Marquard, Otto 

Geburtsdatum/-ort: 28.07.1881;  Konstanz
Sterbedatum/-ort: 30.05.1969;  Reichenau-Ort
Beruf/Funktion:
  • Maler, Verfolgter des NS-Regimes
Kurzbiografie: 1896 Lehre und Gesellenzeit als Dekorationsmaler
1904 Studium an der Kunstakademie Karlsruhe; Meisterschüler von Hans Thoma
1909 Reise-Stipendium (Italien, Paris)
1911 Atelier in Gottlieben
1914 Verweigerung des Kriegsdienstes; bleibt als Pazifist in der Schweiz
1921 Übersiedlung auf die Reichenau; „Friedensmaler“
1926 Niederlassung in Allensbach; Eröffnung einer vegetarischen Pension
1933 Das Haus wird zur Anlaufstelle für Verfolgte
1936 Mal- und Ausstellungsverbot
1937 Hausdurchsuchung durch Gestapo
1938 Haft in Stadelheim wegen Verdachts auf Hochverrat
nach 1945 Marquards Seecafé wird Treffpunkt des „Demokratischen Kulturbundes Deutschlands“; Engagement in der Friedensbewegung
Weitere Angaben zur Person: Religion: römisch-katholisch
Verheiratet: 1. um 1912 Gottlieben, Clara, geb. Hummel
2. 1935 Konstanz, Elisabeth, geb. Himmler
Eltern: Johann ( + um 1893), Schneider
Berta, geb. Billig
Geschwister: 2 jüngere Brüder
Kinder: aus 1. Ehe Hans (1914-1944, für vermißt erklärt)
aus 2. Ehe Wilfried und Christa
GND-ID: GND/129408506

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 242-244
Werke: Das Bodenseebuch, Konstanz 1914 (12 Monatsbilder); Omar (= Otto Marquard), Warum habt ihr meine Lehre nicht befolgt. Mahnruf o.O., o.J. (1949). Werke Marquards hauptsächlich im Heimatmuseum Reichenau, in der Wessenberggalerie Konstanz, in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe sowie in privaten und öffentlichen Sammlungen des Thurgaus
Nachweis: Bildnachweise: Hegau 26 (siehe Literatur)

Literatur: J. A. Beringer, Badische Malerei 1770-1920, 2. Aufl. 1922, 164; Thieme-Becker 1930, 133; Otto Marquard. In: Bodenseebuch 1942, 102; Maré Stahl, Ein Maler der Idylle. In: Bodensee Hefte 7 (1956), 286; Heinz Klemm, Reise am Bodensee, 1956, o. S. (Foto von Otto Marquard ohne Namenshinweis); H. Thoma über Otto Marquard. In: Allensbacher Almanach 7 (1957), 3; Günter Wandel, Otto Marquard 80 Jahre. In: Bodensee Hefte 12 (1961) H. 8, 16f.; ders., Otto Marquard. Der kämpferische Friedensmaler. In: Hegau 26 (1969), 224-227; Willi Bohn, Transportkolonne Otto, 1970, 19, 56f. 136f.; Werner Rosenbusch, Maler des Bodensees. Otto Marquard zum 100. Geburtstag. In: Bodensee Hefte 32 (1981), H. 7, 31ff.; Käte Weick, Widerstand und Verfolgung in Singen und Umgebung, o.J. (1982), 94 und passim; Oswald Burger, Otto Marquard. In: Die Schelle (Überlingen) 1982, H. 23, 16f.; ders., Die andere Seite des Malers Otto Marquard. In: Südkurier, 28.7.1983; Ulrich Linse, Landsiedlungen in Württemberg. In: Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart (Hg.), Stuttgart im Dritten Reich. Die Machtergreifung, 1983, 243ff.; Willi Bohn, „Hochverräter!“, 1984, 40-54; Ludwig de Pellegrini, Der Friedensmaler vom Bodensee Otto Marquard. In: tendenzen (München) 26 (1985), Nr. 149, 62-64; Andrea Hofmann, Geächtet – Geachtet. Kunst im NS am Beispiel Konstanz (Katalog), 1987, 24f., 27; Günther Wirth, Verbotene Kunst 1933-1945. Verfolgte Künstler im deutschen Südwesten, 1987, passim; Oswald Burger, Der Maler Otto Marquard. Thoma-Schüler, Blüemlis- und Friedensmaler. In: Leben am See. Jahrbuch des Bodenseekreises 8 (1988), 138-146; Verband Bildender Künstler Württemberg e.V. (Hg.), Künstlerschicksale im Dritten Reich in Württemberg und Baden, o.J. (um 1988), 88f.; Lothar Burchardt u.a., Konstanz im 20. Jahrhundert. Die Jahre 1914 bis 1945, 1990, 325, 381; Carlo Karrenbauer, Maler sehen den Bodensee, 1991, 71f.; Richard Welschinger, Otto Marquard (1881-1969), in: Allensbacher Almanach 1991, 30f.
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