Epple, Alfons 

Geburtsdatum/-ort: 16.10.1899;  Fridingen an der Donau
Sterbedatum/-ort: 04.01.1948; Marquartstein/Chiemgau
Beruf/Funktion:
  • Maler, Zeichner, Holzschneider
Kurzbiografie: 1913–1917 Malerlehre in Tuttlingen
1917/18 Kriegsdienst
1917 als 18jähriger Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg gezogen
1918 kurzzeitiges Engagement als Soldatenrat auf Seiten der Revolution
1919–21 Studium an der Kunstgewerbeschule Stuttgart bei Bernhard Pankok sowie wahrscheinlich auch bei Rudolf Rochga
1922–26 Studium an der Münchner Kunstakademie bei Karl Caspar
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 1927 Louise, geb. Woringer, Malerin aus Zürich
Eltern: Vater: Eduard Epple, Schuhmacher in Fridingen an der Donau
Mutter: Pauline, geb. Feger
Geschwister: 8
Kinder: Elisabeth (* 1934)
GND-ID: GND/123757355

Biografie: Monika Spiller (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 2 (2011), 53-54

Frühzeitig stand für Epple fest, dass er Kunstmaler werden müsse; an diesem Vorsatz hielt er gegen alle Widerstände seitens des Elternhauses fest. In seinem Heimatort Fridingen an der Donau fand er erste Anregungen in der Malerwerkstatt der Familie Bucher. Zunächst aber ging er 1919 nach Stuttgart, wo er an der Kunstgewerbeschule eine fundierte handwerkliche Ausbildung absolvierte, die er mit einer Gesellenprüfung abschloss. Im Kontakt mit dem Münchner Kirchenmaler Hartmann, der 1921 in der Kirche von Kolbingen ein Deckengemälde ausführte, wurde er ermutigt, sich an der Kunstakademie in München einzuschreiben. 1922 bis 1926 studierte er dort bei Prof. Karl Caspar, einem der Erneuerer der religiösen Kunst im 20. Jh. In München war Epple befreundet mit den Malern Arnold Balwé, Anton Lamprecht, Benedikt Gröner, Karl Meisenbach und Leo von Welden.
Christliche Themen nehmen in Epples künstlerischem Werk einen zentralen Platz ein. Dafür gibt es familiär wie auch regional bedingte Gründe – die feste Bindung der Familie an die katholische Tradition wie auch die Ausstrahlung des nahen Klosters Beuron im Donautal sowie schließlich der Einfluss seines Münchner Lehrers Karl Caspar. In seinen frühen Arbeiten (z. B. Passion Christi, Kreuzweg-Darstellungen) verbindet Epple altmeisterliche Präzision in der Linienführung mit einem gemäßigten Expressionismus, später wird sein Pinselduktus heftiger, die Gebärdensprache übersteigert und die Palette zeigt überwiegend gebrochene Rottöne im Kontrast zu kühlem Gelb oder Grün. Unter den Arbeiten mit religiöser Thematik stellt das 1941 entstandene Fresko „Jüngstes Gericht“ in der Pfarrkirche St. Martin in Fridingen an der Donau sein Hauptwerk dar (nicht erhalten).
Wenngleich die von Desiderius Lenz seit 1870 initiierte Beuroner Kunst zu Beginn von Epples künstlerischer Laufbahn schon in den Eklektizismus abgeglitten war, so war doch ihr Grundgedanke, der einer Erneuerung christlicher Kunst, ein wichtiger Beweggrund für die Entwicklung Epples als Maler.
Neben der kontinuierlichen Beschäftigung mit dem religiösen Themenkreis dominieren seit Mitte der 20er Jahre Landschaften (Oberschwaben, Oberes Donautal, Bodensee, Chiemgau, Dachau, Murnau, Staffelsee) zunächst in kultivierter Tonigkeit, später von eher farbintensiver, skizzenhafter Expressivität. Daneben schuf er zahlreiche Porträts, v. a. von Personen der Familie, aber auch des Freundeskreises sowie Selbstbildnisse, nach 1936 auch zahlreiche Fresken, von denen einige erhalten blieben: Volksschule Arnbruck (1937); Rathaus Weilheim (1938); Prinz-Heinrich-Kaserne in Lenggries (1937); Pfarrkirche Konzenberg/Gundremmingen (1946). Eine umfangreiche Sammlung seiner Arbeiten befindet sich im Besitz des Museums sowie der Katholischen Kirchengemeinde in Fridingen an der Donau.
Das zeichnerische Werk (Tusche, Feder, Graphit) Epples umfasst alle von ihm bevorzugten Themenkreise und wird charakterisiert durch eine überwiegend detailreiche, feinlinige Präzision. Eine Anzahl von Zeichnungen und Illustrationen wurden in verschiedenen Verlagen (Linden-Verlag, München; Hans-Reyhing-Verlag bzw. Verlag der Deutschen Glocke, Ulm), Presseorganen (Saarbrücker Landeszeitung) und in katholischen Sonntagsblättern veröffentlicht.

Literatur: Das Bayerland 50 (1939), 563; Das Kunstwerk 1, 1946/47(5), 39; Othmar Franz Lang, Der Maler Alfons Epple, in: Fridingen, Stadt an der oberen Donau, 1972, 130–132; Ausstellungskatalog der Stadt Fridingen zur 600-Jahrfeier 1972; FS der Gemeinde Marquartstein zum 50jährigen Bestehen der Gemeinde, 1988, 39; Gabriele Frommer/Hans Bucher, Alfons Epple, Spuren eines Künstlerlebens, 1993; Allgemeines Künstlerlexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. XXXIV, 2002, 227.
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