. Reifenberg, Die Vernunft des Herzens, in: Gegenwart 6 (1951) H. 10, 14-17; S. B. Puknat, Max Picard und Ernst Wiechert, in: Monatshefte für den Unterricht 42 (1950), 371-384; R. Hagelstange, Das Geheimnis der Weisheit. Der Denker Max Picard, in: Literarische Welt 3 (1952) H. 1; E. Beaujon, Max Picard und die Sprache des Philosophen, in: Schweizerische Rundschau 52 (1953) H. 10, 561-564; L. Simoens, Dr. Max Picard, in: Lovania (Elisabethville) 15 (1957) H. 2, 35-55; W. Hausenstein/B. Reifenberg (Hg.), Max Picard zum 70. Geburtstag, Erlenbach 1958; K. Pfleger, Kundschafter der Existenztiefe, Frankfurt 1959, 49-87; K. W. Peukert, Die Sprache des Gesichts. Zu Max Picards Physiognomik, in: Wort und Wahrheit (Freiburg) 15 (1960) H. 12, 780-784; B. Reifenberg, Max Picard zum 75. Geburtstag, in: FAZ, 05.06.1963; ders., Max Picard. Rede am Grab in Neggio am 6. Oktober, in: FAZ, 08.10.1965; A. Goes, Gedenkwort für Max Picard, in: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt (Hg.), Jahrbuch, Darmstadt 1965, 120-122; K. W. Peukert, Max Picard, in: Jahresring 1965, Stuttgart 1966, 318-322; W. Hausenstein, Licht unter dem Horizont. Tagebücher von 1942-1946, München 1967, passim; Ch. Hübener, Der Mensch und die Sprache in der Gedankenwelt Picards, in: Areopag 3 (1968), 59-66; W. Hausenstein, Persönlichkeit und Werk des Schweizer Philosophen Max Picard, in: ders., Impressionen und Analysen. Letzte Aufzeichnungen, München 1969; G. Germain, Dialogue du silence et de la parole. Max Picard et G. Marcel, in: Esprit N.S. 38 (1970), 723-735; H. Flügel, Max Picard und das Alte Testament, in: Das neue Hochland 64 (1972) H. 3, 275-277; R. Kassner, Das Menschengesicht, in: ders., Sämtliche Werke, Band 6, Pfullingen 1982, 265-270; J. Dr[ews], Hitler in uns selbst, in: Kindlers Literatur Lexikon im dtv, München 1986, 4570; E. Wiechert, Jahre und Zeiten. Erinnerungen, München/Wien 1987, 351-358; H. Hauß, Einzelne – wie Museumsstücke aus einer Welt, die nicht mehr da ist, ausgegraben von einem Gott. Zu Max Picards 100. Geburtstag. In: BH 68 (1988), 533-545; Max Picard, in: Der Johann Peter Hebel-Preis 1936-1988. Eine Dokumentation von M. Bosch, Waldkirch 1988, 127-135; F. Melzer, Max Picard. Zu seinem Geburtstag vor 100 Jahren, in: Meditation 14 (1988) H. 3, 89-91; K. W. Peukert, Reichtum des Gegebenen. Zum 100. Geburtstag von Max Picard. In: NZZ, 04.06.1988; W. Enzinck, Erinnerungen an Max Picard 1888-1965, In: Neue Deutsche Hefte 35 (1988) H. 197, 189-204
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